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2. April 2011

Jennifer Benkau: Phoenixfluch

Category: Rezensionen,Romane – Darkstar – 10:12

PhoenixfluchEine Gastrezension von Olga Krouk

Es war eine eher spontane Entscheidung, bei der Leserunde zum Roman „Phoenixfluch“ mitzumachen, die Autorin Jennifer Benkau begleitet hat. Zu dem Entschluss trug die Tatsache bei, dass ich Jenny durch das Autorenforum Montségur etwas näher kennenlernen durfte. Ihre Gedanken in diversen Beiträgen haben mich sehr neugierig auf ihre Arbeit als Schriftstellerin gemacht. Außerdem glaubte ich, dass sie die Art von Mensch ist, mit dem man sich unbefangen und mit viel Freude diskutieren kann. Und ich wurde nicht enttäuscht.

In „Phoenixfluch“ geht es um das Thema Unsterblichkeit und Schuld, jedoch verrät der Titel bereits, dass es sich nicht um die VIPs dieser Branche – Vampire – handeln wird. Jennifer Benkau geht eigene Wege und lässt im romantischen Urban-Fantasy-Genre den sagenumwobenen Phoenix auferstehen.

„Helena hatte immer an das Schicksal geglaubt. Dieser halb nackte Mann, der vor ihren Augen das Geländer der Eisenbahnbrücke überkletterte, musste demnach etwas bedeuten.“ (Seite 3) Mit diesem Satz beginnt der Roman.

Die ersten 50 Seiten haben mich buchstäblich vom Hocker gerissen, überwiegend durch die Sprache. Der Schreibstil von Jenny hat mich beeindruckt, liegt er doch deutlich über dem Durchschnitt, den man in diesem Genre antrifft. Er ist nicht nur „flüssig“, sondern lebendig und bildhaft und bleibt in Erinnerung.

Der Roman erzählt die Geschichte von Helena, die kurzerhand einen neuen Job annimmt und in ein neues Haus zieht. Auf dem abendlichen Spaziergang mit ihrem Staffordshire Bullterrier – der witzigerweise Cat heißt – sieht sie einen Mann, der von einer Brücke springen will. Helena versucht alles, um seinen Freitod zu verhindern, und scheitert. Kurze Zeit später trifft sie den Unbekannten wieder – quicklebendig und etwas abweisend, doch Helena lässt sich durch nichts irritieren. Eine Begegnung, die vom Schicksal selbst vorbereitet zu sein scheint.

Ein guter Stil, ein interessantes Setting, markante Charaktere – bereits mit den ersten Seiten beanspruchte der Roman einen Platz in der Reihe meiner Lieblingsbücher. Im weiteren Verlauf der Geschichte hatte ich jedoch leichte Schwierigkeiten damit, wie die Figuren sich entwickelt haben, war Helena doch eine Spur zu zickig und Samuel zu zahm geworden. Auch hätte ich mir bei einigen Aspekten etwas mehr Tiefe gewünscht. Dennoch hat das Buch einen sehr positiven Eindruck bei mir hinterlassen, hebt es sich doch deutlich vom sonstigen Einheitsbrei hervor.

Nicht unerwähnt soll auch der spritzige Humor sein, den Jennifer Benkau ihren Figuren in den Mund legt:

„Mit dieser Waffe in der Hand erkannte sie ihn kaum wieder. […] „Kannst du überhaupt damit umgehen?“
„Nein.“ Seine Stimme war trocken, doch aus dem kurzen Blick, der er ihr zuwarf, sprach eine Idee von gekränktem Stolz, überdeckt von jeder Menge Spott. „Ich brauchte die letzten hundert Jahre, um mein Klavierspiel zu perfektionieren.““ (Seite 181)

Alles in allem ist „Phoenixfluch“ eine Empfehlung meinerseits für alle, die auf Vampire bereits allergische Reaktionen zeigen.

Ach ja. Sex. Den gibt es im Buch auch. Und der ist gut – Jenny schafft es, diese Szenen originell und spannend zu beschreiben, so dass man auch daran eine Menge Spaß hat.

(c) Olga Krouk

Olga Krouk hat mit Jennifer Benkau auch ein Kurzinterview zum Roman geführt. Ihr findet es auf Olgas Website, und zwar hier!

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