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29. September 2014

Wolfgang & Heike Holhlbein: Die wilden Schwäne

Category: Rezensionen,Romane – Darkstar – 09:00

Die wilden SchwäneDoch dann machte die Hexe eine weitere kleine Bewegung mit ihren Spinnenfingern, und Elisa stand wortlos auf und ging, um zu tun, was ihr befohlen worden war

In “Die wilden Schwäne” erzählen die Hohlbeins, die uns im Teamwork bereits so moderne Jugendfantasyklassiker wie Märchenmond oder Spiegelzeit beschert haben, das gleichnamige Kunstmärchen von Hans Christian Andersen nach: Eine Hexe heiratet einen König und verwandelt dessen elf Söhne in Schwäne. Ihre Stieftochter jedoch lässt sie aus dem Schloss jagen. Diese allerdings macht sich daran, den Fluch, der auf ihren Geschwistern liegt, zu brechen …

Wie auch in der Vorlage ist bei den Hohlbeins Prinzessin Elisa die Heldin der Geschichte. In moderner Sprache erzählt das Schriftstellerehepaar das Märchen für eine junge Generation nach. Dabei halten sie sich im Wesentlichen an Andersen – allerdings setzen sie einen anderen Schwerpunkt als dieser. Während der dänische Dichter die beschwerliche Erlösung der in Schwäne verwandelten Brüder in den Mittelpunkt stellte, geschieht dies in dieser Romanvariante beinahe nebenbei. 80% der Märchenvorlage nehmen ca. 40% des Buches ein.

Ihren Fokus legen die Hohlbeins stattdessen auf den Konflikt zwischen Elisa und ihrer Stiefmutter Nessa, und dadurch hebt sich diese Fairy Tale-Fantasy erfreulicherweise von anderen Interpretationen dieser Geschichte ab. Die Stiefmutter ist hier keine schöne, aber kaltherzige Zauberin, sondern eine greisenhafte, in Lumpen gekleidete Hexe, die dem König und sein Gefolge mit Blendzaubern narrt. Das macht die Szenerie richtig unheimlich. Zudem ist Nessa Elisa gegenüber nicht nur feindselig. Sie bietet ihr sogar an, sie zu ihrer Nachfolgerin auszubilden. Elisa ist hier eine jungenhafte, fast burschikose Heldin. Sie ist wild, trägt gern praktische Kleidung und ist mutig und vorlaut. Damit funktioniert sie als Identitifikationsfigur sehr gut.

Schön ist, dass die meisten ikonischen Szenen aus Hans Christian Andersens Märchen erhalten geblieben sind, wie etwa die Krötenszene gegen Ende des ersten Drittels. Die moderne Sprache findet beim Zielpublikum sicher anklang, mir hat dadurch jedoch ein klein wenig die richtige märchenhafte Stimmung gefehlt.

“Die wilden Schwäne” ist sicher nicht das beste Buch von Wolfgang und Heike Hohlbein, aber es ist eine nette Nacherzählung einer alten Geschichte. Vor allem junge Leserinnen, die Andersens Märchen vielleicht gar nicht kennen oder sich nur noch schwammig daran erinnern, dürften Gefallen an dem Roman finden.

Fakten:

Titel: Die wilden Schwäne
Autoren: Wolfgang & Heike Hohlbein
Verlag: bloomoon
Aufmachung: Hardcover, 219 Seiten
Preis: 12,99 EUR

Den Roman bestellen: hier!

Achtung! Der Verlag veranstaltet bis 17. Oktober ein Gewinnspiel zum Buch!

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