Darkstars Fantasy News


29. Mai 2017

Interview mit Cora Carmack

Category: Interviews,News – Darkstar – 09:00

Stormheart HCMit Stormheart – Die Rebellin legt US-Autorin Cora Carmack ihren ersten Fantasyroman vor. Dabei ist das ein Genre, für das ihr Herz schon immer brennt. Sie ist ein riesengroßer Harry Potter-Fan und besitzt ein Doctor Who-Tattoo.

Während ihres Besuchs auf der Loveletter Convention vor ein paar Wochen in Berlin habe ich mich mit ihr natürlich nicht nur darüber unterhalten, sondern auch über Stormheart, ihre Begeisterung für Tornados und das Schreiben an sich.

Interview mit Cora Carmack

In deinem Buch vergleichst du Stürme mit tödlichen Raubtieren. Muss auch ein Sturmling auf eine gewisse Art ein tödliches Raubtier sein?

Oh, das ist eine großartige Frage.

In gewisser Weise ja, denn es braucht ein bestimmtes Maß an Mut, um sich einem Sturm entgegen zu stellen. Man muss zumindest willens sein zu kämpfen. Wenn ein Sturmling sich fürchtet, hält ihn das davon ab, seine Ziele zu erreichen, was entweder ist, den Sturm zu vernichten oder aber, seine Magie zu stehlen.

Es kommt aber auch darauf an. Im Buch gibt es Sturmlinge, die ihre Fähigkeiten geerbt haben. Dann gibt es noch die Sturmjäger, die sich ihre Fähigkeiten erarbeiten. Je nachdem, zu welcher Fraktion ein Sturmling gehört, ist das Ganze weniger beängstigend. Denn wenn man seine Macht geerbt hat, ist sie tief in einem verwurzelt. Natürlich kann man immer noch Angst haben. Aber das Ganze erlernt sich viel selbstverständlicher.

Ungefähr in der Mitte des Buches beschreibst Du eine Szene, in der sich die Sturmjäger einem Tornado stellen …

Es hat mir so viel Spaß gemacht, diese Szene zu schreiben! Sie fiel mir leicht.

Es gibt Szenen, über die man sehr viel nachdenken muss. Aber diese hier entstand sehr schnell, einfach weil sie so viel Spaß gemacht hat.

Es ist eine sehr actionlastige Szene. Viel passiert in sehr kurzer Zeit. Schreibst Du solche Szenen auch schneller?

Ja! Es gibt auch Szenen, da muss man sich selbst etwas bremsen und sich genau überlegen, was wann geschieht.

Aber für gewöhnlich sind die Szenen, die das höchste Tempo haben, die sich anfühlen, als würde alles in Blitzgeschwindigkeit geschehen, diejenigen, die ich wie im Rausch geschrieben habe.

Es gibt auch Szenen, bei denen ich während dem Überarbeiten merke, dass sich das Tempo nicht ganz richtig anfühlt. Bei diesen muss ich mich dann beim Überarbeiten etwas mehr anstrengen. Manchmal sind das auch Szenen, von denen ich nie so sehr begeistert bin wie von anderen, einfach weil sie mir nicht wie selbstverständlich zugeflogen zu sein scheinen.

Aber solche Szenen, wie die Tornado-Szene: Ja, die habe ich ziemlich fix geschrieben.

Schreibst du chronologisch?

Ja, irgendwie muss ich das.

Ich bin mit vielen Autoren befreundet, die das nicht machen, aber ich kann das nicht.

Ich bin eine sehr Charakterorientierte Autorin. Ich komme vom Theater und bin es gewohnt, mich auf eine Figur einzulassen und mich von ihr durch die Geschichte tragen zu lassen, statt die Geschichte die Figur führen zu lassen.

Wenn ich nicht-chronologisch arbeite, dann baut sich die Geschichte nicht auf die richtige Art und Weise auf. Ich muss so schreiben, dass eine Szene zur nächsten führt – damit die Charaktere wachsen können und ihre Gedanken und Handlungen Sinn machen. Also muss ich linear schreiben – was manchmal schwierig ist, denn wenn ich irgendwo feststecke, kann ich nicht einfach an einer anderen Stelle weiter machen, sondern muss wirklich pausieren, bis ich herausgefunden habe, warum ich nicht weiter komme.

Was ich dann mache ist, mit der Hand zu schreiben. Denn das zwingt mein Gehirn dazu, langsamer zu arbeiten und mehr nachzudenken. Ich schreibe sehr viel mit der Hand.

In einem Interview (LINK) habe ich gehört, dass Du auch zwischen der Ersten und Dritten Person hin- und hergesprungen bist, als Du mit Stormheart begonnen hast.

Das ist richtig.

Das Buch sollte in der dritten Person erzählt werden, also begann ich so mit dem Schreiben. Und die Welt fühlte sich richtig an, aber ich hatte das Gefühl, dass mir selbst nicht genug an Aurora, meiner Hauptfigur, lag. Ich hatte ungefähr 50 bis 70 Seiten geschrieben, da beschloss ich, in die erste Person zu wechseln. Also schrieb ich alles um, damit ich Aurora besser kennen lernen konnte.

Und als ich 150 Seiten geschrieben hatte, schrieb ich alles wieder um in die dritte Person.

Das war sicher nicht die effizienteste Vorgehensweise, (lacht), aber schlussendlich hatte ich das Gefühl, dass es das Richtige war. Ich wollte das Buch noch aus anderen Perspektiven erzählen als nur aus Auroras, und das war der Moment, in dem ich mir sagte: Hach, du kannst es nicht ändern. Du musst es alles wieder zurück drehen (in die dritte Person).

Schlussendlich bin ich sehr glücklich mit dem Ergebnis, auch wenn ich dafür einige Umwege gegangen bin.

Was magst du an Aurora?

Sie ist wie mein eigenes Teenager-Selbst. Ich identifziere mich sehr stark mit ihr. (Lacht).

Ich wuchs in einer wirklich kleinen Stadt in Texas auf. Es gab nicht viele Leute dort. Ich hatte die gleichen Mitschüler vom Kindergarten bis zum Ende der Highschool. Und ich habe mich immer so ruhelos gefühlt. Ich habe immer von der Welt außerhalb meiner Stadt geträumt. Das beschreibt auch Aurora sehr gut. Sie hat sich immer ein bisschen gefangen gefühlt – nicht nur durch die äußeren Umstände, sondern auch aufgrund ihrer Geheimnisse.

Ich glaube, dass sich auch sehr viele Teenager mit dieser Seite von ihr identifizieren können. Sie haben es eilig, endlich die Jugend hinter sich zu lassen, würden gern älter sein als sie gerade sind. Und sie wollen immer woanders sein: Nicht bei ihren Eltern leben, etwas tun, was sie gesetzlich noch nicht dürfen. Das ist ein Gefühl, mit dem sich beinah jeder identifizieren kann.

Für die, die das Buch noch nicht gelesen haben: Welche Schlüsselwörter beschreiben den Roman deiner Ansicht nach am Besten?

(überlegt). Für mich ist es ein “Abenteuerbuch”. Es hat Spaß gemacht, es zu schreiben, und ich hoffe, es macht Spaß, es zu lesen.

Und dann, auch wenn das simpel klingen mag: “Magisch”. Denn zum einen tragen die Stürme ja Magie in sich, und zum anderen haben Stürme uns seit Menschengedenken fasziniert.

Als ich für das Buch recherchierte, musste ich nicht nur darüber nachdenken, wie wir heute mit Stürmen umgehen, sondern ich musste mir auch Gedanken machen, wie das sein würde, wenn es keine Radarsysteme gäbe, keine Computer und auch nicht die wissenschaftlichen Errungenschaften, die wir heute besitzen.

Also habe ich viel gelesen; darüber, wie man ganz früher über das Wetter dachte und wie man versuchte, es vorherzusagen. Und mir wurde sehr schnell klar, dass die Menschheit seit Angebinn der Zeit vom Wetter und wie man es voraussagen konnte, fasziniert war. Und darin liegt in gewisser Weise auch Zauber: Stürme sind ebenso wunderschön wie zerstörerisch.

Für mich ist das Buch deshalb: magisch, wunderschön, aber auch leidenschaftlich.

In deiner Welt gibt es Nebelstürme, Tornados, Orkane und Feuerstürme. Wenn du – wie deine Sturmjäger – einen Sturm herausfordern müsstest, welchem würdest du dich stellen?

Wie gesagt wuchs ich in Texas auf. In einer Gegend, die man Tornado Alley nennt. Es handelt sich um eine sehr flache Gegend, in der ständig Wirbelstürme auftauchen.

Als ich klein war setzten mich meine Eltern immer in die Badewanne, sobald ein Tornado im Anmarsch war, und die Hunde setzten sie zu mir. Über uns legten sie dann eine Matratze. Und dort saß ich und habe unseren Hunden aus Büchern vorgelesen.

Hattest Du Angst oder warst Du so daran gewöhnt, dass das ganz normal für Dich war?

Es passierte ständig, deshalb hatte ich keine Angst.

Sowohl meine Schwester als auch ich waren fasziniert von Sturmjägern: diese Leute, die Wirbelstürme und Wetterphänomene jagen. Sie filmen Videos und machen Fotos, aber sie möchten auch neue wissenschaftliche Dinge über die Stürme lernen. Ich fand das sehr faszinierend und wollte das am liebsten auch selbst machen.

Was für ein ungewöhnlicher Berufswunsch!

Meine Eltern waren sehr erleichtert, dass ich das dann doch sein ließ. Es ist sehr gefährlich. Selbst Leute, die das bereits seit Jahrzehnten machen, sterben dabei.

Erst vor ein oder zwei Jahren starben zwei Sturmjäger, ein Vater und sein Sohn, weil der Sturm sich in eine unerwartete Richtung drehte und sie ihm nicht mehr ausweichen konnten.

Ich habe immer behauptet, ich würde gern ein Buch über Sturmjäger schreiben. Die Idee zu Stormheart kam mir allerdings, als ich gerade ein Interview für eines meiner anderen Bücher gab. Ich wurde gefragt, ob es etwas gab, über das ich gern schreiben wollte, zu dem ich aber noch nicht gekommen bin. Ich antwortete, ich würde sehr gern Fantasy schreiben, aber ich würde auch sehr gern ein Buch über Sturmjäger schreiben, aber ich hätte so enge Deadlines, dass ich nicht die Zeit finden würde, dafür zu recherchieren. Als Witz schloß ich dann, ich könne ja ein Buch über magische Stürme schreiben und mir alles Wichtige ausdenken. (lacht).

Und kaum war es heraus, dämmerte mir: Das ist eigentlich eine tolle Idee! Magische Stürme klingen ziemlich cool.

Wie war das dann mit der Recherche?

Natürlich lag ich falsch und musste trotzdem einen Haufen Recherche erledigen. Es war nicht leichter als ein Buch, das in der Realität spielt. Aber so entstand die Idee zum Buch: dieses reale Vorbild von Sturmjägern in ein Fantasy-Setting zu verpflanzen und zu schauen, was dann passieren würde.

Und sobald ich die Idee hatte, bekam ich sie nicht mehr aus dem Kopf, und die ganze Welt entstand wirklich schnell vor meinem inneren Auge und wuchs und wuchs. Kaum war das Interview beendet, setzte ich mich hin und schrieb alles auf, was mir zum Thema in den Kopf kam.

Tatsächlich hatte ich eigentlich gerade ein anderes Fantasybuch an meinen US-Verlag verkauft. Von dem hatte ich noch nicht viel geschrieben, vielleicht 20 Seiten. Wir waren gerade dabei, den Vertrag zu finalisieren.

Also ging ich zu meinem Lektor und sprach ihn direkt an: “Ich weiß, wir haben eigentlich über ein anderes Buch gesprochen, aber ich habe da diese großartige Idee für ein Buch über magische Stürme. Kann ich nicht das Schreiben anstelle des anderen?”

Und sie gingen mit und sagten zu. Das hat mich total begeistert. Ich war so bereit dazu, diese Geschichte zu schreiben!

Um beim Thema Inspiration zu bleiben: Wie bist du auf den Schwarzmarkt im Buch gekommen?

Ehrlich gesagt weiß ich das gar nicht so genau. Es war einer der ersten Einfälle, die ich hatte, als ich über magische Stürme nachdachte.

In meinem Kopf hatte ich dieses Bild von kleinen Stürmen in Flaschen, die auf einem Schwarzmarkt gehandelt wurden. Keine Ahnung, woher das kam.

Aber als ich die Szenen schrieb, merkte ich schnell, wie viel Spaß sie mir machte. Sie hat so eine Art Latino-Vibe. Und dann ist da natürlich noch die Prinzessin, die sich verkleidet dorthin stiehlt: in eine Gegend, in der sie eigentlich nicht sein dürfte.

Das war eine der Szenen, die mir sehr leicht gefallen sind.

Was ist wichtiger für einen Fantasy-Roman: Charakterentwicklung oder Worldbuidling?

Ich habe ja bereits erwähnt, dass ich eine sehr charakterorientierte Autorin bin.

Ich liebe Fantasy-Romanzen. aber ich habe, wenn ich sie lese, sehr oft das Gefühl, dass sie entweder sehr tolle Liebesgeschichten haben, aber der Fantasy-Anteil ist überschaubar, oder umgekehrt. Ich wollte wirklich beiden Seiten gerecht werden: Über eine coole Welt schreiben, und eine große Liebesgeschichte.
Die Frage ist dennoch schwierig zu beantworten. Ich würde als Autorin vermutlich nie ein Buch zu Ende schreiben können, wenn ich mich nicht von den Figuren führen ließe. Ich würde in der Geschichte stecken bleiben und nicht über einen bestimmten Punkt hinaus kommen.

ABER wenn ein Fantasy-Roman heutzutage Erfolg haben will, muss er über ein fantastisches Worldbuilding verfügen. Sonst geht er auf dem Markt unter. Die Konkurrenz ist zu groß.

Ich habe deine Frage nicht wirklich beantwortet, oder? (lacht)

Wenn du mich als Autorin fragst, muss ich zugeben, dass ich glaube, dass es marketingtechnisch sehr wichtig ist, eine spannende Welt als Schauplatz zu nutzen.

Übrigens bin ich gerade halb durch’s Buch und ich bin mir noch nicht sicher, mit wem Aurora schlussendlich zusammen kommen wird: dem Sturmjäger Lock oder dem Prinzen Cassius. Beide haben Chemie mit ihr.

(lacht) Das finde ich super!

Weißt Du schon, für wen sie sich schlussendlich entscheiden wird?

(grinst) Nun – ja, ich weiß es, seit ich mit der Geschichte bekommen habe. Aber andere Leute haben andere Wünsche und Vorstellungen als ich.

Ich liebe wirklich alle meine Figuren, vor allem die Sturmjäger, Duke, Jinx u.s.w.
Ich habe wirklich vor, euch diese Charaktere in den Folgebänden noch besser vorzustellen. Auch wenn Aurora natürlich die Hauptfigur bleiben wird.

Was das Schreiben generell angeht: Wie hast Du festgestellt, dass Du Autorin werden willst?

Als kleines Mädchen wollte ich einfach alles machen.

In einem Fach hatte ich die gleiche Lehrerin vom Kindergarten bis zur achten Klasse. Als ich meinen Highschool-Abschluss machte, gab sie mir einen Zettel, den ich als ganz kleine Schülerin geschrieben hatte. Unsere Aufgabe war damals gewesen aufzuschreiben, was wir als Erwachsene für einen Beruf ergreifen wollten. Auf meinem Blatt stand – unter anderem – dass ich Autorin werden wolle. Und Lehrerin, Ballerina, Schauspielerin, Archäologin und Präsidentin der Vereinigten Staaten. Und ich wollte zweihundert Kinder bekommen, aber nie heiraten.

Inzwischen haben sich meine Träume natürlich verändert. (lacht). Ich weiß nicht, ob ich noch laufen könnte, wenn ich zweihundert Kinder bekommen hätte.

Aber abgesehen davon habe ich viele Dinge getan, die auf meiner Liste standen: Ich habe ein paar Jahre lang als Lehrerin gearbeitet, direkt nach dem College habe ich geschauspielert.

Irgendwann merkte ich, dass die beste Möglichkeit, so viele Leben wie möglich zu leben, die ist zu Schreiben. Denn immer wenn man einen neuen Charakter erschafft, kann man in ein anderes Leben abtauchen.

Dann hast Du sehr früh ernsthaft mit dem Schreiben begonnen?

ROAR (US-COVER)Ich wusste zum Ende meiner Schulzeit hin bereits, dass ich Schreiben wollte. Ich wusste nur nicht genau was. Für kurze Zeit versuchte ich mich an Theaterstücken. Aber ich habe schnell festgestellt, dass in den meisten Stücken, die ich schreiben wollte, Magie eine Rolle spielte und ich musste mir die Frage stellen, wie man das dann auf der Bühne umsetzen sollte, vor allem dann, wenn man kein riesiges Budget hat.

2008 fing ich dann damit an, Prosa zu schreiben. Vermutlich um die Zeit herum, in der ich das letzte Mal in Berlin war. Ich studierte in den Niederlanden und machte oft Tripps durch Europa. Im Zug hatte ich viel Zeit zu Schreiben.

Ich sagte mir damals: Es wird Zeit, nicht mehr nur über das Schreiben zu reden, sondern es auch tatsächlich zu tun. Das war vor rund neun Jahren. Seit fünf Jahren werde ich veröffentlicht. Die ersten vier Jahre verbrachte ich also damit, das Handwerk zu lernen und als Autorin zu wachsen und besser zu werden.

Auf deiner Website gibst du zu, ein Nerd zu sein. Wofür brennt dein Nerd-Herz?

Da musst du dir nur meine Tattoos anschauen.

Ich habe ein Harry Potter-Tattoo, eines von einer Weltraumkatze und ein Docter Who-Tattoo. Und ich finde dein Buffy-Shirt toll! Meine Lieblings-Buffy-Folge ist die Musical-Folge.

Meine auch! Jedenfalls mit …

Ist es nicht großartig, dass es heutzutage cool ist, ein Nerd zu sein?

Was ich am meisten am Nerd-Tum schätze ist, dass Nerds einfach ungeniert begeistert von dem sind, was sie lieben. Die meisten meiner besten Freunde habe ich kennengelernt, weil wir die gleichen Dinge mögen. Es hat uns verbunden, dass wir Harry Potter zu einem fast schon beängstigenden Grat lieben.

Leser gehen zu Autogrammstunden eines Autors und stehen stundenlang zusammen in ein einer Schlange. Und sie freunden sich an, weil sie Gemeinsamkeiten haben. Ich treffe immer mal wieder Leser, die sich vor fünf Jahren auf einer Lesung kennengelernt haben und die immer noch befreundet sind, obwohl sie aus ganz unterschiedlichen Ecken des Landes kommen. Das liebe ich daran, ein Nerd zu sein.

Welche Autoren haben dich beeinflusst?

Das ist jetzt ein bisschen Klischee, aber ich muss zunächst J. K. Rowling nennen. Ich habe Harry Potter entdeckt, als ich elf Jahre alt war. Und für eine lange Zeit las ich nichts anderes als Harry Potter! Ich las eins der Bücher fertig und fing damit wieder von vorne an. Und wieder und wieder. Also spielte sie eine große Rolle darin, weshalb ich Autorin werden wollte.

Aber das erste Buch, das wirklich in mir den Wunsch auslöste, Autorin zu werden, war Revolution von Jennifer Donnelly. Es spielt in Paris auf zwei Zeitebenen und ist stilistisch so großartig, dass ich, als ich das Buch durchhatte, von dem Gefühl erfüllt wurde: Ich möchte das auch. Ich möchte ein Buch schreiben, das jemanden so beeinflusst und berührt wie mich dieses Buch.

Eine andere Jugendbuchautorin, die ich immer mochte, ist Libba Bray.

Oh Gott, Libba Bray ist so großartig!

Oh ja! Ihre Bücher waren mit die ersten, die ich nach Harry Potter las.

Damals war livejournal noch recht beliebt, und ich folgte ihr dort. Ihre Blogeinträge waren immer so lustig. Ich war begeistert von ihr: Sie war aus Texas, wie ich. Sie spielte Theater. Sie zog nach New York und wollte Theaterstücke schreiben, aber stattdessen wurde sie Buchautorin. Irgendwie war sie all das, was ich auch sein wollte.

Kurz vor meinem Schulabschluss schrieb ich ihr eine Message auf Livejournal – sie war typisch Teenie-mässig, so nach dem Motto: “Ich will genau das selbe machen in meinem Leben wie du. Aber meine Eltern bestehen darauf, dass ich was vernünftiges lerne …!”

Libba schrieb mir eine wirklich tolle Antwort zurück. Dass sie mir natürlich nicht sagen könne, was ich mit meinem Leben anstellen solle, aber dass ich, wenn ich es wirklich wollte, einen Weg finden würde zu Schreiben – egal wie Schwierig es würde.

Seit diesem Zeitpunkt liebe ich sie. Ich weiß nicht, ob ich den Mut gehabt hätte, das zu tun, was ich heute tun, wenn sie nicht gewesen wäre.

Mein Umfeld war ziemlich geschockt, dass ich mich für eine künstlerische Laufbahn entschied. In meinem ersten Collegesemester versuchte ich noch zweigleisig zu fahren. Ich studierte sowohl Theater als auch Genetik. Meinen Eltern war es wichtig, dass ich eine gute, sichere Alternative hatte. Ich hab das ungefähr ein Jahr lang versucht, aber als das Gefühl zu stark wurde, in zwei verschiedene Richtungen gezogen werden, hängte ich die Wissenschaft an den Nagel und entschied mich für die Kunst.

Und so ziemlich jeder, den ich kannte, auch die Menschen, die ich liebe, sagten mir ins Gesicht, dass ich eine Dummheit begehen und es eines Tages bereuen würde. Aber ich behielt mein Ziel fest im Auge und ich weiß nicht, ob ich das ohne Libbas Nachricht getan hätte.

Wenn du mit drei fiktiven Figuren deiner Wahl eine Nacht um die Häuser ziehen könntest: Für wen würdest du dich entscheiden?

Schwierige Frage. (überlegt).

Ich hätte gern Luna Lovegood dabei. Denn sie hat keine Angst davor, einfach nur sie selbst zu sein und es ist ihr egal, was andere von ihr halten. Ich glaube, mit solchen Leuten kannst du am besten Party machen!

Einer meiner liebsten Buchcharaktere ist Brigan aus Kristin Cashores Die Flammende. Ich liebe Kristin Cashore!

Und, hm, David Levithan und Rachel Cohn haben einen Roman geschrieben namens Dash & Lilys Winterwunder. Beide sind so urkomisch, einen von beiden würde ich gern mitnehmen, es ist mir egal, wen von beiden. Sie sind so sarkastisch und lustig.

Vielen Dank!

Meine Rezension zum Buch: Stormheart – Die Rebellin.

Lese- & Hörprobe: Oetinger-Verlag

Cora Carmack im Internet: Autoren-Website

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