Der Feenprinz und der Schusterjunge …
Der junge Pip lebt mit seinem Vater, einem Schuster, und seiner Stiefmutter in einem kleinen Dorf und träumt von der großen Liebe. Ein Traum, für den seine gehässige Stiefmutter nur Spott und Hohn übrig hat. Sie behandelt Pip wie einen Dienstboten, ohne dass sein Vater etwas dagegen tut. Der Junge hat sich längst mit seiner trostlosen Situation abgefunden. Bis seine Stiefmutter den Bogen überspannt und den falschen Leuten ins Ohr flüstert, Pip könne Kieselsteine in Juwelen verwandeln.
Ehe Pip es sich versieht, findet er sich als Gefangener am Hof des Feenkönigs wieder. Dieser verlangt von ihm – im Austausch für sein Leben -, dass Pip ihm ein paar prächtige, kostbare Juwelenschuhe herstellt.
Pip ist verzweifelt und wähnt sein letztes Stündchen geschlagen. Doch da taucht der Sohn des Feenkönigs in seiner Kerkerzelle auf und beschließt, dem hübschen Menschenjüngling zu helfen …
Ein bisschen Aschenputtel, ein bisschen Rumpelstilzchen – Kayla Bain-Vrba hat sich für Glamour von klassischen Motiven inspirieren lassen, um ihr eigenes Märchen zu weben. Ein magisches Feenmärchen, in dessen Zentrum eine schwule Liebesgeschichte steht.
Nicht mal 50 Seiten umfasst diese Novelle. Und da sie wie typische Märchen sehr geradlinig erzählt ist und ihre Figuren in klassische Rollenmuster einteilt, erinnert sie auch an solche.
Mir hat sie sehr gut gefallen. Aufgrund der Länge geht sie nicht sehr in die Tiefe, aber die Figuren sind sehr charmant (oder eben abscheulich) und ich habe mich selbst ein kleines bisschen in Pip verliebt. Er ist ein hoffnungsloser Romantiker, einsam, aber hoffnungsfroh, und das mochte ich sehr.
Die Liebesgeschichte ist süß und gut gelungen und insgesamt hat die Geschichte für mich genau die richtige Länge.
Glamour ist mehr eigenständiges Kunstmärchen als eine Märchenadaption, und sicher nicht die letzte Geschichte aus der Feder von Kayla Bain-Vrba, die ich lesen werde.
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