Darkstars Fantasy News


8. September 2017

Andrea Cremer & David Levithan:
Was andere Menschen Liebe nennen

Category: Rezensionen,Romane – Darkstar – 12:50

Was andere Menschen Liebe nennenViele von uns kennen Phasen, in denen wir uns unsichtbar fühlen.

Stephen, 16 Jahre aus New York, fühlt sich jedoch nicht nur so, er ist unsichtbar. Und das bereits seit seiner Geburt. Warum das so ist, darum hat seine Mutter immer ein Geheimnis gemacht. Jetzt ist sie tot und Stephen fühlt sich so einsam wie nie zuvor.

Bis Liz mit ihrer Mutter und ihrem Bruder in das Appartment neben seinem zieht. Liz, die ihn sehen kann, obwohl das eigentlich unmöglich sein sollte. Innerhalb kurzer Zeit verlieben sich die beiden ineinander – und begreifen, dass es einen Grund gibt, warum ausgerechnet Liz Stephen sehen kann. Einen Grund, der ihnen beiden das Leben kosten könnte.

Ich liebe die Bücher von David Levithan, allen voran Two Boys Kissing. Auch Was andere Menschen Liebe nennen hat mir gefallen, wobei Levithans Talent für mich eindeutig darin liegt, genau die richtigen Worte zu finden, die mitten ins Herz treffen und Stimmungen und Lebensgefühl präzise wiederzugeben. Das macht sich auch in diesem Roman bemerkbar.

Damit hatte ich allerdings gerechnet. Überraschend war hingegen, wie hoch der Fantasy-Anteil in diesem Buch ist. Normalerweise vermeide ich Spoiler in Rezensionen, da aber mein Blog hauptsächlich von Fantasylesern besucht wird, verrate ich jetzt ein paar Details. Diejenigen unter euch, die sich nicht Spoilern lassen möchten, sollten jetzt besser mit dem Lesen aufhören oder sofort nach unten auf das Fazit springen.

Also:

(Spoiler-Anfang)

In Was andere Menschen Liebe nennen geht es um Flüche. Es gehtum Fluchweber und Fluchbrecher – und um den erbarmungslosen Kampf, der seit mehreren Generationen zwischen ihnen tobt.

New York City wird zum Austragungsort des Kampfes eines der mächtigsten Fluchwirkers überhaupt – und der hat es auf Liz abgesehen. Ab dem zweiten Drittel des Romans lernen wir die mysteriöse, gut verborgene Welt der Fluchweber etwas besser kennen. Stephen und Liz lernen unerwartete Verbündete an einer absolut unvermuteten Stelle kennen. Das hatte viel Atmosphäre.

(Spoiler-Ende)

So faszinierend diese Welt auch ist; Cremer und Levithan legen ihr Augenmerk hauptsächlich auf die Liebesgeschichte und die Interaktion der Figuren untereinander. Und dabei sind ihnen hervorragende, mehrdimensionale Charaktere bis in die Nebenrollen gelungen.

Freunde von LGBT-Figuren werden sich darüber freuen, dass Liz kleiner Bruder offen schwul ist, absolut sympathisch rüber kommt und eine große Rolle im Roman spielt.

Das Buch ist abwechselnd aus der Sicht von Stephen und Liz geschrieben, was sehr gut funktioniert. Allerdings kann ich nicht sagen, welche Passagen von Cremer und welche von Levithan stammen – ein Umstand, der ebenfalls gut ist.

Insgesamt ist Was andere Menschen Liebe nennen eine gefühlvolle Liebesgeschichte mit starkem Phantastik-Einschlag. Wenn ihr Bücher wie Amy Garveys Deine Lippen so kalt oder grundsätzlich Romane von Levithan oder Cremer möchtet, solltet ihr reinlesen!

Das Buch ist als ebook und Klappbroschur erhältlich.

Details:

Autoren: David Levithan & Andrea Cremer
Titel: Was andere Menschen Liebe nennen
Originaltitel: Invisibility
Übersetzung: Bernadette Ott
Verlag: cbt
Aufmachung: Klappbroschur, 412 Seiten

Mehr von David Levithan: diverse Rezensionen

Keine Kommentare »

No comments yet.

RSS feed for comments on this post. | TrackBack URI

Leave a comment

XHTML ( You can use these tags): <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong> .