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14. September 2020

T. Kingfisher: The Seventh Bride

Category: Hörbücher,Rezensionen – Darkstar – 19:00

The Seventh BrideIch liebe Fairy Tale-Fantasy. Und ich liebe Romane über dunkle Verschwörungen und geheimnisvolle Herrensitze. T. Kingfisher bietet in ihrer gleichsam eigenwilligen wie magischen Blaubart-Variante “The Seventh Bride” beides – und so viel mehr:

Die 15jährige Rhea ist die einzige Tochter eines einfachen Müllers: nicht besonders wohlhabend, nicht überdurchschnittlich klug und schon gar nicht außergewöhnlich schön. Ihre täglichen Aufgaben bestehen darin, Mäuse und Gremlins aus dem Mahlturm zu vertreiben und sie ist davon überzeugt, alles in allem ziemlich unauffällig zu sein. Deshalb ist sie ebenso wie ihre Eltern und ihre Tante überrascht, als der geheimnisvolle Lord Crevan um ihre Hand anhält.

Zwar ist sie alles andere als begeistert, bereits mit 15 Jahren in den Bund der Ehe zu treten – noch dazu mit einem Mann, der ebenso alt ist wie ihr Vater; aber viel mitzureden hat sie bei dieser Entscheidung ohnehin nicht, und ihre Eltern machen ihr deutlich zu verstehen, dass sie eine bessere Party im Leben nicht mehr machen wird.

Also willigt Rhea, leidlich brave Tochter, die sie ist, zähneknirschend in die Verlobung ein. Ehe sie mit Lord Crevan vor den Traualter tritt, lädt er sie jedoch dazu ein, sie in seinem abseits gelegenen Herrenhaus zu besuchen. Bereits kurz nach ihrer Ankunft findet sie heraus, dass Lord Crevan bereits sechs Mal verheiratet war – und das all seine Frauen noch hier an seinen verwunschenen Landsitz gebunden sind.

Rhea, die keine Lust verspürt, ein ähnliches Schicksal wie die armen Frauen zu erfahren, lässt sich auf einen gefährlichen Handel mit dem Zauberer ein: Wenn es ihr gelingt, ihn im magischen Spiel zu schlagen, soll sie ihre Freiheit behalten …

Was für ein tolles Hörbuch.

Schon lange habe ich mich von einer Fairy Tale-Fantasy nicht mehr so angesprochen gefühlt. Das liegt zum einen an der durch und durch märchenhaft-magischen Welt, in der die Autorin die Geschichte ansiedelt, zum anderen aber auch an T. Kingfishers frischem, frechen Erzählstil und der formidablen Leistung von Hörbuchsprecherin Kaylin Heath. Ihre junge Stimme passt wie die Faust aufs Auge zur 15jährigen Rhea, und ihre leicht gereizte Art, die Geschichte zu lesen, unterstreicht die Atmosphäre hervorragend. Trotz der düsteren Prämisse ist “The Seventh Bride” ein durch und durch magisches, aufregendes Abenteuer und Rhea ist ein junges Mädchen, das seinen eigenen Kopf hat und diesen auch einzusetzen weiß.

Die Welt, die T. Kingfisher in “The Seventh Bride” beschreibt, wirkt auf mich wie ein wunderbares, buntes Märchenuniversum, dass sich – von der düsteren Geschichte einmal abgesehen – mit Welten wie aus einem Disney- oder Pixar-Film problemlos messen kann. Es sind die kleinen Details, die diese Welt zum Leben erwecken – vom schrecklichen Gemäuer von Lord Crevan bis hin zum magischen Gemüse im Garten vor der Mühle, dass sich, wenn man nicht aufpasst, selbst aus der Erde zieht.

Bitte mehr davon: Mehr von dieser Welt, mehr von dieser Autorin und mehr von dieser Sprecherin!

5 Sterne auf ganzer Linie!

Diese Rezension erschien schon einmal 2016.

Zum Hörbuch-Download und zur Hörprobe: bitte klicken!

Ein Kommentar »

  1. Danke! Ich hab am Wochenende auch wieder mal länger auf deinem Blog geschwelgt,-)

    THE SEVENTH BRIDE fand ich als Hörbuch schon spitze, weil die Stimme der Leserin mega-gut zur Hauptfigur passt und das Sarkastische total gut rüberbringt.
    Ich würde sagen, es kommt darauf an, ob du generell Hörbuch-Fan bist oder nicht. Wenn Du Hörbücher sehr gern magst: keine Frage, unbedingt das Hörbuch. Wenn Hörbücher nicht so dein Ding sind, dann sehr gern auch einfach das Buch.

    Kommentar by Darkstar — 12. April 2016 @ 13:43

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