Im August erscheint endlich der erste Teil einer mit Spannung erwarteten High Fantasy-Trilogie einer deutschen Autorin: Claudia Kerns “Sturm“. Da es bis dahin nicht mehr allzu lang hin ist, habe ich die Gelegenheit genutzt und Claudia gefragt, ob sie zu einem Kurz-Interview bereit wäre. War sie auch, erfreulicherweise.
Unter “weiterlesen” findet ihr fünf Fragen (und natürlich die Antworten) rund um den anstehenden Roman (und Claudia Kern). Viel Spaß!
KURZINTERVIEW MIT CLAUDIA KERN
“Sturm“, der Auftakt zu deiner Fantasy-Trilogie, wird mit Spannung erwartet. Der Klappentext wirbt damit, dass deine Geschichte Fans von Trudi Canavan und George R. R. Martin begeistern wird. Das sind ja gleich schwere Geschütze. Mich würde interessieren, wie du deinen Roman beschreiben würdest? Ohne zu viel zu verraten: Worum geht es in “Sturm“?
Ja, bei den Vergleichen habe ich auch ein wenig geschluckt. Wusste gar nicht, dass ich so gut bin. :) Also, worum geht es in “Sturm”? Die kurze Antwort ist: “Sturm” ist Mittelalter-Fantasy mit Werwölfen.
Etwas ausführlicher gesagt, geht es um Ana, die Tochter des Fürsten von Somerstorm, die nach einem brutalen Überfall mit ihrem Leibwächter durch den in Provinzen zerfallenen und von einem gewaltigen Fluss durchzogenen Kontinent flieht. Verfolgt werden sie nicht nur von den Werwolf-ähnlichen Nachtschatten, sondern auch von ehemaligen Verbündeten Somerstorms, denn die Provinz ist reich, sehr, sehr reich. Und das ist schlecht für Anas Überlebenschancen.
Verrate uns doch bitte ein paar Sätze über die Hauptfiguren deiner Fantasy-Saga.
Gerne doch: Es gibt mehrere Handlungungsstränge mit unterschiedlichen Hauptfiguren. Auf der einen Seite gibt es Ana, die behütete und etwas arrogante Fürstentochter und ihren schweigsamen Leibwächter Jonan; auf der anderen den verkrüppelten Gelehrten Craymorus, der in ein Machtspiel gezogen wird, das ihn völlig überfordert. Es gibt einen Gaukler, der mehr verbirgt, als es den Anschein hat, einen Jungen, der um sein Überleben kämpft und dabei große Veränderungen durchmacht, und es geht natürlich um die Nachtschatten, um ihre Pläne, ihr Leben, ihre Kultur. Ja, auch Werwölfe haben ein Recht auf Kultur. :)
Ist “Sturm” trotz der Tatsache, der Auftakt einer Trilogie zu sein, in sich abgeschlossen?
Nein. Die drei Bücher gehen wirklich nahtlos ineinander über.
Seit wann arbeitest du bereits an “Der Verwaiste Thron”?
Mit Unterbrechungen seit rund zwei Jahren, die Idee trage ich aber schon länger mit mir herum.
Was war für dich in Bezug auf die Bücher wichtiger? Worldbuilding oder Charakter-Entwicklung? Und was fällt dir leichter?
Schwere Frage, beides ist sehr reizvoll und bedingt sich gegenseitig. Jemand, der in menschenfeindlichen Eiswüste aufgewachsen ist, entwickelt eine andere Persönlichkeit als jemand, der am Niederrhein groß geworden ist… wobei manche wohl sagen würden, die Eiswüste sei in diesem Fall vorzuziehen, aber lassen wir das. Ana lebt zum Beispiel zu Beginn von “Sturm” in der Provinz Somerstorm, einem steinigen, harten Land mit notorisch schlechtem Wetter. Mir war klar, dass sie dort zwar leben, aber nicht dort geboren sein konnte. Das hätte nicht zu ihrer Persönlichkeit gepasst. Also schrieb ich, dass sie als kleines Kind mit ihrer Familie aus dem Süden nach Somerstorm kam. Erst dann fühlte sich das rund an.
So ging mir das auch bei den anderen Charakteren. Zu Beginn des ersten Bands zeichnete eine Freundin von mir eine Karte des Kontinents, die abgesehen vom Großen Fluss und der Provinz Somerstorm völlig leer war. Es hat riesen Spaß gemacht, diese Terra Incognita nach und nach mit Landschaften, Menschen und vor allem Delikatessen zu füllen. Die Karte ist übrigens im Buch abgedruckt worden, weil sie Blanvalet so gut gefiel… also die fertige, nicht die leere. Wäre ja blöd, wenn der Leser sie selber füllen müsste, obwohl das, wenn man einen Moment darüber nachdenkt, auch was hätte. Eine “Do It Yourself”-Karte sozusagen.
Ok, vielleicht auch nicht.
Danke, Claudia!
Claudia’s Website findet man hier.
Ich mochte Teil 1 sehr und Teil 2 liegt schon bei mir rum. Ich wollte auch mal ein Interview mit ihr machen, aber leider erwischt man sie so gut wie nicht und das Kontaktformular scheint nicht zu funktionieren …
Kommentar by Soleil — 12. Juli 2009 @ 10:56