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17. Januar 2010

Spike – Nach dem Fall

Category: Comics,Rezensionen – Darkstar – 14:28

Spike - Nach dem FallUm ganz ehrlich zu sein war ich sehr skeptisch, was die “Spike”-Miniserie anging. Schuld daran war vermutlich die m. E. übermäßige Bildschirfmzeit, die man der Figur in der siebten Staffel von “Buffy” und der fünften Staffel von “Angel” eingeräumt hatte. Tatsächlich war ich deshalb sehr angenehm überrascht, wie gut mir “Spike – Nach dem Fall” gefallen hat.
Zeitlich ist der in sich abgeschlossene Sammelband zwischen der letzten TV-Staffel von “Angel” und dem ersten Sammelband von “Angel – Nach dem Fall” angesiedelt. Im Mittelpunkt der Handlung steht neben Spike auch Illyria. Die Story macht klar, wie Spike zu diesem nervigen Hollywood-Playboy wurde, als der er uns in “Die Hölle von Los Angeles” begegnet. Die Erlebnisse, die ihn dorthin geführt haben, waren überraschenderweise nicht heiter und unbeschwert, sondern durchaus traumatisch und tragisch:

Los Angeles ist zur Hölle gefahren: Die sinistren Anwälte von Wolfram & Hart haben die amerikanische Stadt in eine andere Dimension versetzt. Seither regiert das Chaos in den Straßen, Dämonen haben sich zu den neuen Herrschern aufgeschwungen und versklaven die menschlichen Bewohner. In diesem Hexenkessel versucht Spike so gut es geht zu Überleben. An seiner Seite die emotional stark instabile Illyria, die verstärkt von Erinnerungsfetzen der toten Fred heimgesucht wird, deren Körper die Dämonin übernommen hat.
Ihre einstigen Gefährten sind verschollen: Von Angel ist in der ganzen Stadt keine Spur auszumachen. Während Spike versucht, seinen Platz in der Höllendimension zu finden, trifft er auf einen Trupp kurvenreicher Dämonen-Damen. Ehe er sich versehen kann, verfängt er sich in deren Netz – und ein perfider, sehr blutiger Machtkampf nimmt seinen Lauf.

Dem Comicautor gelingt es, so über Spike zu schreiben, dass die Figur charakterlich an ihre besten Seiten innerhalb seiner TV-Geschichte erinnert. Sein Verhältnis zu Illyria ist wohl Geschmackssache; persönlich finde ich dieses etwas zu überzeichnet. Trotzdem liest sich die Geschichte selbst rund und weiß durchaus zu fesseln. Achtung: Der Vierteiler selbst, der hier komplett abgedruckt wird, ist vielleicht noch eine Spur brutaler als die Mutterserie.

Als Manko empfinde ich immer noch die Zeichnungen. Die sind zwar an sich gar nicht schlecht, die Computercolorierung tut ihnen aber definitiv nicht wirklich gut. Wem das nichts ausmacht und wer ein Anhänger des Blutsaugers ist, sollte unbedingt zugreifen. Das schöne an der Mini-Serie ist wie gesagt, dass sie auch jene Fans des Buffyversums ansprechen könnte, die von zu vielen Szenen mit einem oberkörperfreien Spike reichlich genervt waren.

Fakten:

Titel: Spike– Nach dem Fall
Autor: Brian Lynch
Zeichner: Franco Urru
Aufmachung: Sammelband, 120 Seiten
Preis: 14,95 €

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