Darkstars Fantasy News


19. Mai 2011

Pirates of the Carribean: Fremde Gezeiten

Category: News – Darkstar – 17:33

Fremde GezeitenHeute ist der offizielle Deutschlandstart von Fremde Gezeiten, dem mittlerweile vierten Film aus dem Pirates of the Caribbean Franchise. Ich bin vergangene Woche mit gemischten Gefühlen in die englischsprachige Presse-Preview, nach einem – wie ich finde – recht enttäuschenden dritten Teil lagen meine Erwartungen nicht sehr hoch; in Relation dazu wurde ich angenehm überrascht.

Auf Orlando Bloom und Keira Knightley muss (oder darf? *fg*) man diesmal verzichten, mit an Bord ist aber natürlich wieder Johnny Depp als Captain Jack Sparrow (der auf Englisch erfreulicherweise nicht halb so tuntig klingt und dadurch wirkt wie in der deutschen Synchro.

Die Story ist schnell erzählt: Als Jack Sparrow erfährt, dass in London jemand unter seinem Namen eine Crew anheuert, passt ihm das natürlich gar nicht. Er macht sich auf die Suche nach dem dreisten Hochstapler und begegnet dabei der Piratin Angelica (Penélope Cruz), mit der er kurz darauf in See sticht, um den Quell der Ewigen Jugend zu finden. Dummerweise sind auch ander Parteien auf der Suche nach diesem mystischen Wasser des Lebens und so kommt es zu einem Kopf an Kopf rennen auf hoher See und durch visuell ansprechende Inselwälder.

Jack und AngelicaDer neue Pirates-Film basiert (lose?) auf einem Fantasy-Roman von Tim Powers. Für das Drehbuch zeigte sich zwar ein Autorenduo verantwortlich, dass für Disney bereits auch “Aladdin” und “Shrek (1)” geschrieben hatte, so ganze ohne Logiklöcher hat es die Story aber leider nicht auf die Leinwand gebracht. Dafür wird’s mitunter schön mystisch: Piratenschlachten, Voodoo, Zombies, das Wasser des Lebens und – die für mich beste Szene des Films: ein Angriff der Crew durch Meerjungfrauen! Wow. Diese Szenen sind mit tollen Bildern ausgestattet und in 3D echt toll.

Um das Ausscheiden von Bloom / Knightley auszugleichen, tauchen natürlich neue Figuren im Film auf: Der schüchterne Missionar Philip (Sam Claflin) und die wilde Meerjungfrau Syrena (Astrid Bergés-Frisbey) werden als neues Liebespaar eingeführt. Syrena und PhilipIhre Geschichte ist – wie leider so manch andere Szene – zwar arg vorhersehbar, in ihrem Fall macht das aber nichts aus: Sie sind ein schön anzusehendes Pärchen und das Ende ihrer Geschichte scheint in Fremde Gezeiten noch nicht erreicht. Stoff für die geplanten Teile 5 und 6 scheint also vorhanden.

Was spricht also für den Film?

Neben den schönen Bildern in 3D, einer netten Story mit Schwächen begeistert vor allem die wildromantische Liebesgeschichte und die tollen Unterwasser-Meerjungfrauen-Szenen (da hätte ich gern mehr davon gehabt).

Dagegen spricht leider, dass die Handlung oft zu vorhersehbar war und man sich beim Sehen so manches Augenrollen nicht verkneifen konnte. Ich erwarte von einem Pirates of the Carribean-Film keine hohe Schauspielkunst und megaviel Tiefgang, aber ein bisschen unkonventioneller und überraschender hätte es doch werden können.

Dennoch: Wer auf Piratenaction und tolle Bilder steht, sollte ab ins Kino, auch wenn er vom Vorgänger-Film enttäuscht war. Pirates of the Caribbean: Fremde Gezeiten hat mir persönlich besser gefallen als der dritte Teil, ohne mich vom Hocker zu reissen: Nettes Popcorn-Kino, das das präsentiert, was der Zuschauer erwartet; wer ihn im Kino anschauen will, sollte auf jeden Fall in die 3D-Version.

Mehr zum Film sowie ein Interview mit Autor Tim Powers gibt’s übrigens in der aktuellen Nautilus.

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6 Comments »

  1. Ich schau mir den Film am Montag in der Originalfassung in 3D an. Freu mich eigentlich schon riesig drauf, aber die Kritiken geben mir immer wieder ´nen Dämpfer… :/ Ich hoffe, wir werden dennoch unseren Spaß haben.

    Kommentar by Jenny — 19. Mai 2011 @ 18:05

  2. Wie gesagt: Nettes Popcorn-Kino und besser als Teil 3. Schau ihn dir im Kino an! Denn Spaß macht er auf jeden Fall.

    Kommentar by Darkstar — 19. Mai 2011 @ 18:49

  3. Na toll, jetzt weiß ich nicht, ob ich ihn mir angucken soll oder nicht. (Habe eigentlich vorgehabt, es nicht zu tun)
    Den ersten Teil habe ich geliebt, das war Wow und sehr erfrischend. Beim zweiten habe ich mich die ganze Zeit gefragt: “Muss das sein?” mMn war die Geschichte im ersten Teil schön rund zu Ende erzählt. Bei dem 3. habe ich mich gequält und nach dem Ende nur noch gedacht: “Was für ein Sch…” Als ich erfahren habe, dass es einen 4. Teil geben soll, stellte sich sofort eine ziemliche Abneugung ein.
    Nach deiner Rezension bin ich jedoch ein wenig mehr dazu bereit, meine Entscheidung zu überdenken.

    Kommentar by Olga A. Krouk — 19. Mai 2011 @ 19:54

  4. Dazu der Tipp des Nautil:

    * den Orginal-Roman IN FREMDEREN GEZEITEN von Tim Powers lesen, aus dessen Ideen sich die Filmemacher ziemlich frei und ungestüm bedient haben.
    * das exklusive Interview mit Tim Powers zum Film in der Ausgabe 06/2011 des Fantasyfilmmagazins NAUTILUS – Abenteuer & Phantastik lesen.
    * die Begleitartikel über historisch wahre Piratinnen, die Geschichte der Jolly Roger-Piratenflagge mit den gekreuzten Knochen und die Galerie der schurkischsten und charmantesten Piraten in Film, Roman und Comic lesen.

    Die gesamte Ausgabe kann frei und unverbindlich online durchgeblättert werden und ist als Printausgabe und als ePaper aktuell im Handel.

    Kommentar by Nautil — 19. Mai 2011 @ 20:17

  5. Ich fand ihn nicht so grässlich wie erwartet, schon unterhaltsam, aber doch eher enttäuschend im längeren Abgang. Über die erwähnten Logiklöcher hinaus waren die Charaktere extrem blass, und das neue Liebespärchen war wirklich ein blasser Abklatsch von Will und Liz. Dieser neue Typ ist total langweilig. Einzig die Meerjungfrauen-Szenen fand ich toll, aber ich stehe auch auf Meerjungfrauen.
    Insgesamt hatten sie keinerlei neue Ideen und haben es nicht geschafft, neue und spannende Charaktere einzuführen. Früher gab es tolle Sidekicks und Second Cast. Allein solche Charas wie Norrington oder Tia Dalma und Davy Jones, oder die beiden lustigen Piratentölpel waren spannender als alles, was hier dabei war. Im Grunde war es ein Zweimann-Stück zwischen Jack und Barbossa. Auch Penelope Cruz hat sehr schwach abgeschnitten und nicht mal der großartige Ian McShane hat Blackbeard zu einem spannenden Charakter machen können.
    Das 3D war auch für die Katz, da der Film eher wie ein klassischer Piratenfilm war, der gut und gerne ohne ausgekommen wäre.

    Kommentar by Anja — 23. Mai 2011 @ 12:43

  6. @Anja
    Danke für die Zusammenfassung. Ja, genau das habe ich befürchtet *seufz*
    Also doch warten, ob sich irgendwann eine Gelegenheit ergibt, wenn nicht, dann ist es auch nicht weiter schlimm …

    Kommentar by Olga A. Krouk — 25. Mai 2011 @ 21:08

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