Patrick Rothfuss geht in Deutschland auf Lesereise; Markus Heitz’ “Judas”-Bücher erscheinen als eBook mit Fan-Material, Feder & Schwert nimmt noch einmal zu seiner Crowdfunding-Idee Stellung und Eragon geht auf Facebook.
Das sind einige Pressemeldungen, die in dieser Woche eingetrudelt sind. Ich mach’ es mir diesmal einfach und zitiere einfach:
Eragon auf Facebook
Das fulminante Finale der “Eragon”-Saga rückt mit jedem Tag näher. Doch wenn ein Buch so heiß herbeigesehnt wird wie der vierte und letzte Teil “Eragon – Das Erbe der Macht”, kann die Wartezeit ganz schön lang werden.
Für alle, die es gar nicht mehr abwarten können, wieder in die Welt von Alagaësia einzutauchen, hat der cbj-Verlag die ideale Lösung: Einfach “Eragon” auf Facebook besuchen! Dort nimmt “Das Auge Alagaësias” – Beobachter und Chronist – die Fans mit auf eine Reise in die ruhmreiche Vergangenheit des Drachenreiters Eragon und seiner Gefährtin Saphira. Es darf nach Herzenslust kommentiert, diskutiert, getratscht und fantasiert werden. Einfach perfekt, um die Wartezeit auf den vierten Band zu verkürzen und die Abenteuer des Drachenreiters Revue passieren zu lassen. Außerdem werden Eragons Facebookfreunde immer bestens über alle neuesten Entwicklungen informiert.
Neobooks und Knaur suchen Desginer, Illustratoren und Heitz-Fans
Denn:
Die Judas-Trilogie – bestehend aus “Kinder des Judas”, “Judassohn” und “Judastöchter“ von Markus Heitz ist komplett! Anfang nächsten Jahres soll sie als edle eBook-Gesamtausgabe erscheinen – und jeder kann mitwirken!
Die eBook-Gesamtausgabe soll zusätzlich zu den Romanen enthalten:
– Steckbriefe der Protagonisten
– ein Lexikon der Kreaturen
– Hintergrundinformationen zu Orten und Ereignissen
– Illustrationen der Charaktere und Schauplätze
– Animierte Grafiken
Der Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt: Alle, die gerne schreiben, illustrieren oder Grafiken animieren und außerdem ein Faible für Fantasy im Allgemeinen und Markus Heitz im Besonderen haben, können ein Teil dieses besonderen eBooks werden.
Weitere Informationen zum Wettbewerb sowie zu den Bewerbungskriterien gibt es hier!
Patrick Rothfuss auf Lesereise
Anlässlich der Veröffentlichung des ersten Teils von “Die Furcht des Weisen” kommt der US-Shootingstar über den großen Teich und besucht Tübingen, Wien, Frankfurt und Berlin. Die genauen Termine gibt’s hier.
Feder & Schwert nimmt nochmal zur Crowdfunding-Idee Stellung
Nachdem die Pressemeldung von neulich ziemlich hohe Wellen geschlagen hat, hat Oliver Graute von Feder & Schwert eine weitere Pressemeldung verfasst, die ich euch nicht vorenthalten will:
Warum Crowdfunding?Bei der Vielzahl von Buchpublikationen – allein im Jahr 2010 wurden in Deutschland etwa 85.000 neue Buchtitel veröffentlicht – und einer stetig sinkenden Zahl von Menschen, die Bücher lesen, ist es schwer vertretbar, weiterzumachen, wie bisher. Auch andere Verlage werden bald merken, dass ihr wachsender Werbeaufwand in keiner Relation zum Ertrag steht. Aus Panik und Unwissenheit werden immer mehr Titel auf den Markt geworfen, um den nächsten Harry-Potter-Hype zu generieren, statt innezuhalten und sich zu fragen, was man tun sollte, um zu erfahren, was die Menschen wirklich wollen. Wer jetzt die Weichen nicht anders stellt, wird mit den Folgen leben müssen. Die Zeiten ändern sich, wer das nicht sieht, ist entweder blind oder arrogant.
Wir sind keine Ökokrieger, obwohl man bei etwa 13 Millionen Hektar Waldfläche, die jährlich weltweit verloren gehen, ernsthaft darüber nachdenken muss, wie lange noch. Wir allein werden diese Entwicklung nicht aufhalten, und immerhin können wir Deutschen von uns behaupten, dass wir in den vergangenen zehn Jahren mehr Wald wieder aufgeforstet haben, als wir vernichtet haben.
Dennoch ist es weder wirtschaftlich noch ökologisch sinnvoll, Bücher zu produzieren, die niemand haben will. Um Kunst schaffen und unterstützen zu können, bedarf es der Mithilfe aller. E-Books sind ein Weg, den wir schon seit über 10 Jahren beschreiten und wir werden ihm weiter folgen, aber das gedruckte Buch liegt uns genauso am Herzen, und wir wollen diese Herzensangelegenheit weiter verfolgen – mit Ihnen.
Direkte Kundenbindung und Einsichten in die Szene waren schon immer unsere Stärke. Wir zählen auf das direkte Feedback unserer Leser und möchten gute, aber unbekannte oder unsichere Titel trotz aller Widrigkeiten produzieren, allerdings können wir das erst dann, wenn wir sicher sein können, dass sie auch ihre Leserschaft gefunden haben.
Aus diesem Grund haben wir uns entschlossen, in Zukunft mit unseren Lesern gemeinsam zu entscheiden, ob manche Bücher produziert werden oder nicht. Es geht um Communitybildung und die Interessen der Leser.
Dabei gibt Feder&Schwert natürlich nicht die gesamte wirtschaftliche Verantwortung in die Hände der Leserschaft, sondern vergewissert sich der Bereitschaft der Kunden, einen bestimmten Titel zu unterstützen. Abgedeckt werden sollen nur der Druck und ein geringer Teil der sonstigen Produktionskosten. Den Rest leisten wir.
Was ist Crowdfunding?
Crowdfunding ist die Finanzierung von Projekten, Produkten oder Geschäftsideen mit Hilfe von Fremdkapital. Kapitalgeber dabei ist die mehr oder weniger anonyme Masse der Internetnutzer.
Der Projektleiter kalkuliert sein Projekt und setzt einen Mindestbetrag fest, der dann im Laufe einer ebenfalls von ihm festgelegten Frist durch Unterstützer (Crowdfunder) erbracht werden muss. Dabei steht es den Unterstützern frei, ob sie das Projekt aus altruistischen Beweggründen, also ohne Gegenleistung, finanzieren möchten oder ein zuvor vom Verlag in Aussicht gestelltes Dankeschön für ihren Einsatz haben wollen. Damit ein solches Projekt überhaupt erst einmal starten kann, muss es zuvor eine am Betrag orientierte Zahl von Freunden generieren. Ist diese Zahl erreicht, beginnt die Unterstützungsphase. Dabei leistet jeder Unterstützer einen nur geringen finanziellen Anteil der Gesamtsumme.
Wurde das Projekt dann in der vorhergesehenen Zeit ausreichend finanziell unterstützt und der Schwellenwert erreicht, geht das Buch in die Printpublikation, und die Förderer erhalten ihre Dankeschöns. Scheitert das Projekt, erhält jeder Förderer sein zuvor investiertes Geld ohne Verlust zurück. Dafür garantiert die zwischengeschaltete Bank, die das Treuhandkonto zum betreffenden Projekt verwaltet.
Wie sicher ist Crowdfunding?
Entschließt ein Unterstützer sich, Geld für ein Projekt auszugeben, überweist er den gewünschten Betrag auf ein Treuhänderkonto, auf das der Verlag keinen Zugriff hat. Dieses Konto ist zweckgebunden und darf nur dem jeweiligen Projekt zugedacht werden. Hat ein Projekt die Finanzierungsphase durchlaufen, ohne dass der zu erzielende Betrag erreicht wurde, scheitert das Projekt und das Geld fließt durch die Treuhänderbank ohne Zusatzkosten für den Spender an ihn zurück.
Kein DKZ!
Crowdfunding hat nichts mit Druckkostenzuschuss-Verlagen zutun. Weder wird der Autor in die Pflicht genommen noch die potenzielle Leserschaft um Geld angebettelt. Beim Crowdfunding geht es um die Bildung einer Community, die ein gemeinsames Interesse an einem Projekt oder Produkt hat. Der Produzent entscheidet, welches Buch er verwirklichen will, die Community entscheidet, ob sie sein Projekt unterstützt.
Sorgfaltspflicht und Verantwortung
Feder&Schwert steht seit Jahrzehnten für Qualität in Sachen phantastischer Literatur. Wir sind stolz darauf, uns als Speerspitze der Phantastik in Deutschland betrachten zu dürfen. Wir haben stets den richtigen Riecher für kommende Trends gehabt und haben auch in Zukunft vor, dieser Mission zu folgen. Unsere Projekte liegen uns am Herzen, und wir verbiegen uns nicht, um die Welle des Mainstreams zu reiten. Vertrauen Sie uns, wir vertrauen Ihnen auch!
Was bekomme ich als Gegenwert?
Für seine Unterstützung erhält der Crowdfunder eine Gegenleistung, die verschiedene Formen annehmen kann. Das Dankeschön reicht von einer Ausgabe des erfolgreich finanzierten Buches bis hin zu einzigartigen Geschenken (wie etwa Originalillustrationen) oder Nennungen als Unterstützer des Projekts im jeweiligen Buch. Der Kreativität sind hier keine Grenzen gesetzt, es sei denn, sie verletzen gültige Gesetze wie Urheberrechte oder Ähnliches.
Natürlich wird es auch weiterhin Titel geben, die wir auf traditionelle Weise publizieren, aber diese sind eben bereits von der Leserschaft anerkannt und akzeptiert. Daher wissen wir, dass wir sie ohne Bedenken produzieren können.
So, dass waren einige News der Woche, die mir in’s Auge gefallen sind. Ansonsten war ich vermutlich abgelenkt von George R. R. Martins “A Dance With Dragons“, dem ich mich jetzt auch gleich wieder widme ,-) …