Seit wann gibt es Vampire? Warum glitzern sie im Sonnenlicht? Was genau ist eigentlich die Agenda der Volturi? Und wann und wie äußerte sich Alice Cullens Gabe das erste Mal? Auf diese und zahlreiche andere Fragen liefert „Die Welt von Bella und Edward“ Antworten.
An Twilight scheiden sich die Geister. Entweder man mag die Romantik-Schmonzette, oder eben nicht. Ich gebe gern zu, dass ich um das Phänomen Twilight selbst lange Zeit einen großen Bogen gemacht habe. Dann bin ich eher durch Zufall denn mit Absicht zum ersten Film im Kino gelandet – und war angenehm überrascht. Zumindest der Film war wunderbar inszeniertes Popcorn-Kino mit cooler Farbgebung und einem klasse Soundtrack, zugeschnitten auf die primäre Zielgruppe. Ich hab’ mich selbst an meine eigene Pubertät zurück erinnert und ihn deshalb sehr gemocht.
Die Bücher habe ich zwar bis dato noch nicht gelesen, aber auf „Die Welt von Bella und Edward“ – das „Buch zur Serie“ sozusagen – war ich irgendwie dann doch recht gespannt, als es bei mir im Briefkasten gelandet ist. Was auch daran liegen könnte, dass es von den deutschen Synchronsprechern von Bella, Edward und Jacob eingelesen wurde – und Annina Braunmiller gefällt mir als Leserin seit „Nach dem Sommer“ ziemlich gut.
Die große Frage war natürlich: Ein Sachbuch auf CD: Funktioniert das?
Tut es, zumindest in diesem Fall. Das dürfte vor allem daran liegen, dass der Unterhaltungsfaktor hier ziemlich hoch liegt. Stephenie Meyer, die Autorin der „Biss“-Bücher, ist für den Hintergrundband zu ihren Erfolgsromanen selbst verantwortlich. Demzufolge kann sie auch interessante Fakten und Hintergründe zu ihrer fiktiven Welt und deren Bewohner liefern. Warum Vampire glitzern, wie ihre körperliche Konstitution beschaffen ist und warum Edward von Bella von Anfang an so fasziniert ist sind nur einige Fragen, für die die Autorin überraschende Logiken findet. Das tut sie auf sehr unterhaltsame Weise, und da sich die drei Hörbuchsprecher Braunmiller, Raspe und Felder abwechseln, kommt keine Langeweile auf.
Dem Hörbuch kann man übrigens auch sehr gut folgen, wenn man – wie ich – die Bücher nicht kennt. Vielleicht sind sie dann sogar noch interessanter, denn sie liefern sehr interessante Informationen zur Welt und zu den Figuren, die in den Verfilmungen nur angerissen werden.
„Die Welt von Bella und Edward“ umfasst 3 CDs:
Auf der ersten CD geht es ausschließlich um die Vampire: Um ihre äußeren Merkmale und welche Geschichten über Vampire in der Twilight-Welt Humbug sind, um ihre Jahrtausende alte Geschichte und um ihre Lebensweise und Psychologie. In einzelnen Kapiteln wird anschließend der Clan der Cullens vorgestellt sowie berichtet, wie sie jeweils zu Vampiren wurden und welches Leben sie zuvor führten.
Die zweite CD beschäftigt sich in der ersten Hälfte weiterhin mit Vampiren und berichtet auch von den Volturi (was leider ein bisschen kurz ausfällt) sowie von James, Laurent und Victoria. Die zweite Hälfte der zweiten CD sowie die erste Hälfte der dritten CD dreht sich dann um die Werwölfe. Meyer geht darauf ein, wodurch sich die Quileute-Werwölfe von den Wesen unserer Sagen und Mythen unterscheiden, welche Fähigkeiten sie haben und welche Lebensweise. Ähnlich wie bei den Cullens wird anschließend auf die Biographien von Jacob, Leah Clearwater und einigen anderen Werwölfen eingegangen.
Abgerundet wird das Hörbuch durch die Lesung einiger Szenen, die aus den Romanen vor Veröffentlichung herausgekürzt worden waren sowie einigen ausgewählten FAQ und deren Antworten.
Wie gesagt, die Sprecher machen ihre Arbeit gut und lesen die fiktiven Fakten stimmungsvoll ein – auch wenn ich gestehen muss, dass ich Johannes Raspe nicht als Synchronsprecher von Edward erkannt hätte. Seine Lesestimme unterscheidet sich schon sehr von seiner Edward-Interpretation (was keine Kritik sein soll). Ein nettes Gimmick ist zudem, dass als Intro und Ausklang der jeweiligen CDs das Musikstück „Claire de Lune“ von Claude Debussy eingespielt wird, das in Büchern und Filmen für Bella und Edward eine wichtige Rolle spielt. Zudem gibt’s im Booklet selbst kurze Steckbriefe zu den Hauptfiguren.
Insgesamt hat mir „Die Welt von Bella und Edward“ sehr gut gefallen. Zu einigen Details hätte ich gern noch mehr erfahren, aber der überschaubare zeitliche Rahmen (etwas mehr als drei Stunden) sorgt dafür, dass man sich nicht langweilt. Wer von den Filmen fasziniert war und mehr erfahren möchte, kommt hier auf seine Kosten!
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