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12. Juli 2012

Aimée Carter: Das göttliche Mädchen

Category: Rezensionen,Romane – Darkstar – 12:00

Das göttliche MädchenAls Kate mit ihrer Mutter in die amerikanische Kleinstadt Eden zieht, erwartet sie eigentlich nicht, dass sie hier Fuß fassen oder gar Freundschafen schließen wird. Immerhin ist sie nur hierher gekommen, um den letzten Wunsch ihrer Mutter zu erfüllen, die ihre letzten Tage an dem Ort verbringen möchte, an dem sie aufgewachsen ist. Kates Mutter hat Krebs und wird bald sterben.

In Eden kommt jedoch alles anders. Zunächst lernt sie auf der Highschool den Außenseiter James und die Schulschönheit Ava kennen und freundet sich überraschenderweise mit ihnen an, dann begegnet sie zudem dem attraktiven, geheimnisvollen Henry, der nur wenig älter zu sein scheint als sie und auf einem riesengroßen, abgelegenen Landsitz in den Wäldern vor der Stadt lebt. Er ist es, der ihr einen ungewöhnlichen Handel vorschlägt: Er wird Kate und ihrer Mutter mehr Zeit schenken, als ihnen eigentlich bleiben sollte, wenn Kate dafür seine Braut wird. Henry hat macht über den Tod, denn in Wahrheit ist er Hades, der Gott der Unterwelt. Kate geht auf sein Angebot ein, obwohl das bedeutet, dass sie zu Henry auf seinen Landsitz ziehen muss und diesen in den Wintermonaten nicht verlassen darf. Dort muss sie sich sieben Prüfungen stellen. Nur wenn sie diese alle besteht, ist der Rat der Götter bereit, sie die neue Gefährtin des Totengottes werden zu lassen. Während sie in ihrem neuen Zuhause neue Freundschaften schließt und Henry langsam näher kommt, muss sie zudem ständig auf der Hut sein. Denn irgend jemand scheint unbedingt verhindern zu wollen, dass Henry eine neue Braut bekommt. Vor Kate haben sich bereits andere Mädchen den Prüfungen unterzogen. Alle von ihnen wurden bisher ermordet …

Das göttliche Mädchen” ist der Auftaktband einer Romantasy-Trilogie, kann jedoch auch für sich allein stehend gelesen werden. Für die US-Autorin Aimée Carter (geb. 1986) ist es ihr erster veröffentlichter Roman. Das merkt man dem Buch leider auch an. “Das göttliche Mädchen” erzählt eine nette, romantische Geschichte, in der die griechischen Mythen eine große Rolle spielen – der Handlung fehlt es jedoch an Tiefe: sowohl an Detailtiefe als auch an Tiefgang. Das ist schade, denn das Potential ist durchaus vorhanden. Der Tod ist allgegenwärtig. Kates schweres Schicksal als Pflegerin für ihre krebskranke Mutter ist rührend und auch andere Themen, die im Verlauf des Buches angeschnitten werden, sollten den Nerv des jungen Zielpublikums treffen. Leider bleibt Aimée Carter auf den rund 300 Seiten ihres Debüts beständig an der Oberfläche. Sie schneidet in flüssigem, aber recht einfachem Stil Themen an, wendet aber zu schnell den Blick ab. Hinzu kommt, dass dem Tod keine große Bedeutung zukommt, da alles auf wundersame Weise gut ausgeht, was dem ganzen die bittersüße Tragik nimmt und Carter sich so selbst die Möglichkeit versperrt, eine wichtige Aussage zu treffen. Auch die Prüfungen, denen sich Kate im Verlauf des Romans unterzieht, und ihre Beziehung zu den Personen, die sie kennen lernt, werden nur oberflächlich abgehandelt. Einzig ihre Beziehung zu Henry und die Festigung des zarten Bandes, das sich zwischen ihnen bildet, wird glaubwürdig geschildert. Insgesamt hätte es dem Buch gut getan, hätte es noch rund hundert Seiten mehr gehabt und Carter sich dadurch getraut, die Geschichte etwas auszuschmücken. Dem Handlungsskelett fehlt das Fleisch, das den Roman rund gemacht hätte.

Zumindest wird das erfahrenen Lesern so gehen. Wer jedoch noch nicht so viel in diese Richtung gelesen hat und sich für mystische Romanzen und die griechische Mythologie interessiert, ohne sich allzu sehr darin auszukennen, kommt hier dennoch auf seine Kosten.

Fakten:

Titel: Das göttliche Mädchen
Autorin: Aimée Carter
Reihe: The Goddes Test (1)
Originaltitel: The Goddess Test
Übersetzung: Freya Gehrke
Aufmachung: Taschenbuch, 300 Seiten
Verlag: Mira Taschenbuch
Preis: 9,99 €

Diese Rezension erscheint auch bei Media Mania!

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