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1. April 2014

American Horror Story: Asylum

Category: Filme/Serien,Rezensionen – Darkstar – 08:00

American Horror Story: Asylum (DVD Cover)Eine von Geistlichen geführte Nervenheilanstalt in den 60er Jahren, in der nicht nur geistig verwirrte Patienten eingesperrt werden, sondern auch unbequeme Außenseiter der Gesellschaft; ein Arzt, der furchtbare, frankensteinartige Experimente an wehrlosen Opfern durchführt; ein Serienmörder, der sein blutiges Unwesen treibt; ein Teufel, der von einer Nonne besitz ergreift; der Engel des Todes und Aliens – “American Horror Story: Asylum” hat es in sich.

Im Mittelpunkt der zweiten Staffel der erfolgreichen US-Horrorserie steht das Institut Briarcliff, das in den 60er Jahren von der resoluten Schwester Jude (Jessica Lange) mit eiserner Hand geführt wird. Ihre Nemesis ist Dr. Arden (James Cromwell), ihr Schützling die unschuldige Nonne Schwester Mary Eunice (Lily Rabe) und ihre Obsession gilt ihrem Vorgesetzten, dem Montsignor Timothy (Joseph Fiennes).

American Horror Story: Asylum - Teaser PlakatSchwester Jude hat alles fest im Griff, bis der junge Kit Walker (Evan Peters) in die Anstalt eingewiesen wird, und die halstarrige Reporterin Lana Winters (Sarah Paulson) in Briarcliff aufschlägt, weil sie eine Story wittert. Das Gericht hat Kit Walker nämlich als Bloody Face identifiziert, einen irren Serienmörder, der Frauen umbringt und sie häutet. Doch Kit beteuert seine Unschuld. Er glaubt, von Aliens entführt worden zu sein, ebenso wie seine junge Frau Grace, die seither verschwunden ist.

Von diesem Zeitpunkt an geht es für Schwester Jude richtig bergab: Zwar gelingt es ihr, Lana Winters kaltzustellen, indem sie die lesbische Reporterin in die Anstalt einweisen lässt, aber der neue Psychiater Dr. Threadson (Zachary Quinto) ist über ihre Art, eine Nervenheilanstalt zu führen, entsetzt und droht, Schwierigkeiten zu machen. Zudem erweisen sich weder Lana noch Kit als einfache Patienten, ihr Protegé Mary Eunice gerät nach einer Teufelsaustreibung außer Kontrolle, Dr. Arden scheint mehr auf dem Kerbholz zu haben, als June zunächst befürchtet hat – und ein gut gehütetes, altes Geheimnis aus ihrer eigenen Vergangenheit droht, ans Tageslicht zu kommen. Die Dinge in Briarcliff eskalieren.

Cleveres Konzept

American Horror Story: Asylum - Schwester Mary EuniceDas Konzept der US-Serie “American Horror Story” ist ebenso clever wie mutig: Anstatt ganz traditionell über alle Staffeln hinweg eine fortlaufende Story über immer die gleichen Figuren zu erzählen, erfindet sich die Serie jedes Jahr neu. Das Team vor und hinter den Kulissen bleibt zwar (überwiegend) das selbe, Geschichte und Setting ändert sich aber jedes Mal massiv. Spielte die erste Staffel der Serie in unserer Zeit und handelte von einer kleinen Familie, die ein verfluchtes Haus bezieht, so dreht sich jetzt alles um eine Nervenheilanstalt in den 60er Jahren. Hier spielt die Haupthandlung, auch wenn es Nebenhandlungsstränge gibt, die in der Jetzt-Zeit spielen, sowie diverse Flashbacks. Innerhalb von 13 Folgen wird eine – schreckliche – Geschichte erzählt. So sind die Staffeln der Serie eher für sich stehende Mini-Serien.

Es ist erfrischend, dass überwiegend die gleichen Schauspieler wie für Staffel 1 vor der Kamera stehen, diesmal aber in ganz anderen Rollen, in denen sie beweißen können, was sie alles auf Lager haben. Zachary Quinto (Star Trek), Evan Peters und Frances Conroy (Six Feet Under) spielen ganz andere Typen als in Season 1. Als Gaststars treten u. a. Ian McShane und Franka Potente auf. Beeindruckend ist natürlich Jessica Lange (King Kong, Tootsie, Big Fish) in einer wahnsinnigen / wahnsinnig guten Rolle; ein extra Bravo dafür, dass sie nicht davor zurückscheut, sich in der zweiten Hälfte der Staffel als alt und verwahrlost darstellen zu lassen.

American Horror Story: Asylum - Lana WintersVon den Socken gehauen hat mich aber vor allem Sarah Paulson als lesbische Reporterin. In der ersten Staffel der Serie waren ihr nur einige wenige Auftritte vergönnt; die zweite Staffel verlangt ihr in ihrem Verlauf aber unglaubliches ab, und Paulson spielt dies mit einer Bravour, die mich beeindruckt hat. Vor American Horror Story hatte ich noch nichts von ihr gehört; jetzt wundert es mich nicht, dass sie inzwischen auch im Oscar-prämierten 12 Years a Slave mitspielte.

Spannende Handlung!

Die Handlung der Staffel selbst ist vielschichtig und voller Wendungen. Auf den ersten Blick scheint es, dass sich Themen wie die Jagd nach einem Massenmörder, Alien-Entführungen, Nazi-Experimente, das Leben von Geistlichen, die schrecklichen “Heilungsmethoden” in psychiatrischen Anstalten vor einigen Jahrzehnten sowie Engel und Dämonische Präsenzen nicht miteinander vertragen – tatsächlich wird Briarcliff jedoch zu einem Schmelztiegel, in dem das hervorragend funktioniert.

Die Staffel umfasst nur 13 Episoden, was allerdings dafür sorgt, dass sie ohne Füller-Folgen auskommt und die Spannung fortwährend oben gehalten wird. So lässt sich “American Horror Story: Asylum” praktisch in einem Rutsch durchschauen.

Die FSK18 hat einen Grund!

Für zarte Gemüter ist die Serie jedoch nicht gemacht. Nicht nur in psychischer Hinsicht widerfährt den Figuren wirklich schreckliches. Mitunter wird die Serie so brutal, dass man sich beinahe für’s Zuschauen schämt. “American Horror Story” mag eine Fernsehserie sein – waschechter Horror bleibt sie trotzdem. Verunstaltete Gliedmaßen, Axtmörder, schreckliche Experimente von Psychopathen – all das thematisiert und – schlimmer noch – zeigt American Horror Story. Und zwar nicht mit einer kurzen Überblende oder einem verwackelten Bild, sondern in aller Deutlichkeit. Die Kamera hält drauf, will den Zuschauer schockieren. Dagegen sind  etwa die graphischen Szenen in Game of Thrones Kinderfernsehen. Im Vergleich zur ersten Staffel wurde da noch einmal ordentlich draufgepackt.

American Horror Story: Asylum - Schwester Jude und Dr. ArdenViele Horrorfans mögen das (angeblich) genau so. Ich eigentlich gar nicht. Drann geblieben bin ich aber trotzdem, und zwar, weil die Geschichte echt gut ist und die Schauspieler richtig toll spielen. “American Horror Story: Asylum” ist eine richtig krasse, richtig tolle Staffel, und wer das Thema mag (und/oder die erste Staffel bereits mochte), dem wird auch diese Staffel gefallen. Eben, weil es nicht nur blanker Horror ist, sondern im Grunde auch eine Drama-Serie.

Und trotzdem, so gut die Staffel war und obwohl ich mir sicher bin, dass ich sie auch nochmal schauen werde, so froh bin ich doch, dass es jetzt vorbei ist. Hoffentlich wird die dritte Staffel “Coven”, in der es um Hexen geht, wieder genau so anders, wie es die erste im Vergleich zur zweiten Staffel war.

Um es mit einem Satz zu sagen:

American Horror Story: Asylum” ist schrecklich, aber dabei auch schrecklich gut!

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Ein Kommentar »

  1. […] wird eine vierte Staffel von “American Horror Story” geben. Nach Storyarcs um ein Geisterhaus (Staffel 1), eine Nervenheilanstalt in den 60er […]

    Pingback by Darkstars Fantasy News » American Horror Story: Freak Show | News & Interviews aus der wunderbaren Welt der Fantasy - ein Fantasy Blog — 17. April 2014 @ 12:58

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