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9. August 2014

Thomas Weber: Der Tod der Märchenmacher

Category: News,Rezensionen,Romane – Darkstar – 13:15

Der Tod der MärchenmacherSharlene Anders, der kreative Kopf hinter der Web-Serie “Jeder ist mal dran“, hat für uns Thomas Webers “Der Tod der Märchenmacher” unter die Lupe genommen. Ehe ich sie zu Wort kommen lassen, zunächst die Verlagsbeschreibung, damit ihr wisst, worum es in dem Roman geht:

Freddy, von seiner Freundin Melissa frisch abserviert, bleibt wenig Zeit, seine Tränen zu trocknen. Ausgerechnet das unattraktivste Mädchen der Schule, Cindy Crow, bittet um seine Hilfe. In ihrer Hand hält sie ein unvollendetes Märchen der Gebrüder Grimm, in dem sie die Prinzessin sei, und er der große Held mit blondem Haar, dazu auserkoren, das Märchen so enden zu lassen, wie sie alle enden. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.

Freddy hält Cindy für verrückt, doch als ihn kurz darauf ein sprechender Wolf anlacht, glaubt er sich in einem Traum wiederzufinden. Doch Taro, Wolfis Frauchen, hat ein größeres Problem: Die schwarze Kutsche ist unterwegs und gruselige Gestalten haben Taros Großmutter entführt. Die Märchenwelt ist in Gefahr und droht unterzugehen! Besitzt Freddy doch das besondere Etwas, das Helden zu Helden macht?

Sharlenes Gastrezension:

Ich liebe Bücher. Noch mehr liebe ich Schriftsteller. Und Verleger, die es sich auf die Fahne geschrieben haben, gute Bücher herauszugeben. Umso mehr schmerzt es mich, dass ich zu “Der Tod der Märchenmacher” – ohne Frage liebevoll vom Kleinverlag Drachenmond gestaltet und verlegt – raten muss: Nicht lesen. Nein. Einfach nicht.

Auf den ersten Seiten dachte ich, ich hätte es mit einer lieblosen Übersetzung zu tun. Dieser Verdacht kam mir des Öfteren, doch das Impressum beharrte darauf, dass ich es mit einer deutschen Originalausgabe zu tun habe.

Meine nächste Vermutung war, dass es sich um ein im Selbstverlag publiziertes Buch handelt (ich habe selber so veröffentlicht und bringe dieser Möglichkeit nur die zärtlichsten Gefühle entgegen. Nichtsdestotrotz bin ich mir der häufig anzutreffenden Schwäche des mangelnden Lektorats sehr bewusst). Auch hier wurde mir widersprochen.: Gleich drei Lektoren werden erwähnt. Wäre ich einer von ihnen, ich würde darauf bestehen, im Buch unter dem Namen “Allen Smithee” zu erscheinen.

Der Genitiv im Titel ist sehr einsam. Im Inhalt zeigt der Dativ sich von seiner gefräßigsten Seite.

“Sie war das krasse Gegenteil von ihrem Mann. Ihre speckige Haut glänzte rosa wie die von einem Schwein. Selbst die Nase besaß fast die Form von dem Borstentier, nur die Ohren erinnerten Freddy an die Lauscher von Mr. Spock aus der Enterprise.”

Es wird viel “aufgeregt gebrüllt”, “erregt erklärt” und “zornig geblickt”.

Und dann wäre da noch das Wörtchen “denn”:
“Dann hellte sich Freddys Gesicht auf, denn er hatte eine Idee.”
“Freddy atmete erleichtert auf und Cindy aus. Denn so leicht ließ sie sich nicht abschütteln.”
“Es waren ausnahmslos Frauen, die offenkundig trauerten und einer Beerdigung beiwohnen wollten, denn sie liefen alle in eine Richtung.”

Es mag Leser geben, denen dies nicht wichtig ist, mich hat dieser Umgang mit der Sprache so sehr aus der Bahn geworfen, dass ich keinen Zugang zur Story finden konnte, weswegen ich dazu nun auch nichts sagen kann. Nach hundertneunzig Seiten habe ich das Handtuch geworfen.

(c) Sharlene Anders

Wer’s trotzdem versuchen möchte – die Geschichte selbst klingt spannend – hier kann man’s online kaufenPrint!

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