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27. Mai 2016

Interview mit Anja Ukpai zu RABENHERZ

Category: Interviews – Darkstar – 13:00

RabenherzFür Rabenherz habe ich mehrmals eine Wahrsagerin angerufen.

Vor ein paar Tagen habe ich euch hier auf dem Blog Anja Ukpais geheimnisvolles Jugendbuch-Debüt über ein Internat in England und eine düstere Prophezeiung vorgestellt.

Im Interview verrät die Autorin heute, was sie zu RABENHERZ inspiriert hat, warum der Roman in England und nicht in Deutschland spielt und ob es den Mortlock Park wirklich gibt.

Interview mit Anja Ukpai

Liebe Frau Ukpai, welche Schlagworten und welche Farbe fangen für Sie die Atmosphäre Ihres Romans RABENHERZ am ehesten ein?

Schlagworte:

Rabe, Rabenlord, Fluch, Geheimnisse, Geister, Grusel, Legende, Liebe, Mystik, Schule

Farben:

die Farben des Covers (also blau, rabenschwarz und geheimnisvoll schimmerndes Gold)

Was gefällt Ihnen selbst am besten an Ihren Hauptfiguren? Haben Sie neben June einen persönlichen Liebling?

Tante Phoebe, die ein bisschen wie Mary Poppins in das Leben ihrer Nichten kam.

Eine Tante mit einem Hang zu allem Esoterischen und die in jeder Form Wahrsagerei betreibt.

Was hat Sie zu dem Roman inspiriert?

Ich liebe Raben. Sie sind intelligente Tiere.

Und dann habe ich einmal ein Schloss in England besucht und dort hieß es bei der Rundführung, dass des Nachts immer ein Vogel um die Fenster flattert. Außerdem sollten dort mehrere Geister umhergehen…

Warum spielt der Roman ausgerechnet in England und nicht in Deutschland?

siehe meine Antwort zur Inspiration.

Außerdem transportiert man natürlich mit dem Ort gleich eine gewisse Grundstimmung. Und Englands neblig-regnerische Wetterlage verbunden mit den alten Spuk-Schlössern passte einfach ideal zu der Geschichte.

Im Verlauf des Romans sagt eine Ihrer Figuren: „Jede Geschichte, und ist sie noch so gut ausgedacht, trägt einen Funken Wahrheit in sich.“ Welcher Funke Wahrheit steckt in „Rabenherz“?

Zuviel möchte ich natürlich vor Erscheinen des zweiten Bandes nicht verraten.

Aber grundsätzlich bringt ein Autor auch immer seine eigenen Erfahrungen und Erinnerungen in eine Geschichte mit ein.

Ich habe eine Ort namens Mortlock Park gegoogelt – fand aber nur einen in Australien. Gibt es für den Park in Ihrem Buch ein reales Vorbild?

Nein. Einen Mortlock Park kenne ich nicht.

Ich habe mir den Namen ausgedacht (nicht gegoogelt) und fand ihn einfach nur sehr mystisch.

Dass es einen Mortlock Park in Australien gibt, lese ich jetzt erst. Aber der hat mit meiner Geschichte nichts zutun.

Haben Sie vor Ort recherchiert?

Ich war schon häufiger in England. Ich liebe die Kultur, die Landschaft, die Bräuche…

Bei meinen Reisen habe ich sehr viele Dinge entdeckt, die noch in Geschichten verpackt werden möchten.

Und wenn wir beim Thema Recherche sind: Was war das ungewöhnlichste Thema, für das Sie jemals recherchiert haben?

Für Rabenherz habe ich mehrmals eine Wahrsagerin angerufen.

Stimmen Sie mir zu, wenn ich RABENHERZ als düster und romantisch bezeichne? Was macht für Dich das Subgenre der düsteren, romantischen Fantasy interessant?

Rabenherz ist vieles. Düster, mystisch, romantisch aber auch z.B. humorvoll.

Ich mag in diesem Genre, dass die Leser ihre eigene Fantasie spielen lassen können. Das sieht man gerade wunderbar in der Leserunde auf Lovelybooks. Die Leser rätseln mit und teilen ihre Ideen miteinander.

Nun ist Rabenherz ja der erste von zwei Teilen und es gibt keine finalen Antworten. Da steigt dann die Fantasie der Leser ein – jedenfalls bis September.

Auch wenn June selbst nicht auf dem Schulkomplex lebt: Warum sind Internatsromane so beliebt?

Im Internat ist der Jugendliche ja scheinbar ohne ständige Kontrolle der Eltern und durch diese gewonnen Freiheiten eher in der Lage, Abenteuer zu erleben.

Wären Sie selbst gern auf ein Internat gegangen?

Nein. Ich hatte als Kind immer fürchterliches Heimweh.

Sie haben bereits Bücher für jüngere Leser veröffentlicht. Unterscheidet sich die Arbeit an einem Roman für eine jüngere Zielgruppe von der Arbeit an einem Jugendbuch/All Ager?

Den Text an sich zu verfassen ist eigentlich immer gleich anspruchsvoll, denn man möchte ja immer das Beste geben, egal für welche Lesergruppe.

Unterschiede gibt es vor allem im Umfang der Recherche, der Seitenzahlen und der vielen Nebenplots, die man mitführt.

Was mögen Sie bei der Arbeit an einem Buch am liebsten und was am wenigsten? Was hat Sie diesmal vor die größte Herausforderung gestellt?

Rabenherz wird in zwei Teilen veröffentlicht. Das heißt, dass ich im ersten Band alle Fragen aufwerfen durfte, von denen ich einige aber erst im zweiten Band auflöse. Hier nicht an einer Stelle schon zuviel zu verraten, war eine ziemliche Herausforderung.
Was fällt Ihnen leichter: Eine Geschichte zu beginnen oder sie zu beenden?

Sie zu beenden fällt mir wesentlich leichter.

Zu Beginn suche ich immer sehr lange nach dem Erzählton, nach dem Klang der Geschichte. Wenn es einmal läuft und ich zufrieden bin, läuft es zügig.

Die Verlagsvorschau kündigt bereits für Herbst einen Roman mit dem Titel RABENKUSS an. Machen Sie uns doch bitte noch neugieriger und verraten Sie uns ein bisschen davon, was uns dann erwartet.

RabenkussNun! June ist bis über beide Ohren in Jacob verliebt, doch dann hat sie wieder diese geisterhaften Erscheinungen und sie ist sich sicher, dass der Rabenlord wiedererwacht ist.

Plötzlich verschwindet einer von Junes Mitschülern. June (von der man sagt, dass sie die Auserwählte ist) muss herausfinden, wer der Rabenlord ist, bevor noch Schlimmeres geschieht.

Und dann bleibt ja auch noch die Frage zu klären, ob Jacob evtl. in Gefahr ist…

Stellen Sie sich vor, Sie dürften vier literarische Figuren (ob aus Ihren eigenen Werken oder denen anderer) auf einen Kaffeerunde einladen – welche würden Sie wählen und warum?

Da ich gerade “Rabenkuss” Korrektur lese, würde ich mir eine Tee-Runde mit Tante Phoebe, dem Earl of Gilligan, dem Geist aus der Schreibstube und Lady Reece wünschen.

Es gibt so viele Dinge, die ich mit diesen Figuren zu besprechen hätte.

Vielen Dank!

Anja Ukpais Website besuchen: klicken!

Meine Besprechung von “Rabenherz”: klicken!

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Ein Kommentar »

  1. Das Buch habe ich mir schon mehrfach angesehen, als Rabenfan geht das einfach nicht anders … Am Ende hat mich aber immer die Tatsache abgehalten, dass ich es mit Geschichten über Schüler und Internate meist nicht so habe. Aber was soll ich sagen – das Interview macht mich gerade wieder ziemlich neugierig.

    Liebe Grüße,
    Marny

    Kommentar by Marny | Fantastische Bücherwelt — 21. August 2016 @ 22:05

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