Darkstars Fantasy News


19. August 2008

Allan Heinberg: Wonder Woman
Wer ist Wonder Woman?

Category: Comics,Rezensionen – Darkstar – 19:00

Wonder Woman Band 1Ein Jahr ist vergangen, seit die Amazonenprinzessin Diana ihr Amt als Botschafterin ihrer Heimat und als Superheldin Wonder Woman niedergelegt hat und untergetaucht ist. Niemand scheint zu wissen, wo sie steckt – noch nicht einmal ihre jüngere Schwester Donna, die an ihrer Stelle nun den Titel „Wonder Woman“ angenommen hat.
Leicht ist das ganze für sie allerdings nicht. Obwohl Donna bereits seit ihren frühen Teenagerjahren – zunächst als Wondergirl, später als Troia – in der Superheldenriege Erfahrungen gesammelt hat, ist es eine ganz neue Erfahrung, in die Rolle der nach Batman und Superman wohl bekanntesten und mächtigsten Superheldin der Welt zu schlüpfen. Selbst einige Schurken scheinen sie nicht für voll zu nehmen. Cheetah, Giganta und Dr. Psycho haben sich verbündet und eine Geisel genommen, die sie nur dann verschonen wollen, wenn „Wonder Woman“ sich ihnen ausliefert – und zwar die echte!

Mit dem fünfteiligen Story-Arc „Wer ist Wonder Woman“ hat Allan Heinberg für den US-Verlag DC im vergangenen Jahr die monatliche Serie „Wonder Woman“ sozusagen rebootet. Ob das nun notwendig war, bleibt dahin gestellt, denn sein Vorgänger Greg Rucka hatte in den Monaten zuvor der Ikone einige ihrer besten Abenteuer auf den Leib geschrieben. Und obwohl Wonder Woman trotz ihrer Spitzenposition im fiktiven DC-Superhelden-Universum nur zu den mittelprächtig verkauften Reihen gehört, was einen solchen Reboot noch erklärbar macht, erwartet man von einer „neuen“ Serie dann doch, dass nennenswerte Veränderungen am Handlungsverlauf vorgenommen werden. Diese bleiben jedoch mit einigen Ausnahmen aus, so dass die neue Zählung von „Ausgabe 1“ an etwas übertrieben erscheint. Schlussendlich hat im Großen und Ganzen nur das Kreativ-Team gewechselt und erst am Ende des Fünfteilers gibt Diana ihrer Mission eine neue Richtung.

Mit den Dodsons, die sich für die Zeichnungen verantwortlich zeigen, hat DC allerdings ins Schwarze getroffen. Kräftige Farben und wunderbare Bilder setzen die dynamische und actionreiche Geschichte perfekt um, in der es unter’m Strich darum geht, wer den Titel Wonder Woman tragen darf oder sollte und was er bedeutet.

Auch Allan Heinberg versteht sein Handwerk. Wenn auch sein Wonder Woman-Run in den USA nicht ausschließlich begeistert aufgenommen wurde und der in diesem Softcover versammelte Storybogen nicht an seine „Young Avengers“-Serie für den Verlag Marvel herankommt, so ist „Wer ist Wonder Woman“ doch durchaus turbulent und kurzweilig zu lesen. Viele Figuren, die auf die eine oder andere Weise wichtige Bestandteile des Wonder Woman-Mythos sind, geben ihr Stelldichein, wie etwa Wondergirl, der Halbgott Hercules und Dianas Erzfeindin, die griechische Zauberin Circe. Darüber hinaus tauchen auch beliebte Figuren wie Batman und Robin und – als besondere Überraschung – die Agentin Diana Prince auf.

Neben Allan Heinbergs Mini-Serie ist es die kleine, für sich stehende Geschichte einer misshandelten Ehefrau, die zum Nachdenken anregt und die der Panini Verlag ebenfalls im vorliegenden Sammelband untergebracht hat. Das ermöglicht dem Leser, Wonder Woman einmal in einem anderen Licht zu sehen. Abgerundet wird das Paket außerdem von einem kleinen Comic, der die wichtigsten Fakten zu Herkunft und Hintergrund von Wonder Woman beleuchtet, so dass Leser, die mit der Figur bisher nicht so vertraut waren, die eine oder andere Information aufpicken können.

Insgesamt präsentiert Panini mit diesem Band der 100% DC-Reihe ein in sich abgeschlossenes Abenteuer der charismatischen Amazonenprinzessin, welches sich aufgrund seiner Aktualität recht gut in die DC-Schiene einreiht. Trotzdem ist es etwas bedauernswert, dass sich der Verlag für den ersten Wonder Woman-Band seit langer, langer Zeit nicht für eines der älteren, aber handlungstechnisch komplexeren Abenteuer aus der Feder von Greg Rucka entschieden hat.

Fakten:

160 Seiten
Softcover mit Faltumschlag
Panini Verlag, 16,95 EUR

Diese Rezension findet ihr auch bei Media Mania.

Tags:

Keine Kommentare »

No comments yet.

RSS feed for comments on this post. | TrackBack URI

Leave a comment

XHTML ( You can use these tags): <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong> .