Ja, ich bin ein Fan von Comicverfilmungen, natürlich vor allem von guten Comicverfilmungen. Deshalb bin ich auch so hoch erfreut, wenn es ausgerechnet eine Comicverfilmung schafft, so gehypt zu werden wie zur Zeit “The Dark Knight“. Gestern war ich dann auch gleich im Kino, ganz gespannt, ob der Film dem Hype gerecht wird oder ob es sich beim Erfolg des Films um so eine Art Selbstläufer-Geschichte handelt. Immerhin hatte ich seit geraumer Zeit die Befürchtung, dass vor allem (oder gar einzig) der Tod von Heath Ledger für den phänomenalen Erfolg des Streifens verantwortlich ist.
Um mit meiner Meinung gar nicht lange hinter dem Berg zu halten:
Ja, ich finde der Film war eine gute Comicverfilmung.
Ja, ich finde, einige der Schauspieler haben wirklich tolle Leistungen abgeliefert.
Ja, der Film war wirklich sehr schön düster und hatte für eine Comic-Verfilmung sehr schöne, neue Ideen.
Aber:
Nein, der Hype ist wirklich nicht gerechtfertigt. Denn ich weiß eigentlich nicht, ob ich den Film an sich so gut oder empfehlenswert fand. Einerseits muss man ihn im Kino sehen, damit er wirkt, andererseits wäre das kein Film, den ich einem meiner Freunde empfehlen würde so nach dem Motto: “Ja, da musst du unbedingt rein.”
Warum?
Meiner Meinung nach fehlt dem Film ein durchgehender Spannungsbogen. Er ist nicht unspannend, im Gegenteil, eine dramatische Szene jagt die nächste, aber dadurch kann sich der Film einerseits zum Schluß hin nicht mehr sonderlich steigern und andererseits gewöhnt man sich mit Fortschreiten des Films an das Tempo und das ist einfach nicht gut für den Spannungsbogen. Zwischendurch knickt die Story dann immer wieder ein. Vielleicht liegt es auch daran, dass zu viele kleine Details mit hineingepackt wurden.
Zweitens – und dadurch *ist* es eigentlich eine gute Comicverfilmung, für mich aber nicht unbedingt ein guter Film – konnte ich keine großartige Beziehung zu Batman / Bruce aufbauen. Der Charakter kommt einem einfach nicht nahe, hält auf Distanz. Er bleibt ein Mythos – aber dadurch leidet man auch nicht mit ihm.
Eindrucksvoll waren die Szenen, in der die Panik in Gotham um sich greift und dazu führt, dass die ganze Stadt verrückt wird. Eindrucksvoll auch die Bilder, die den Terrorismus des Jokers in Gotham zeigen. Das sind die Stärken des Films. Das hat mir gut gefallen. Und auch das sehr, sehr düstere Ende: Batman gewinnt, ist aber weiterhin ein Feindbild für die, die er schützt. Weil er es ertragen kann.
Alles in allem fängt der Film die Atmosphäre und den Mythos um Batman sehr gut ein – aber mich hat er leider nicht eingefangen.
Ich war und bin hin und weg. Schon zum zweiten mal ;)
Der Film hat seine Schwächen, das gebe ich gerne zu und meiner Meinung nach wurden die Erwartungen durch die Vorschusslorbeeren zu hoch angesetzt – aber nichts destotrotz hat mich der Film vollkommen mitgerissen.
Das gefühl, Bruce Wayne nicht nahezukommen, hatte ich allerdings nicht. ganz im Gegenteil. Ich leide im Moment immer noch mit ihm, und seine Entwicklung von Batman Begins zu Dark Knight hat mich mehr als nur mitgerissen.
Kommentar by Kerimaya — 24. August 2008 @ 00:18
Hallo,
stimmt, Batman/ Bruce war in “Batman Begins” irgendwie noch – hm – ‘näher’?! Wenn man es denn so nennen kann! “The Dark Knight” ist aber trotz der Schwächen ein genialer Film, Heath Ledger hat mir sehr gefallen, und Christian Bale war trotz “mangelnder Bindung” mal wieder klasse. Ich mag den Schauspieler einfach….:-)
Comic-Verfilmungen sehe ich auch immer wieder gern!!!
Liebe Grüße,
Corry
Kommentar by Corry — 1. September 2008 @ 23:11