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14. September 2008

Kai Meyer: Die Katakomben von Wien
Die Alchemistin – Teil 3 (Hörspiel)

Category: Hörbücher,Rezensionen – Darkstar – 12:21

Die Alchemistin - Teil 3Sieben Jahre sind vergangen seit der skrupellose Alchemist Lysander die kleine Sylvette Institoris entführt hat und sowohl Auras Stiefbruder als auch ihr Geliebter in den Wiener Katakomben bei einem Rettungsversuch getötet wurden. Doch Aura hat die Zeit nicht ungenutzt verstreichen lassen: Sie hat die geheimen Schriften ihres verstorbenen Vaters Nestor studiert und ist selbst Alchemistin geworden. Mehr noch, ihr ist gelungen, woran sowohl ihr Vater als auch Lysander gescheitert sind. Sie hat den Schlüssel zur Unsterblichkeit entdeckt.

Eines jedoch lässt Aura keine Ruhe. Noch immer will sie ihre Schwester Sylvette aus den Klauen ihres Entführers befreien. Dass ihr dies nicht allein gelingen wird, ist ihr klar, und so sucht sie ausgerechnet Hilfe bei ihrem zweiten Stiefbruder Christopher, für den sie eigentlich nur Abscheu empfindet. Bevor sie allerdings das Kriegsbeil begraben kann und mit ihm im Wiener Untergrund die Suche nach Sylvette wieder aufnehmen kann, muss Aura einen Weg finden, Christopher aus dem Gefängnis zu befreien.

Wie bereits die beiden vorhergehenden Folgen beeindruckt die Hörspielfassung der Alchemistin vor allem durch eine herausragende Vertonung. Die Hintergrundgeräusche sind stimmig und die Sprecher gehen in ihren Rollen wahrlich auf. Vor allem Kerstin Sanders-Dornseif überzeugt eindringlich als offenbar dem Wahnsinn anheim gefallene Schlossherrin Charlotte Institoris. Die geheimnisvolle, oft etwas gespenstische Musik, der man allenfalls vorwerfen kann, etwas öfter als nötig zum Einsatz zu kommen, erinnert an einen gelungenen Film-Score: Kino im Kopf sozusagen.

Nach dem recht grausamen Ende des zweiten Teils, das sicher den einen oder anderen Hörer, der mit der Romanvorlage aus der Feder von Kai Meyer nicht vertraut ist, recht ratlos und überrascht zurückgelassen hat, macht die Handlung einen Zeitsprung von mehreren Jahren. Erst nach und nach erfahren die Zuhörer, was in der Zwischenzeit passiert ist und da diese Zeit an den einzelnen Protagonisten nicht spurlos vorübergegangen ist, bekommt man so die Gelegenheit, bisher unbekannte und neue Facetten der Figuren zu entdecken. Aufgrund der bereits erwähnten Sprecherleistung nimmt man selbst Charakteren wie Christopher und Charlotte, die sich mit Sicherheit am stärksten verändert haben, ihren Wandel durchaus ab.

Da nach und nach auch das Geheimnis um Lysanders und Nestors Feindschaft gelüftet wird und die Hintergründe um Sylvettes Entführung deutlicher werden, gelingt es der Folge, mit dem Spannungsbogen des zweiten Teiles mühelos mithalten zu können. Ebenfalls mithalten kann “Die Katakomben von Wien” jedoch auch mit der Grausamkeit und Brutalität, die zahlreiche Szenen aus dem Erbe des Gilgamesch dominiert hat. Ganz klar richtet sich “Die Alchemistin” an ein erwachsenes Publikum und eignet sich nicht für Kinder und auch nur bedingt für Jugendliche.

Fazit:

Gerade die Tatsache, dass in “Die Katakomben von Wien” einige Vermutungen zur Gewissheit werden und sich das eine oder andere Geheimnis lüftet, ohne dass die mystische Atmosphäre dabei völlig verloren geht, machen den Reiz dieser Folge aus und beweißen, dass die hervorragend produzierten vorhergehenden Folgen nicht nur heiße Luft waren.

Diese Rezension erscheint übrigens in Zusammenarbeit mit dem Fantasyguide. Danke für die Unterstützung!

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