Darkstars Fantasy News


3. Oktober 2008

Brandon Sanderson über das Zusammenspiel
der einzelnen Teile einer Romanserie

Category: News – Darkstar – 14:33

MistbornIm Oktober-Newsletter des US-Verlags Tor findet man ein Essay von Brandon Sanderson (“Elantris“) über das Schreiben einer Roman-Serie im Bezug auf seine eigene Trilogie “Mistborn”.

“Wenn ich eine Serie lese, dann ärgern mich wenige Dinge mehr als wenn ich das Gefühl bekomme, dass der Autor selbst nicht weiß, wohin er mit seinen Büchern eigentlich will”, berichtet Brandon im Essay. Für seine Mistborn-Trilogie sei es ihm wichtig gewesen, dass jedes Buch eine eigene Geschichte und seinen eigenen Höhepunkt haben würde, die einzelnen Bände sich jedoch dennoch wie ein Gesamtwerk lesen würden.

Dass sei gerade aus dem Grund für ihn schwierig gewesen, da er eigentlich ein ausführlicher Planer sei, der die Geschichte fertig entworfen hat, ehe er überhaupt mit dem Schreiben beginnt. Andererseits hat er selbst bei jedem einzelnen Buch, das er geschrieben hat, festgestellt, dass man beim Verfassen eines Manuskripts auch immer an einen Punkt kommt, an dem man den Plan Plan sein lassen muss und neuen Impulsen und Ideen folgt. Für seine Trilogie sei das jedoch gar nicht so einfach gewesen, da ein findiger Leser ja bereits in den ersten Bänden kleine Hinweise finden sollen könnte, was im Verlauf der Reihe noch auf einen zu kommt.

“Zu diesem Zeitpunkt begann ich etwas sehr erschreckendes zu realisieren: Wenn diese Serie so werden sollte, wie mir das vorschwebte, dann musste ich alle drei Bücher auf einmal in einer sehr kurzen Zeitspanne schreiben. Ich würde unaufhaltsam und geplant genug arbeiten müssen, um mit dem dritten Buch fertig zu sein, ehe das erste in den Druck gehen würde. Wenn mir das gelänge, dann hätte ich die Flexibilität, alle drei Bände mit der Kreativität zu schreiben, die ihnen gebührte, und dennoch in der Lage sein, das erste Buch zu überarbeiten, so dass es eine passende Einleitung für die beiden folgenden bilden würde.”

Brandon berichtet weiter, er hätte sich hingesetzt und geschrieben. Schreckliche achtzehn Monate lang hätte er geschrieben – und es sei ihm dadurch gelungen, zumindest einen groben Entwurf für das dritte Buch zu verfassen, ehe er die Druckfahnen des ersten Buches – seine letzte Chance, etwas zu ändern – hatte abgeben müssen. Dieser Zeitpunkt war übrigens Ende 2004.

“Nun, vier Jahre später, wird endlich”Mistborn: The Hero of Ages” erscheinen, das dritte und abschließende Mistborn-Buch. Ich habe an dieser Serie nun fünf Jahre lang gearbeitet. (…) Das Ergebnis hat sich als besser herausgestellt als ich mir das seinerzeit erhofft hatte. Es gibt bereits in den ersten paar Absätzen des ersten Romans Hinweise und Anspielungen auf den dramatischen Höhepunkt des dritten Buches. Und die sind nicht nur einfach hineingeworfen worden, sondern sind substantielle Teile der ursprünglichen Ausgabe. Alle drei Bücher zusammengenommen sind ein großes ‘Mega-Buch’. Es ist schwer für mich, deutlich zu machen, wie sehr ich mich darüber freue, dass die Leute endlich diesen letzten Teil lesen können.”

Leute, die seine Arbeiten bereits kennen, würden wissen, dass Sanderson Enden lieben würde. “Ich will, dass sie explosiv sind, einfallsreich und schockieren – und gleichzeitig irgendwie auch erwartet und nicht unglauwürdig. Ich fokussiere einen großen Teil meiner Energie darauf, ein Ende befriedigend zu gestalten für all die, die so viel Zeit darauf verwandt haben, die Bücher zu lesen.”

Sanderson führt außerdem an, dass er den dritten Teil seiner “Mistborn”-Trilogie für das beste Buch hält, dass er bisher geschrieben hat. “Es ist, als ob das ganze Buch ein einziges Ende sei. Es ist die klimatische Auswirkung einer halben Millionen Wörter, die uns dorthin geführt haben.”

Und Appetit auf das Buch macht er auch noch: “Wenn du denkst du weißt, was in diesen Büchern passiert, dann sei gespannt auf den letzten Teil. Und erinnere dich daran, was Kelsier immer sagt: Es gibt immer ein anderes Geheimnis.”

Quelle: Tor/Forge Newsletter Oktober 2008

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