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19. Oktober 2008

Der Ring des Drachen

Category: Filme/Serien,Rezensionen – Darkstar – 08:30

Der Ring des DrachenMit Hilfe des geheimnisvollen Rings des Drachen ist es einem herrschsüchtigen Krieger-König gelungen, ein gewaltiges Imperium aufzubauen. Ganze Königreiche hat er erobert. Sein Herrschaftsgebiet ist so groß, dass es im rauen Norden inmitten gewaltiger Eiswüsten beginnt, während er seine Burg im Zentrum einer sommerlichen Wüstenstadt errichtet hat. Niemand hat ihn bisher schlagen können – und doch lebt er in Angst vor einer Prophezeiung, die besagt, dass er seinen Thron eines Tages an einen jungen Rebellen verlieren wird. Dies ist der Grund, weshalb er seinen Feinden unbarmherzig gegenübersteht.

Als er jedoch eines Tages mitten in einem Schneesturm in einer Höhle einen ausgesetzten Säugling findet, wird sein Herz weich. Er beschließt, das junge Mädchen mit sich nach Hause zu nehmen und zusammen mit seiner eigenen Tochter Desideria zu erziehen.

Das Findelkind – Selvaggia getauft – und Desideria wachsen wie Schwestern auf. Zunächst ahnt niemand, wer die Waise wirklich ist. Selvaggia ist die Tochter dunkler Zauberer, die allesamt in Wölfe verwandelt wurden. Deren einzige Hoffnung, jemals wieder menschliche Gestalt annehmen zu dürfen, ruht in der zauberkundigen Selvaggia. Sollte es ihr gelingen, den Ring des Drachen an sich zu bringen, könnte sie ihr Volk erlösen. Magie darf sie dafür jedoch nicht einsetzen.
Als Victor, ein junger Rebell, in Ketten in die Burg gebracht wird und sich die eigentliche Heldin der Geschichte, Desideria, Hals über Kopf in ihn verliebt, sieht Selvaggia ihre Chance gekommen. Durch geschickte Intrigen hat sie sich längst die Gunst ihrer Zieheltern erschlichen. Dank ihrer Hexenkünste gibt sie ihrer Schwester Gelegenheit, Victor vor dem sicheren Tod zu retten. Um dem Zorn ihres Vaters zu entkommen, muss Desideria mit ihm in die Freiheit fliehen – in eine ihr unbekannte phantastische Welt voller Wüstenhexen, Seefeen und sprechender Puppen.
Selvaggia jedoch will sich nicht nur mit dem Thron begnügen – sie will auch Victor …

Der Ring des Drachen” ist ein magisch-phantastisches Märchen um den Kampf zweier ungleicher Frauen. Der italienische, für das Fernsehen produzierte Zweiteiler wurde mit viel Aufwand und Liebe zum Detail geschaffen. Ganz in der Tradition von “Prinzessin Fantaghirò” bietet die Miniserie perfekte Unterhaltung für die ganze Familie. Dies ist kein Wunder, steht doch das gleiche Kreativ-Team hinter beiden Produktionen. Drehbuchautor Gianni Romoli und Regisseur Lamberto Bava haben ein traumhaftes TV-Märchen geschaffen, das sich hinter “Fantaghirò” nicht zu verstecken braucht.
Das Drehbuch ist rund: Sowohl die Kleinen als auch deutlich ältere Zuschauer werden Spaß an dem Stoff haben, der auf mehreren Ebenen unterhält. Die Tricktechnik stammt freilich noch aus einem anderen Jahrzehnt – der Film ist von 1994 – und musste auch einem TV-Budget Rechnung tragen. Deshalb sollte man über ein paar in der heutigen Zeit eher amüsant wirkende Effekte hinwegsehen können.

Entschädigt wird man dafür mit prächtigen Kostümen, traumhafter Hintergrundmusik, wunderbaren Kulissen und Schauspielern, die mit sichtlich viel Spaß und exzellenten Leistungen ans Werk gegangen sind. In den Hauptrollen glänzen Anna Falchi als Desideria und die deutsche, damals noch blutjunge Sophie von Kessel, die trotz aller Schwarz-Weiß-Malerei des Märchens eine glaubwürdige Selvaggia verkörpert. Überhaupt ist es dem Drehbuch anzurechnen, dass es zwar klare Rollenverteilungen gibt, keine der Figuren jedoch nur engelsgleich gut oder abgrundtief böse ist.

Als besonderes Highlight befindet sich neben einer Bildergalerie auf der DVD noch ein fast dreißigminütiges Special, in dem Lamberto Bava und Gianni Romoli ausführlich zur Entstehung und Produktion von “Der Ring des Drachen” Stellung nehmen. Fans der Mitte der neunziger Jahre erschaffenen Italo-Märchen wird es vielleicht freuen zu hören, dass auch viele Hintergrundinformationen zu “Prinzessin Fantaghirò” und anderen Bava/Romoli-Produktionen Eingang in dieses Interview finden. Das Featurette ist in italienischer Sprache aufgenommen, aber mit deutschen Untertiteln versehen.

Ansonsten ist die Aufmachung der DVD vom Verlag Koch Media eher schlicht ausgefallen. Die Software auf der DVD selbst ist zwar schön animiert, die Hülle im Vergleich zum Inhalt jedoch etwas lieblos: Das Titelbild, das überraschenderweise nicht die eigentliche Hauptdarstellerin Desideria, sondern die Antagonistin Selvaggia zeigt, wirkt unscharf. Inhaltsangabe und Klappentext der Rückseite sind etwas schlecht zu lesen. Hier wird das Äußere eindeutig nicht dem schönen Inhalt gerecht.

Im Gesamtpaket ist “Der Ring des Drachen” jedoch ein überzeugender Zweiteiler, den sich Anhänger märchenhafter und romantischer Fantasy gern ins Regal stellen können, da der Stoff zum Wieder- und Wiedersehen einlädt. Der Film versprüht seinen Zauber auch noch nach über einem Dutzend Jahren …

Diese Rezension erscheint mit freundlicher Genehmigung von Media-Mania!

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Ein Kommentar »

  1. Besonders an diesem Film gefällt mir der Drachen – eine der gefährlichsten Bestien der Filmgeschichte ;-) Alles in allem ein schöner Sonntag-Nachmittag-Film.

    Kommentar by Jan — 19. Oktober 2008 @ 22:55

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