Darkstars Fantasy News


24. Oktober 2008

Leserunde: Anne Bishops “Nacht”
Meinungen zum ersten Abschnitt

Category: News – Darkstar – 13:00

NachtIn der vergangenen Woche haben wir offiziell die Leserunde zu Anne Bishops Roman “Nacht” eröffnet. Die ersten sieben Kapitel des Romans sollten die Teilnehmer bis heute lesen. (Wer mochte oder mag, durfte freilich auch zum amerikanischen Original – “Tangled Webs” – greifen).

Jetzt bin ich gespannt auf eure Meinungen!

In den Kommentaren findet ihr die Ansichten der Teilnehmer der Leserunde zum neuesten Roman aus der Welt der Schwarzen Juwelen!

Wer mag, kann freilich noch zu uns stoßen und mitmachen.

Sobald sich die Teilnehmer der Leserunde geoutet haben, ob ihnen der Abschnitt zu lang oder zu kurz war, werde ich hier auch posten, welche Kapitel wir uns als nächstes vornehmen :-)

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6 Comments »

  1. So, ich hab mir zu jedem Kapitel a weng was aufgeschrieben … aber vielleicht isses a weng viel auf einmal :)

    Kapitel 1
    – Es ist nett den vertrauten Charakteren wieder zu begegnen, aber ich denke das könnte den Einstieg für Neulinge auch etwas schwer machen. Andererseits kann ich mich gut daran erinnern, dass auch die Basis-Story der Black Jewels so “mitten-im-Leben” angefangen hat, dass ich damals auch nicht gleich durchgeblickt habe.
    – Ich finde die Idee lustig, wenn auch etwas seltsam einen schrottigen Krimi-Roman in einem Fantasy-Buch diskutieren zu lassen.
    – Die deutschen Eigennamen sind anfangs etwas irritierend, wenn man bisher nur die englische Variante der Welt kennt.

    Kapitel 2
    – Die Bett-Geschichte mit den magischen Tieren fand ich nett.
    – Die Sex-Szene bzw. die Beziehung zwischen Daemon und Jaenelle war schön geschrieben.
    – Auch wenn Daemons Reaktionen auf Jaenelles Spukhaus-Pläne lustig waren, schien mir die ganze Szene irgendwie absurd und aus der Luft gegriffen. Als ob man unbedingt im Plot weitermachen wollte, aber sich den Weg zwischen A und B gespart hat.

    Kapitel 3
    – Die Szene mit Marian und Jaenelle ist lustig und fast Marian’s Charakter gut zusammen.
    – Daemon und Saetan bilden ein tolles Paar. Lucivar wäre das Sahnehäubchen dazu, wenn es sich nicht so zwanghaft und aufgesetzt anhören würde, dass er sich von ihnen ausgegrenzt fühlt.

    Kapitel 4
    – Marian als schmutz-verachtende Furie ist seltsam, aber der Softie-Lucivar noch mehr.
    – Ich bin nicht sicher, was ich von der Unterhaltung zwischen Daemon und Lucivar halten soll. Die Chemie zwischen den beiden gefiel mir schon immer, aber das Thema “Lucivar kann nicht ordentlich Lesen” fand ich doch sehr seltsam.

    Kapitel 5
    – Die abwechselnde Beleuchtung dessen was die diversen Paare gerade tun finde ich mittlerweile ganz nett und abwechslungsreich.
    – Landry Langston mag vielleicht der Bösewicht des Buches sein, aber bisher find ich ihn und seine Beweggründe bzw. wie sie dargestellt werden ziemlich albern.

    Kapitel 6
    – Ich kann Saetan nur zustimmen, die Sache mit dem Spukhaus ist albern. Und genauso albern und seltsam wirkt es, dass Jaenelle als Dummchen dargestellt wird die sich über die Konsequenzen von ihrem Plan nicht klar ist, wenn sie sogar dem Höllenfürsten so zu schaffen machen (und jedem anderen auch).

    Kapitel 7
    – Man lernt noch mehr über die zwischenmenschlichen Beziehungen und Hintergründe und Gefühle der diversen Hauptpersonen kennen, was durchaus interessant und unterhaltsam ist.
    – Das Spukhaus macht am Ende vom 1. Teil genausowenig Sinn wie am Anfang, und in gleichem Umfang scheint eine Story hier zu wachsen …

    Generelles:
    – Die Kapitel sind angenehm kurz und lassen sich schnell lesen.
    – Auch wenn bisher keine wirkliche Story zu erkennen ist, macht es mir Spass das Buch zu lesen.

    Kommentar by Treelight — 24. Oktober 2008 @ 19:53

  2. Also, einen ganz so ausführlichen Kommentar zum “Ersten Teil” des Buches wie Treelight bekomme ich nicht hin.

    Wie sie fand ich es allerdings sehr schön, den inzwischen vertrauten Charakteren wiederzubegegnen – und ihren Kommentaren zu den jeweiligen Kapiteln kann ich aus durchaus zustimmen. Sie geben auch einen Hinweis darauf, wo meiner Meinung nach das Problem des Romans liegt:

    “NACHT” handelt von Charakteren, deren Geschichte eigentlich bereits erzählt ist. Nicht, dass die Welt der Schwarzen Juwelen nicht immer noch Potential für Anne Bishop als Autorin bereit halten sollte. Im Gegenteil. Sie hat sich hier ein sehr interessantes Universum ausgedacht, und in “Finsternis” (“The Invisible Ring”) hat sie bereits auch unter Beweis gestellt, dass dieses durchaus auch etwas taugt, um andere Figuren und andere Geschichten dort anzusiedeln. (Insofern darf man wohl auf die kommende “Duologie” gespannt sein, die mit “Shadow Queen” beginnt und in der gleichen Welt, nicht aber von den vertrauten Figuren – jedenfalls nicht hauptsächlich – handelt).

    Die ersten 112 Seiten handeln jedenfalls im Großen und Ganzen davon, was die verschiedenen Figuren seit ihrem letzten Auftreten so treiben. Der Antagonist bleibt blass, seinen Plan versteht man noch nicht und auch seine Motive sind noch ziemlich im Hintergrund – jedenfalls hoffe ich das, denn sonst wäre es einfach lächerlich.

    Abgesehen davon gab es mir – ich will nicht prüde wirken, aber dennoch – einfach zu viele Sexszenen. Und ich weiß nicht, ob es daran liegt, den Roman jetzt auf Deutsch zu lesen, aber irgendwie kommt die Atmosphäre, die ich beim Lesen der ersten Geschichten aus dem Reich der Schwarzen Juwelen gespührt habe, diesmal nicht rüber.

    Am Signifikantesten fällt mir das bei Daemon auf, der stellvertretend für die restliche Männer-Welt des Buches zu nennen ist: Er ist der strahlende Held, der ganz arg viel schlimmes durchgemacht hat und deshalb sehr verletzt war aber jetzt doch schlussendlich belohnt wurde. Er kann sehr kämpferisch und dominant sein, verteidigt das Gute bis aufs Blut (no pun intended) und im Bett ist er ein wahrer Prachtkerl, nach dem sich jede Frau nur sehnen kann. Außerdem ist er ein total niedlicher Softie, der fünf kleine Welpen die Treppe runter trägt, weil sie nicht allein runter können und sie mit zum “Gassi gehen” nimmt.
    Also, das ist einfach zu viel des Guten für mich.

    Es ist interessant – und ja, zugegeben, schon auch witzig – wie sich Anne Bishop über schlechte Krimis und billige Liebesromane lustig macht: Aber es ist erschreckend, dass “NACHT” unter seinem Fantasy-Gewand noch mehr Nackenbeisser-Roman ist als seine Vorgänger und offensichtlich auch noch eine Horror-Handlung bekommt, die man noch nicht versteht.

    Ich vertraue aber vor allem auch auf den nächsten Teil des Buches und hoffe, die Handlung zieht dort an. Denn bis jetzt wirkt das alles ein bisschen wie eine Serie, bei der die Verantwortlichen nicht wußten, wann eigentlich alles erzählt war. Leser, die die ersten Bände der Reihe lieben, freuen sich vielleicht, Jaenelle, Lucivar, Surreal, Daemon und Marian wieder zu begegnen – Neulinge, so könnte ich mir gut vorstellen, laufen Gefahr, sich zu fragen: Äh, was soll denn dass sein?

    Kommentar by Darkstar — 26. Oktober 2008 @ 16:21

  3. Wie heisst es so schön? ‘Ja, und Amen’

    Ich kann mich sowohl Darkstar als auch Treelight in den meisten Punkten nur anschliessen. Deswegen mache ich es jetzt mal kurz (u.a. weil ich mal wieder viiiiel zu spät bin, mea culpa).

    Gefallen hat mir bisher der Witz der Figuren und auch sprachlich hat die gute Anne viel zu bieten. Als ‘Black Jewels’ Neuling habe ich aber ziemlich mit den Beziehungen der Länder und Figuren untereinander zu kämpfen, was dazu führt, daß ich einige Seiten zweimal lesen muss, um mir alles merken zu können. Wobei ich allerdings auch selbst schuld bin, denn ‘Nacht’ gehört ja zu einer Serie und mit so etwas muss man rechnen, wenn man die anderen Bücher nicht gelesen hat – in dem Sinne also kein Minuspunkt für Anne.

    Dafür stellt sie aber die verschiedenen Klassen gut dar und auch die Kraft erklärt sich. Wobei ich hierbei allerdings ( gerade im ersten Kapitel) oftmals an George Lucas und seine zischenende Säbelschwinger denken musste…

    Was mich aber massiv gestört hat, ist, daß die Welt nicht ganz klar erklärt ist. Zuweilen macht sie den Anschein, ein mittelalterlich angelehntes, klassisches Fantasy Setting zu sein, dann taucht plötzlich Kaffee in einer Porzellantasse. Duschen etc. auf. Das sind Dinge, die mich persönlich aus dem Lesen herausreissen.

    Die Seitenhiebe auf Rita Mae Brwon und ihre Berufsgenossen (die geliebten Schreiber des Katzenkrimis ;)) fand ich sehr amüsant, allerdings hatte ich da eher das Gefühl, Anne Bishop reden zu hören und nicht Surreal, was für mich eindeutig ein Minus ist.
    Ein weiterer Minuspunkt sind für mich die Namen, Während einem bei einigen die Symbolic ins Gesicht gehauen wird (Saetan, Herr der Hölle, Daemon…) habe ich bei einigen anderen das Gefühl, daß sie sie nur wegen des Klangs ausgesucht hat (Surreal). Die ‘normalen’ Namen (Fiona) wirken dagegen schon wieder viel zu modern. Es gibt, wie auch bei der Weltdarstellung, keine klare Linie und das vermisse ich.

    Zu uter letzt: Darkstar nannte das schöne Wort ‘Nackenbeisser’ und ich finde, das trifft es am Besten. Bisher macht ‘Nacht’ auf mich den Eindruck eines ‘Was passiert mit dem schönlockigen Piraten, sobald er mit der vollbusigen heldin in den Sonnenuntergang gesegelt ist?’-Romans, was schade ist, denn Anne Bishops Juwelen Hierarchie macht mirbisher ziemlich viel Spass. Aber Daemon ist für mich beispielsweise ein Charakter, der dem Nackenbeissertum zum opfer fällt. Er steht gleich in der ersten Szene im Klischee-Seidenhemd da und wird damit automatisch zum sexy Mannsbild. Auch diese ganze heiratssache hat viel von einem Liebesroman. dafür nehmen sich die Sexszenen aber ausgesprochen zahm aus – in jedem Liebesroman wird mehr gep…impert. Die Sexszenen selbst fand ich bisher am enttäuschendsten. Nichts gegen gepflegten Geschlechtsverkehr, aber wenn man über animalische Leidenschaft schreibt, sollte man a) schon beim Vorspiel Hitze aufkommen lassen, was durch harmloses ‘Ich setzte mich auf meinen geliebten Ehemann und wir simulieren ein bisschen Hoppe Hoppe Reiter’ zumindest bei mir nicht aufkommt und b) dann auch an der richtigen Stelle abbrechen. Bei Anne Bishops Sex habe ich jedesmal das Gefühl eines Coitus Interruptus.

    Das klingt gerade alles ziemlich bissig, aber das Buch hat mich bisher noch nicht gepackt. Ich hoffe, das wird bis Kapitel 11 noch kommen ;)

    Kommentar by Nina — 28. Oktober 2008 @ 17:57

  4. Yay, noch mehr Kommentare … und sogar von einem Standpunkt aus, der die Vorgeschichte nicht kennt!

    Ich kann dir aber sagen, dass ich ähnliche Probleme mit der Welt, den Namen und dem scheinbaren WirrWarr hatte, als ich die Basis-Story der Black Jewels gelesen hab. Ich vermute einfach, dass dies der Stil von Anne Bishop ist … und da irgendwann tatsächlich der Groschen fällt, ists wohl nicht ganz verkehrt – wenn auch ungewohnt.

    Was die “unbefriedigenden” Sex-Szenen angeht … die Art sowas so zu beschreiben, ist denk ich auch eine Eigenart von der Autorin. Zum Beispiel wurde während der ganzen Black Jewels Bücher (wie ja jetzt in “Nacht” auch) immer drauf angespielt wie fies Daemon ist oder sein kann – so dass man quasi irgendwann allein schon aus Gewohnheit bei seinem Namen erschauert, wie es die ganzen Figuren zu tun scheinen. Aber ich konnte kaum ein konkretes Beispiel dafür finden, was ich etwas schade fand.

    Kommentar by Treelight — 29. Oktober 2008 @ 20:46

  5. Na, ich weiß nicht, Treelight – als er praktisch Dorothea “verstümmelt” hat – das würde ich schon “fies” nennen.

    Kommentar by Darkstar — 29. Oktober 2008 @ 21:46

  6. Jaaa, scho … aber ich mein ja nur … BIS er endlich mal was wirklich getan hat, ham se alle einfach so geschlottert.

    Kommentar by Treelight — 30. Oktober 2008 @ 20:12

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