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13. Juni 2009

Young X-Men (Sammelband 1 von 2)

Category: Comics,Rezensionen – Darkstar – 19:49

Young X-MenJedes Superhelden-Universum kommt inzwischen nicht mehr ohne sie aus: die nächste Generation Streiter für das Gute. Gerade ihre Geschichten bieten reizvolle Möglichkeiten: Teenager-Jahre sind von Natur aus ohnehin sehr turbulent und prägend. Zudem stellen die Protagonisten noch keine allzu übermenschnlichen Idole dar und sind deshalb wunderbare Identifikationsfiguren für junge Leser. Bei DC sind es die Teen Titans, Marvel hat gleich mehrere. Zu den Runaways und den Young Avengers gesellt sich jetzt noch ein weiterer Trupp: Die Young X-Men!

Das ist eigentlich keine große Überraschung, hat sich die Mutanten-Gemeinschaft der X-Men unter der Leitung von Professor Xavier ohnehin schon immer darum bemüht, aus den “begabten” Jugendlichen von heute verantwortungsbewusste und schlagkräftige Helden von morgen zu machen.

Unlängst haben aber signifikante Veränderungen das Marvel-Universum erschüttert:
Die berühmten X Men haben sich offiziell aufgelöst. Seit dem sogenannten M-Day ist – bis auf eine Ausnahme – kein neuer Mutant mehr geboren worden. Der ehemalige Truppenführer Cyclops sucht deshalb zu Anfang der Mini-Serie, von der in diesem Sonderband die erste Hälfte an Ausgaben vereint ist, mehrere jugendliche Mutanten auf, um aus ihnen ein neues Team zu formen. Zu ihnen stößt, wenn auch eher zufällig, Blindfold, eine hellseherisch begabte Mutantin. Während Cyclops sie auf ihre erste Aufgabe vorbereitet – sie sollen die “Bruderschaft der bösen Mutanten” zur Strecke bringen, ehe diese das mit ihnen macht – wird Blindfold von Visionen heimgesucht, die ihr Angst machen: Sie sieht einen ihrer neuen Teamgefährten in einem Kampf in der nahen Zukunft sterben. Um wen es sich dabei jedoch handeln könnte, kann sie nicht sagen.Trotz dieses Horrorszenarios folgen die Jugendlichen ihrem neuen Anführer in einen Kreuzzug, der sich schnell in eine turbulente, gefährliche Achterbahnfahrt verwandelt …

Der erste Sammelband der Young X-Men (der übrigens fünf US-Einzelcomichefte beinhaltet) bietet vor allem eine rasante, actiongeladene Story, der aufgrund der Neuzusammenstellung eines noch recht jungen Teams erfreulicherweise auch Leser folgen können, die nur mittelprächtige Kenntnisse über das Marvel-Universum besitzen.
Zu den neuen, jungen X-Men gehören neben dem Anführer Cyclops und der bereits erwähnten Blindfold noch Ink (ein rebellischer Halbstarker, der mittels magischer Tätowierungen übermenschliche Kräfte erhalten hat), Dust (eine morgenländische junge Frau, die sich in einen Sandsturm verwandeln kann) und die äußerlich schon viel weniger menschlich wirkenden Teenager-Helden Wolfcub und Rockslide.
Sie sind ein bunt zusammengewürfelter Haufen, der gar nicht weiß, ob er überhaupt zusammen arbeiten will.

Der Einstieg zieht sich zunächst etwas und ist so stereotyp geraten, dass zunächst keine rechte Spannung aufkommt. Hat sich das Team aber erst einmal gefunden, wird es interessanter. Denn nicht nur werden die jugendlichen Mutanten in erste Kämpfe verwickelt, die Handlung spielt darüber hinaus geschickt mit der Frage, wie beeinflussbar (junge) Menschen sind, wenn sie nach einem Sinn im Leben suchen. Ist ein Leben weniger wert, weil die entsprechende Person kriminelles tut? Wie weit darf man gehen, um ein größeres Übel zu verhindern?
Recht frühzeitig konzentrieren sich die Macher der Serie auf solche Fragen und verlieren sich nicht in Prügel-Szenarios (auch wenn es derer viele gibt). Allerdings darf auch nicht unerwähnt bleiben, dass trotz dieser interessanten Thematik die Geschichte nicht ohne das eine oder andere Logik-Loch daher kommt. Neu- und Gelegenheits-Marvel-Lesern wird das vielleicht nicht unbedingt auffallen, wer die Figuren kennt, wird sich aber sicher ein bisschen darüber wundern, wie schnell sich Dust & Co. davon überzeugen lassen, gegen ein paar ehemalige Mentoren in den Krieg zu ziehen. Wer sich darüber nicht allzu lange den Kopf zerbricht, wird dennoch gut unterhalten.

Da die Geschichte des neuen Heldentrupps außerdem innerhalb von nur zwei Sammelbänden erzählt wird, ist Young X-Men auch für jene Comic-Leser eine Option, die für das Superhelden-Genre etwas übrig haben, sich aber keine Endlos-Serie oder extrem komplizierte Special-Event-Reihen ans Bein binden wollen.

Fazit:

Ein nach mauem Anfang gelungener Auftakt einer recht durschnittlichen, aber gefälligen Mini-Serie, deren Gesamtpaket durch dynamische, wenn auch nicht aufsehenerregende Zeichnungen abgerundet wird.

Für 14,95 EUR gibt es jedenfalls 124 Seiten Marvel-Spaß, den ihr hier bestellen könnt.

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