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23. Oktober 2010

Laura Galleo García: Zwei Kerzen für den Teufel

Category: Rezensionen,Romane – Darkstar – 15:35

Zwei Kerzen für den TeufelAuch wenn die Engel es nicht geschafft haben, die Vampire als Lieblingsprotagonisten phantastischer Romane abzulösen, darf durchaus von einem kleinen Trend auf dem Urban Fantasy-Markt gesprochen werden, was Engels-Romane angeht. Zwar tummeln sich die geflügelten Gotteskrieger vor allem in den Büchern in der Erwachsenen-Abteilung der Buchhandlungen, aber hier und dort lassen sie sich auch im Jugendbuchbereich finden. „Zwei Kerzen für den Teufel“ von Laura Gallego García, vor einigen Wochen bei dtv erschienen, zählt hierbei eindeutig zu den gelungeneren Büchern dieser Sparte – vor allem, weil die spanische Autorin auf eine spannende Geschichte setzt und nicht nur einfach den bestsellerträchtigen Romantasy-Boom bedienen will.

Worum es geht

Cat weiß, dass es Engel – und Dämonen – wirklich gibt. Sie weiß das, weil ihr Vater ein leibhaftiger Engel war. Und sie weiß, dass sowohl die Kreaturen der Hölle als auch die Wesen des Himmels anders sind, als das der größte Teil der Menschheit gerne glauben möchte.

Wie wenig sie trotzdem weiß, wird ihr erst bewusst, als ihr Vater ermordet wird. Cat war nur einen Augenblick auf einer Tankstellen-Toilette verschwunden. Als sie zurückkommt, ist ihr Vater tot. Dabei ist er als Engel eigentlich unsterblich. Für das junge Mädchen ist sofort klar, dass hinter der Tat nur Dämonen stecken können. Erfüllt von dem Wunsch nach Rache nimmt Cat das himmlische Schwert ihres Vaters an sich und macht sich auf die Suche nach dessen Mördern. Dabei gerät sie jedoch nicht nur in Lebensgefahr, sondern stolpert über solch unangenehme Wahrheiten, dass die ihr bisheriges Weltbild zum Einstürzen bringen. Und der einzige, der ihr wirklich helfen kann, ist ausgerechnet ein Diener der Hölle …

Meine Meinung

Obwohl es Laura Gallego García („Die geheime Welt Idhún“) ihrer Hauptfigur Cat erlaubt, romantische Gefühle zu haben, nimmt ihre Suche nach den Mördern ihres Vaters – und der Wahrheit – einen viel höheren Stellenwert im Buch ein … und das ist gut so. „Zwei Kerzen für den Teufel“ punktet aufgrund der faszinierenden Engels- und Dämonenmythologie, die die spanische Autorin entwickelt hat, und die sie über den Roman hinweg nur schichtweise enthüllt. Dafür hat sie sich zwar von biblischen wie apokryphischen Quellen inspirieren lassen, diese aber konsequent mit eigenen Ideen vermengt. Der Versuch, die komplizierten Beziehungen zwischen Himmel und Hölle nach und nach zu durchschauen, ist es, was diesen Urban Fantasy-Schmöcker reizvoll macht.

An die abgebrühte Art von Cat – García erzählt die Geschichte in der Ich-Form aus ihrer Perspektive heraus – muss man sich zunächst gewöhnen; nach ein paar Kapiteln mag man die mitunter etwas raubeinige Art der Hauptfigur aber – oder eben nicht. Trotzdem sollte man sich nicht nach den ersten paar Seiten entmutigen lassen, sondern dem Buch eine Chance geben, seine Wirkung zu entfalten.

Zwei Kerzen für den Teufel“ ist kein bahnbrechender Roman. Er hat mich nicht umgehauen, aber er ist ein für sich stehendes Werk, das einem altbekannten Mythos und einem jungen Trend etwas Neues abgewinnen kann und deshalb eines der besseren Engelromane auf dem hiesigen Fantasy-Markt. Wer sich für die Thematik interessiert und eher nach einer spannenden Story denn nach romantischem Liebesgeplänkel sucht, sollte in das Buch hineinlesen!

Fakten:

Titel: Zwei Kerzen für den Teufel
Autorin: Laura Gallego García
Originaltitel: Dos velas para el diablo
Übersetzung: Ilse Layer
Aufmachung: Taschenbuch mit Klappbroschur, 400 Seiten
Verlag: dtv premium
Preis: 12,90 €

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