… eigentlich war es nur eine Teilantwort im Interview mit Olga Krouk, aber sie hat eine – wie ich finde – sehr interessante Diskussion ausgelöst:
Worin unterscheiden sich Urban Fantasy von Paranormal Romances?
Brauchen wir Subgenre-Bezeichnungen wie Romantasy?
Stehen Fantasy-Leser Liebesroman-Plots generell vorurteilsbehaftet gegenüber?
Brauchen Romances Sex-Szenen?.
Die Kommentare und Diskussionsbeiträge – wenn auch bisher nur von einer Hand voll Leute – finde ich so interessant, dass ich ihnen jetzt einen eigenen Beitrag widme. Und ich würde mich freuen, wenn sich noch ein paar mehr Leute an der Diskussion beteiligen.
Die Diskussion so far:
Kommentar von hwm — 28. November 2010 @ 09:03
Hm, weiß nicht, ob ich mich der Meinung von Olgas Lektorin anschließen kann. Ich weiß aber, wie dieser Eindruck entstehen kann. Die taffen Heldinnen sind vor allem in Paranormaler Fantasy zu finden, das “damsel in distress” Klische hingegen eher in Paranormalen Liebesromanen.
Am deutschen Markt gibt es keine strenge Trennung zwischen Paranormaler Fantasy (urban fantasy) und Paranormalen Liebesromanen (paranormal romance) wie am amerikanischen.
Die dortigen Phantastischen Magazine haben schon Schwierigkeiten ersteres zu akzeptieren, alles, was mit Romance zu tun hat, ist von den Puristen verpönt. Trotzdem verkaufen sich in der Regel auch in den USA die Paranormalen Liebesromane besser.
Viele Paranormale Fantasyautoren versuchen sogar den Liebesromanmarkt anzuzapfen, indem sie der Heldin als Nebenhandlung ein interessantes Liebesleben verpassen. Patricia Briggs, zum Beispiel, spricht ganz offen darüber, dass Mercys Beziehung zu Sam und Adam von ihrem Verlag eine Forderung von ihrem Verlag war.
Kommentar von Darkstar — 28. November 2010 @ 15:07
Sehr interessant! Sowohl die Aussage von Olgas Autorin, als auch deine Anmerkungen.
Was wäre dann Ilona Andrews “Land der Schatten” / “On the Edge”?
Das wäre dann eher Paranormal Romance als Paranormal Fantasy, oder?
Kommentar von hwm — 28. November 2010 @ 18:36
Andrews Edge Reihe wurde definitiv als Paranormaler Liebesroman konzipiert – jeder Roman dreht sich um ein anderes Paar, das zusammenfindet. Dabei verwendet Andrews klassische Archetypen in neuem Gewand – Aufgaben mit der Vermählung als Preis in On the Edge (Land der Schatten), Romeo und Julia in Bayou Moon.
Allerdings eignet sich Andrews Stil nicht ganz für Paranormale Liebesromane – viel zu viel Blut und viel zu wenig Kitsch ;-)
Kommentar von Feenfeuer — 29. November 2010 @ 08:22
Schön das du die letzte Amerkung zu Land der Schatten noch gemacht hast hwm, denn das hätte ich sonst noch erwähnen wollen. Klar hat die Liebesgeschichte eine zentrale Rolle im ersten Band (die folgenden kenne ich noch nicht) aber es liest sich doch ganz anders, als man es von einem “typischen” Liebesroman erwarten würde. Vom reinen Lesegefühl her würde ich sagen das Land der Schatten 1 fluffige Urban Fantasy ist, mit märchenhafter Romantik.
(Auch weil dieser Paranormal Begriff mich nervt und ich ihn eher für überflüssig halte.)
Kommentar von Darkstar — 29. November 2010 @ 08:55
Ich gebe ja zu, ich habe “Land der Schatten” bewusst in den Raum gestellt; dass da die Liebesgeschichte zentral im Vordergrund steht, ist mir natürlich auch klar ,-)
Übrigens: Bayou Moon – Sumpflandschaft meets Romeo & Julia klingt ja gar nicht uninteressant … ,-) Da haben die Andrews ja gleich zwei Klassiker (ich sage bewusst nicht Klischees, wie man das als Zyniker machen könnte) in den ersten beiden Bänden der Reihe verbraten.
Gleich nochmal Werbung mach: In der aktuellen NAUTILUS ist ja ein Interview mit den beiden (samt meiner positiven Rezension) zu Land der Schatten, in dem sie selbst zugeben, dass das Buch in Richtung “Liebesschmonzette” geht ,-)
Jetzt bin ich nur noch gespannt, wieviel Romance-Anteil Olgas Romane haben und wieviel Urban Fantasy-Anteil
Kommentar von Soleil — 29. November 2010 @ 17:35
Eine Weile überlegt, ob ich was dazu sagen soll, nur erwähnt, falls sich jemand wundert … *g*
Ich möchte mich der Lektorin auch nicht unbedingt vorbehaltlos anschließen, obwohl es natürlich sichtbare Unterschiede gibt. Ich z.B. mag keine Heldinnen, die gerettet werden müssen und kenne eine ganze Menge Leserinnen, denen es genauso geht. Außerdem dürften sich die Übersetzungen dann auch nicht so gut verkaufen, wenn die Trennung wirklich so strikt wäre.
Ansonsten möchte ich mich den ersten Beitrag von hwm anschließen und eine Sache ergänzen: Nicht nur den amerikanischen Magazinen geht es so. Ich suche ja noch krampfhaft nach einem Fantasy/Phantastik Magazin hier in Deutschland, das ich monatlich lesen kann. Leider lese ich in zwei Genres, die sich nach Auffassung der meisten Macher nicht vertragen. Und es stößt mir einfach sauer auf, wenn ich einen hochnäsigen und herabwürdigenden Artikel nach dem nächsten lesen muss. Auch sollte den Jungs (!!!) mal jemand sagen, dass Paranormals nicht nur aus Vampiren bestehen. Könnten sie es einfach nehmen wie es ist oder eben gar nicht erwähnen, wäre ich ja schon zufrieden. Aber dieses Lächerlich machen … was bringt ihnen das?
Was mich zu den Jungs hier bringt ;) Habt Ihr denn schon mal einen “klassischen Liebesroman” (die Anführungszeichen sind Absicht) gelesen? Warum wird das von vorne herein immer als Kitsch(ig) abgetan?
Die erwähnten Romane kenne ich leider nicht, kann daraum auch nichts dazu sagen. Das die Grenzen zwischen den Genres schwimmen habe ich ja immer versucht Euch näher zu bringen. Schön zumindest, dass Ihr Euch drauf eingelassen habt. Und doch relativ zufrieden seid oder? ;)
@Feenfeuer: Warum magst Du den Begriff “Paranormal” nicht? Wie würdest Du das Genre (und es ist ein eigenes Genre – mittlerweile?) denn nennen oder abgrenzen?
Kommentar von Darkstar — 29. November 2010 @ 17:50
Hallo Soleil,
danke auch für deinen sehr interessanten Beitrag. (Oh je, die arme Olga, eigentlich soll es hier doch um sie und ihre Bücher gehen!).
Wegen deiner Nachfrage zum Fantasy/Phantastik-Magazin: Was gefällt dir eigentlich an der NAUTILUS nicht? Da haben wir auch immer mal wieder Romantasy-Literatur im Fokus, und abwertend wird das eigentlich auch eher nicht betrachtet, sondern schon neutral bis positiv. Wage ich zumindest zu behaupten.
Hm, ich vermute mal, dass sich Liebesromane genau so viele falsche und nicht ganz zutreffende Vorurteile gefallen lassen müssen wie auch die Fantasyliteratur.
Eigentlich habe ich nichts gegen das Thema und glaube auch nicht, dass es unbedingt *kitschig* sein muss.
Deshalb meine Aufforderung an Dich, Soleil: Welchen Liebesroman sollte ich deiner Meinung mal lesen und dann hier beurteilen, um das Genre einfach mal offen und vorurteilsfrei auszutesten?
Kommentar von Feenfeuer — 29. November 2010 @ 19:23
@Soleil: Ich hab das nicht als kitschig abgetan, nur gesagt das ‘Land der Schatten’ für mich nicht typisch Liebesroman ist, weil ich die Geschichte eher für fluffige Urban Fantasy halte, in der es halt auch Romantik gibt.
Ja, das ist halt die Frage ob es ein eigenes Genre ist… Wenn es eins ist, sollte es auch einen eigenen Begriff haben, aber ich zweifel ein wenig daran, das es den wirklich braucht. Wo ist denn die Abgrenzung von Paranormal Romance zur Romantasy oder z.B. zur Mystery mit Romantik oder zur romantischen Urban Fantasy? Ich weiss es nicht.
Ist eine Geschichte von einer Frau und einem heissen Feuerwehrmann, der nachts zum Werwolf(lover) wird nicht eigentlich Mystery oder Urban Fantasy?
Dieses Paranormal Ding verwirrt mich eher, als das es mir hilft ein Buch einzuordnen, wobei es als Begriff für Liro Leser natürlich sehr nützlich sein kann.
Kommentar von Darkstar — 29. November 2010 @ 19:30
@Feenfeuer – wow. Jetzt wird es interessant.
Also, für mich ist die Geschichte einer Frau mit einem heissen Feuerwehrmann, der nachts zum Werwolflover wird, eindeutig ein perfektes Beispiel für “Paranormal Romance” und definitiv nicht primär Mystery oder Urban Fantasy.
Begründung: Die Liebesbeziehung der beiden hat mehr Gewicht im Roman als die eigentliche Story.
Paranormal Romance ist ja eigentlich auch nur die Bezeichnung des Genres in Amerika, die bei uns hier kaum verwendet wird. Da hast du recht, hierzulande würde man (manchmal) eher Romantasy dazu sagen.
@Soleil: Mein Vorurteil an einen LiRo wäre zum Beispiel, dass auf jeden Fall eine Sexszene vorkommen muss. Ist das zum Beispiel richtig?
Kommentar von Soleil — 29. November 2010 @ 20:06
Achherje, nu geht’s aber los ;)
Aber erstmal kurz erwähnt: Ich habe das Interview mit Olga gelesen und bin nun noch angefixter als zuvor. Soll heißen, wenn ich das nächste Mal eines ihrer Bücher sehe, schaffe ich es mir an! (Wenn mir einfällt, in welcher Reihenfolge ich sie lesen muss.)
@Darkstar:
Uff. Ich würde sagen, Du kommst einfach mal bei mir vorbei und bringst einen Koffer mit ;) Welche Art LiRo würdest Du denn bevorzugen? Also die mit phantastischem Bezug? Einen, meiner Meinung nach, unterschätzten von Sara Douglass könnte ich Dir empfehlen, obwohl das eher die harmlose Variante ist. Dafür aber richtig romantisch. (Ist natürlich auch nicht wirklich ein LiRo)
Oh und wenn Du endlich mal die Trilogien von Robin Hobb lesen würdest … ;) Fantasy in erster Linie, aber mit einer Liebesgeschichte, wie ich es auch danach nur selten gelesen habe.
“Richtige LiRos” haben so viele Untergenres wie die Fantasy auch. Übrigens.
Kleine Eingrenzung wäre da irgendwie hilfreich.
[Zum Thema Magazin]: Mir geht es halt darum, dass ich für jede Leseleidenschaft ein Magazin habe, das mich auf dem Laufenden hält. Was LiRos angeht habe ich eines ;) jetzt suche ich noch eines für “normale” Phantastik (kann auf den Paranormal-Teil da also auch gut verzichten). Aber wenn ein Genre sich über das andere mokiert oder lustig macht, ist das für mich auch wenig professionell. Andererseits aber vielleicht auch wieder das, was die Leserschaft will? Ich kenne mich da nicht gut genug aus. Ich weiß nur, dass es mich einfach traurig macht und wenn ich ein Magazin lese, dann aus Spaß und nicht um traurig oder genervt zu werden.
(Wie lang kann ein Antwort-Post bei Dir eigentlich sein? Ich fürchte, wir werden es jetzt herausfinden.)
@Feenfeuer:
Das mit dem kitschig war auch weniger auf Dich bezogen. Wobei wir das Thema ja nicht das erste Mal streifen *hüstel*
Land der Schatten kenne ich (noch) nicht.
Als Fantasyfan (ja, ich habe zwei Seelen *harhar*) mag ich das Vampirzeugs ja auch nicht. Bzw. bin total genervt, wenn ich bei einem Onlinebuchhändler “Fantasy” anklicke und dann nur Vampire, Gestaltwandler und Dämonen bekomme. Denn eigentlich will ich da schon Fantasy und nicht Paranormal.
Wie bei allen Untergenres verwischen die Grenzen, das kann man nicht verhindern. Aber ich finde es leichter all das in ein Genre “Paranormal” zu packen, als alles, aber wirklich alles unter Fantasy laufen zu lassen.
Tip: Die ganzen Genrebezeichnungen, die Du aufgezählt hast, stammen von jemandem, der auch nicht weiß, wie man das nennen soll ;) Darum gibt es ja so viele und hat sich ein Begriff erst einmal eingebürgert … ICH würde keines der Bücher je so nennen. “Romantasy” als Wort geht ja schon mal gar nicht! Und “Romance” ist für mich wieder etwas völig anderes. Aber dazu muss man die Untergenres des LiRo kennen … sonst führt es zu weit.
@Darkstar:
Was für einen LiRo meinst Du denn?
Nein, es muss keine Sexszene drin vorkommen, es hat sich aber gezeigt, dass sich Romane, in denen eine drin ist, besser verkaufen. Darum halten Verlage ihre Autoren schon mal an, da welche einzubauen, auch wenn es vielleicht gar nicht passt. (Gerne auch im Nachhinein) Bin schon auf einige solcher Geschichten gestoßen. Meine Meinung: Entweder es passt oder es passt nicht. Bei letzterem lasst es bitte weg!
Das Genre wandelt sich und wird, finde ich zumindest, selbstbewusster. Und das hat es auch verdient.
Andersherum gefragt: Was stört Dich denn an Sexszenen (außer dem Offensichtlichen)?
Ich mache mal Schluss und hoffe, der Beitrag sprengt nicht den Umfang. :)
Kommentar von hwm — 29. November 2010 @ 20:22
@ Darkstar:
Die Julia in Bayou Moon beweißt etwas mehr Hausverstand als die von Shakespear und schafft es ins Erwachsenenalter. Mehr sage ich dazu nicht ;-)
@ Feenfeuer:
Ich verwende den Ausdruck Paranormale Fantasy, weil ich den amerikanischen nicht ausstehen kann. Urban Fantasy sagt für mich nichts aus (Fantasy, die in der Stadt spielt) und ist viel zu eng gezogen. Charlaine Harris Sookie Stackhouse Reihe, Nicole Peelers Jane True Reihe, etc. spielen zum Beispiel in ländlichen Gegenden, gehören aber definitiv zum Subgenre.
Den Begriff Romantasy höre ich in letzter Zeit immer wieder – er gefällt mir eigentlich recht gut. Aber wie unterscheidet ihr zwischen Romantasy, die in einer gänzlich erfundenen Welt spielt, und Romantasy, in der die Welt der unseren gleicht?
@ Soleil:
Seltsam, nicht wahr? Leser von Liebesromanen sind anderen Genres oft aufgeschlossener als umgekehrt. Ich finde es besonders witzig, wenn sich Sci Fi Fans über den mangelnden Respekt beklagen, der ihrem Genre gezeigt wird, nur um im nächsten Atemzug über Liebesromane herzuziehen :-)
Zu (Paranormalen) Liebesromanen habe ich ein gespaltenes Verhältnis. In diesem Genre werden viele Archetypen/Klischees akzeptiert, mit denen ich wenig anfangen kann oder die ich absolut hasse. Bei meinem letzten Steampunk Liebesroman kam zum Beispiel eine “gute” Vergewaltigung vor (Held vergewaltigt die Heldin). Ich hätte am liebsten geheult. Nicht nur, weil eine Autorin so etwas in ihren Roman einbaut, sondern weil die überwiegend weiblichen Leser diesen Roman in den Himmel loben und in ihren Rezensionen die Vergewaltigung nicht einmal erwähnen.
Ich finde leider viel zu selten Liebesromane, bei denen ich nicht das Gefühl habe, dass die Autorin ein Schema abarbeitet und bei denen ich den Charakteren ihre Gefühle füreinander abkaufe.
Ilona Andrews schreibt zwar keine typischen Paranormale Romantasy, aber ich glaube an das, was ihre Charaktere empfinden.
Sehr interessante Diskussion! Ich bin an sich auch kein Freund allzu vieler Genrebezeichnungen, und ich sehe solche Fragen auch deutlich lieber von einem literaturwissenschaftlichen als von einem marktwirtschaftlichen Standpunkt.
“Urban fantasy” wird in der “Encyclopedia of Fantasy” (soweit ich mich gerade entsinne) noch relativ Synonym mit “contemporary fantasy” gebraucht und bezeichnet generell alle Erscheinungsformen moderner Fantasyliteratur, die von fantastischen Begebenheiten in unserer Welt erzählt (und damit der traditionellen Phantastik aka supernatural fiction z.B. Lovecrafts fast näher steht als der High Fantasy z.B. Tolkiens). Der städtische Hintergrund wurde durch Autoren wie Neil Gaiman oder Matt Ruff sicher popularisiert, stellt m.E. aber in der Tat eine etwas unnötige Beschränkung der Begrifflichkeit dar.
“Paranormal romance” ist ein Schlagwort, das mir ehrlich gesagt erstmals während meiner Arbeit als Gutachter untergekommen ist. Ich halte den Begriff als solchen eigentlich für ganz gelungen; im englischsprachigen Raum kann man hier natürlich schön mit der Doppeldeutigkeit von “romance” operieren, die einerseits eine beliebige abenteuerliche Erzähung, andererseits explizit eine Liebesgeschichte bezeichnen kann. Das “paranormal” als Indikator stört mich zwar auch etwas, kokettiert aber möglicherweise einfach mit der pseudowissenschaftichen Herangehensweise, mit der in diesen Romanen den fantastischen Elementen begegnet wird (z.B. Vampirismus durch Viren, genetische Erklärungen für übersinnliche Fähigkeiten usw.) “Romantasy” bezeichnet m.E. genau das gleiche, klingt aber fluffiger.
Die Grenzen zwischen solchen Genres sind in der Tat fließend, und vielleicht kann man sie statt als Genres auch eher als Modi auffassen, d.h. weniger als “Art” von Geschichte, als von Art und Weise, wie diese Geschichten gehalten sind. Man könnte also z.B. von einer romantisch gefärbten, oder liebesromanhaften Fantasygeschiche sprechen. Oder eben von einer fantastischen, d.h. mit fantastischen Elementen angereicherten Romanze. Irgendwo dazwischen würde ich dann auch die (wie gesagt recht unscharfe) Tennlinie ziehen.
So gesehen geht es für mich also um die Frage, was im Mittelpunkt steht: das Fantastische (sprich, in den meisten Fällen das Szenario, die Welt) oder die Liebesgeschichte, bzw. die Hauptfigur — und was von beidem eher austauschbar ist oder gar nur Ornamentcharakter besitzt: “Neverwhere” beispielsweise ist für mich vor allem die Geschichte einer verborgenen Welt unterhalb Londons, genau wie der “Herr der Ringe” die Geschichte des Ringkriegs und das Ende des 3. Zeitalters erzählt — die Protagonisten sind dagegen beinahe zweitrangig. Ob es bei “Twilight” dagegen wirklich um Vampire geht, da bin ich mir nicht so sicher.
Kommentar by JL — 30. November 2010 @ 00:23
Hallo O., *fg*
Vielen Dank für den fundierten und interessanten Beitrag.
Ich möchte mich dir ebenfalls anschließen, dass die Entscheidung danach getroffen werden sollte, welchen Genre-Typus ein bestimmter Roman mehr bedient (also steht die Liebesbeziehung im Vordergrund oder die phantastische Handlung).
Paranormal Romance wird in unseren Breitengraden ja kaum verwendet (noch), deshalb würde ich die amerikanischen Subgenre-Bezeichnungen auch gar nicht als zusätzliche Bezeichnungen zu Romantasy etc. sehen, sondern losgelöst davon.
Ob sich der sehr treffende Begriff auch hier durchsetzt, bleibt abzuwarten. Durch die klare Trennung von Paranormal Romance und Paranormal Fantasy (die auch nicht immer leicht ist) gelingt das Klassifizieren jedenfalls besser als mit neumodischen Subgenres, die zu Werbezwecken erschaffen wurden.
Trotzdem sind sie ja nun mal da und wollen verwendet werden ,-)
Deiner Definition zu Urban Fantasy stimme ich übrigens insofern zu, als dass man sie wieder auf unsere Breitengrade hier bezieht.
Ich bezeichne privat Urban Fantasy-Romane auch gern mal als Mystery-Romane, was ja im Amerikanischen wieder gar nicht funktionieren würde, da dort die Krimis ja so bezeichnet werden …
Kommentar by Darkstar — 30. November 2010 @ 19:23
Ich kann mich nur hwm anschließend und Olgas Lektorin widersprechen. Der Heldinnentypus ist auch m.E. nicht abhängig von den Leservorlieben in unterschiedlichen Ländern, sondern vom Genre des Buchs.
Die Möglichkeit einer klaren Zuordnung zu (Sub-)Genres finde ich extrem wichtig, vor allem in Zeiten, in denen Klappentexten mit falschen oder zumindest nicht eindeutigen Infos aufwarten und die Cover aller Fantasybücher gleich aussehen. Natürlich gibt Bücher, die sich irgendwo zwischen zwischen Kick-ass-Urban/Contemporary Fantasy und Romantasy bewegen und nicht so leicht zuzuordnen sind, im Grunde ist aber ja normalerweise einfach festzustellen, ob in einem Roman die Liebesgeschichte im Vordergrund steht oder nicht. Und das sollte ein Leser unbedingt wissen, denn wer einen (vermeintlichen) actionreichen zeitgenössischen Fantasyroman lauft, hat im Normalfall keine Lust auf eine (mehr oder weniger kitschige) Lovestory – und umgekehrt.
Was die Genrebegriffe angeht, hab ich wild mit den Augen gerollt, als ich “Romantasy” das erste Mal gehört habe – inzwischen bin ich aber der Meinung, dass der Begriff eigentlich ziemlich gut ist. Ich selbst verwende auf meinem Blog als Kategorie für die Romane “Paranormaler Liebesroman” und als Schlagwort “Romantasy” und “Paranormal Romance” – so ist für jeden was dabei. *g* Noch gar nicht ins Feld wurde (glaube ich) der von Lyx verwendete Begriff “Romantic Fantasy” – der sich aber m.E. auch nicht wirklich durchgesetzt hat, obwohl Lyx ja hierzulande wahrscheinlich der führenden Romantic-Fantasy-Verlage ist.
Kommentar by irina — 2. Dezember 2010 @ 12:52
Ja, aber meinte die Lektorin damit nicht vielleicht einfach, dass sich die Paranormal Romances bei uns derzeit besser verkaufen als die Paranormal Fantasies (Urban Fantasy)?
@Irina:
Zu Romantasy – siehst du: Ich würde “Romantasy” eher für einen High Fantasy-Roman verwenden, in dem eine Liebesromanze klar im Vordergrund steht und eher nicht für einen Roman, der in der modernen Zeit angesiedelt ist.
Das kommt sicher auch daher, da meines Wissens Blanvalet erstmals Romantasy aufgebracht hat mit dem Schlagwort “Fantasy meets Romantik” und Mercedes Lackeys “The Fairy Godmother” der erste Titel unter dem neu kreirten Label “Romantasy” war…
Kommentar by Darkstar — 2. Dezember 2010 @ 12:58
Der Begriff “Romantasy” taucht m.W. schon viel früher bei Blanvalet auf als bei dem Lackey-Roman, nämlich im Zusammenhang mit dem Young-Adult-Buch “Die Tochter von Avalon” von Meg Cabot von Anfang 2008 – da prangt groß und fett der Begriff auf dem Frontcover.
Ich hätte übrigens ehrlich gesagt erst mal gar nicht unterschieden zwischen Romantasy, das in einer modernen oder High-Fantasy-Welt spielt, sondern jede Liebesgeschichte so bezeichnet, die in einem Fantasysetting stattfindet. Da haben wir das Chaos … ;)
Kommentar by irina — 2. Dezember 2010 @ 14:01
Ich mag kein Grün.
@Darkstar:
Ich weiß, dass Du es nicht böse gemeint hast (ich ja auch nicht!), aber mich würde wirklich interessieren, was jemanden daran stören könnte, wenn eine Geschichte eine Liebesgeschichte oder erotische Szenen beinhaltet.
@hwm:
Die Leser von Liebesromanen sind vornehmlich Frauen und vielleicht liegt es daran. ;)
Ich weiß genau, was Du meinst. Ich mag diese beinahe Vergewaltigungen auch nicht, in keinem Untergenre des LiRo übrigens. (Ist mir auch erst kürzlich untergekommen und obwohl das Buch zuvor ganz gut war, ist es damit bei mir durchgefallen.)
Auch dieses Kleinmädchen-Verhalten, das viele Protagonistinnen an den Tag legen, wenn erst einmal der Held aufgetaucht ist, nervt mich tierisch! Ich denke oft, dass es auch den Autoren so ging. Warum es dann geschrieben wurde? Wahrscheinlich weil irgendjemand meinte, dass die Leserschaft das so haben möchte.
Zu Lesermeinungen und ihre Aussagekraft müssten wir ein neues Thema aufmachen. ;)
Ich empfehle Dir christliche Liebesromane. Ich hätte auch nie gedacht, dass ich diese mal so gerne lesen würde. Aber hier bekommen die Figuren die Zeit, die sie brauchen, um sich zu verlieben. Und die Frauen sind nicht stark, weil sie wissen, wie eine Waffe zu bedienen ist. Wahre Stärke kommt von innen. Lynn Austin so als Tip.
Ich glaube, ich tendiere auch mehr zur Urban Fantasy und hole mir meine (ja meinetwegen kitschigen) romantischen LiRos über die Historicals und Highlanderromane (und die dürfen dann gerne in die Vollen gehen!).
Warum ich den Begriff “Romantasy” nicht mag, liegt ganz einfach daran, dass da das Wort Fantasy drin steckt. Aber alles, was mit Vampiren, Gestaltwandlern und Co. zu tun hat, gehört für mich nicht dazu.
Um das Genre etwas zu stärken, habe ich die Fantasy-Challenge ins Leben gerufen, aber es hat, zumindest anfänglich, nur eine Teilnehmerin kapiert, dass ich wirkliche Fantasy meinte und alles andere ausklammern wollte.
Im Grunde geht es nur danach, was in der Geschichte im Vordergrund steht. Ist es die Krimihandlung oder die Liebesgeschichte? Ist der Fantasyhintergrund nur schmückendes Beiwerk, damit die Heldin eine Prinzessin sein kann?
Leider fällt das offenbar vielen sehr schwer einzuschätzen. Hinzu kommt aber immer der Marketingeffekt. Alles, wo etwas von Liebesgeschichte drauf steht, verkauft sich momentan bestens. Also steht es auch überall drauf.
Ich glaube ja, dass hier indirekt wirklich ein Frauen gegen Männer Kampf ausgefochten wird. Oft habe ich das Gefühl, dass die guten alten Zyklen, in denen das alles noch nicht so wichtig war, was wir hier besprechen, langsam aussterben.
Die, welche es heute gibt, sind meistens schon einer Seite zugeordnet.
Was waren das noch für Zeiten, als man Frauen verbot, Romane zu lesen, damit sie nicht etwa anfangen zu glauben, dass das Leben so wäre. Mit ihren kleinen Gehirnen war es ihnen doch gar nicht möglich, zwischen Fiktion und Realität zu unterscheiden.
Ist es denn heute nicht das gleiche, wenn LiRos so dermaßen abgetan werden? Immerhin gibt es so etwas wie Gleichberechtigung in unserer Gesellschaft noch lange nicht (das hören aber weder Männer, noch Frauen gerne). Alles, wo das Prädikat “Weiblich” draufsteht, hat von vorne herein verloren. Zu beobachten ist das unheimlich gut im Krimi/Thriller Sektor (über den ich allgemein nicht viel sagen kann). “Lady Thriller” ging ja gar nicht gut, jetzt heißen sie anders, mal sehen ob das was ändern wird. Neuauflagen, die ohne weiblichen Hinweis auf den Markt kommen, verkaufen sich bombastisch.
Frauen selbst sind hin und her gerissen. Seltsam finde ich oft, wie sie genauso schlecht über das Genre reden, obwohl sie Frauen selbst sind und zumeist nie einen Roman dieser Art gelesen haben. Und wenn sie es mal müssen, ihn mit der Kneifzange anfassen. So war es jedenfalls bei mir. ;) Wussten doch alle, was DIESE Romane sind. Schund nämlich. Ganz im Gegensatz zur Fantasy (obwohl ich mir habe sagen lassen, dass das nur pickelige Jungs lesen, die mit ihren Actionfiguren spielen, weil sie sonst keine Freunde haben), klar.
Ich will das jetzt nicht ausweiten, nur kurz zusammen fassen, dass ich zu viele Genrebezeichnungen und zu detaillierte eher als hinderlich ansehe. Und das gleich aus mehreren Gründen.
Kommentar by Soleil — 2. Dezember 2010 @ 20:45
@Soleil: Sorry für das Grün. Es ist meine Lieblingsfarbe. Ich versuche mal, es am Wochenende zu ändern, okay?
Was Sexszenen angeht: Die stören mich gar nicht! Jedenfalls nicht, wenn sie in Maßen vorkommen. Mir hat z. B. Richelle Meads “Sturmtochter” nicht so gefallen, weil mir das zu viel Sex war und alle so heiß auf die Hauptfigur waren. Kann aber auch ein ganz persönliches Ding sein …
Übrigens finde ich es gut, dass du eine Lanze für die Liebesromane brichst. Ich gebe nämlich freiheraus zu, dass mir die ersten Gespräche mit dir damals schon etwas die Augen geöffnet haben.
Und nen netten Liebesfilm im Fernsehen guck ich mir ja eigentlich auch gern an. (wie z. B. “Solange du da bist”, der ja auf einem Roman basiert).
Wie gesagt, ich rezensiere ja auch öfter gern Bücher, in denen Liebesgeschichten klar im Vordergrund stehen, die ich total toll finde (z. B. “Sohn der Schatten” von Juliet Marillier).
Kommentar by Darkstar — 2. Dezember 2010 @ 21:09
Was Sturmtochter angeht, muss ich Dir recht geben. Meiner Meinung nach sind die erotischen Szenen (Achtung Wortwahl ;) ) im Nachhinein eingefügt worden und haben darum auch überhaupt nicht reingepasst. Auch mich stört, wenn alle auf die Heldin (oder den Helden) scharf sind. Das störte mich z.B. auch bei Fantaghiro. Das würdigt die Heldin (oder den Helden) nur herab.
Was das Augen öffnen angeht: Arbeiten wir weiter dran, ja? :)
Vielleicht kann Irina mir ja dabei helfen, einen passenden LiRo für Dich auszuwählen. Aber dabei immer noch meine Bitte, dass Du ein bisschen eingrenzt, was Du da gerne lesen würdest und was nicht.
PS: Das Grün brauchst Du nicht zu ändern! ich wollte es nur mal gesagt haben, so für die Zukunft ;)
Kommentar by Soleil — 2. Dezember 2010 @ 21:26
@Soleil:
Ja ich weiß, was du meinst ,-)
Bzgl. des LiRo. Da bin ich derzeit völlig offen. Natürlich würde ich gern einen Fantasy-Liebesroman lesen, aber eigentlich sollte ja Sinn der Übung sein, dass ich mal aus dem Genre herausschnuppere, oder?
Wenn ich mir was wünschen würde, dann würde ich gern einen historischen Liebesroman, der so im Mittelalter spielt, lesen – nicht unbedingt in den Highlands! Gern mit viel Intrigen und Dramatik.
Oder aber einen Liebesroman in der Jetzt-Zeit, dann vermutlich eher mit größerem Erotik-Anteil, bei dem der Kerl so richtig heiß ist und es ordentlich prickelt.
Na, ich bin gespannt …
Kommentar by Darkstar — 2. Dezember 2010 @ 21:41
@Darkstar
“Ja, aber meinte die Lektorin damit nicht vielleicht einfach, dass sich die Paranormal Romances bei uns derzeit besser verkaufen als die Paranormal Fantasies (Urban Fantasy)?”
Urban Fantasy hat es in Dt. tatsächlich etwas schwerer, das ist auch mein Eindruck.
Ich schätze, in jedem Genre gibt es bestimmte Muster, die, wenn sie erfüllt werden, es dem Buch etwas leichter machen, gut anzukommen.
Die Frage, die mich manchmal beschäftigt, lautet: nehmen wir als Rezensenten (und Autoren) Bücher oft anders wahr, als die breite Leserschaft sonst?
Es gibt Autoren, die nicht nur ihren Stil gefunden haben, sondern auch ihre Geschichten. Die Muster stechen dann in fast jedem Roman hervor, manchmal ist es sogar so, dass man das Gefühl hat, es wird immer die gleiche Geschichte erzählt. Liest man die Romanbesprechungen dazu, wird gerade das oft kritisiert. Doch es hindert die Romane nicht, unglaublich hohe Auflagen zu erzielen. Und das ist in fast jedem Genre zu finden: Thriller, Fantasy/Paranormal, Historische Romane usw. Was für eine Schlussfolgerung kann man daraus ziehen? Dass die Leser sehr wohl diese Muster brauchen? Und wie fließend darf man als Autor die Grenzen gestalten? (kommt zB. eine kämpferische Frau in einem Paranormal Romance Roman auch gut an, oder werden die Leser mit ihr doch gewisse Probleme haben?)
@Soleil
Ich mag gute Liebesromane über alles! Was ich nicht mag, ist, wenn die Handlung verkommt, weil der Autor oder die Autorin sich nur darauf konzentrieren, wie das Pärchen zusammenkommt. Oder wenn Sexszenen “ohne Sinn und Verstand” den Roman füllen. Egal, ob passt oder nicht.
Hast du schon etwas aus dem “Romantic Thrill”-Programm von Lyx gelesen? Falls ja, was kannst du mir da empfehlen?
@Alle
Die Grenze zwischen Paranormal Romance und Urabn Fantasy ist durchaus unscharf. Alle Bücher von Ilona Andrews laufen im Verlag zB. unter “Urban Fantasy”. Die neue Serie habe ich noch nicht gelesen, aber die Liebesstory in “Stadt der Finsternis” finde ich absolut faszinierend.
(Übrigens, einige unterscheiden noch “Paranormal Erotik” und zählen Lara Adrian oder Ward durchaus dazu)
Kommentar by Olga A. Krouk — 3. Dezember 2010 @ 09:16
@Darkstar:
Ich neige auf jeden Fall meinen Kopf vor Dir, dass Du so mutig bist und es versuchen willst!
Obwohl mir die Hände etwas gebunden sind, wenn keine Highlander drin vorkommen sollen (reine LiRos in der Jetztzeit lese ich nicht), werde ich mal eine Liste zusammenstellen. Denn mit einem LiRo ist es natürlich nicht getan! ;)
@Olga:
Ohje, Thrill bist Du bei mir leider falsch. Ich mag keine Krimi/Thriller und würde darum bewusst in meiner Freizeit nicht dazu greifen.
Ich sehe es wie Du. Eine Geschichte muss sich entwickeln (dürfen). Oft sind Autoren aber zu bestimmten Dingen angehalten und so kann es kommen, dass schon auf Seite 1 eine Liebesszene dabei ist, auch wenn sie gar nicht passt.
Ich glaube schon, dass Vielleser (und Schreiber) Bücher anders beurteilen und empfinden. Sie haben ja auch mehr Vergleichsmöglichkeit. Und vielleicht taktet sich im Gehirn dann auch irgendwann irgendwas fest, dass man gewisse Strukturen “sieht” und diese dann auch erwartet.
Jemand, der nur zwei, drei Bücher im Jahr liest – und davon gibts genug Leute! – wird das lockerer sehen, solange die Geschichte unterhaltsam ist. Ob es dann “schon hundertmal” woanders so erzählt wurde, kann ihm egal sein.
Kommentar by Soleil — 3. Dezember 2010 @ 11:31
Was die Vergewaltigungsszenen in Liebesromanen angeht, ist das auch für mich ein absolutes No-go. Bevor jetzt aber ein falscher Eindruck von Liebesromanen entsteht, sollte man wohl dazu sagen, dass das heutzutage ja auch nur noch äußerst selten vorkommt (im Gegensatz zu den Romances aus den 1980er- und frühen 1990-Jahren, die ich überhaupt nicht ertragen kann).
Soleil: Auf die Idee, dass Vampire, Werwölfe und Co. nicht zur Fantasy gehören, wäre ich jetzt auch nicht gekommen. Für mich sind solche mythischen Gestalten unabdingbarer Bestandteil des Grenres.
Olga: Ich kenne die neue Ilona-Andrews-Serie auch noch nicht, aber zumindest die ersten beiden Bände von “Stadt der Magie” sind für mich ganz eindeutig Urban, keinesfalls Romantic Fantasy. Hätte ich eine Romance lesen wollen, wäre ich von “Stadt der Magie” total enttäusch gewesen.
Ob die breite Masse anders urteilt als die Rezensenten, ist ne interessante Frage – zumal ja unter den Bloggern immer wieder Diskussionen geführt werden, ob nicht zu positiv bewertet wird! *g* Ich glaube grundsätzlich schon, dass sich Leute, die über ein Buch schreiben, anders damit auseinandersetzen; denen fällt wahrscheinlich ein immer gleicher Aufbau mehr auf. Außerdem suchen sicher viele Leute auch das Vertraute; nicht umsonst sind Serien im Allgemeinen erfolgreicher als Standalones.
Nochmal Soleil und auch Darkstar: Aber gern such ich nen Liebesroman für Darkstar mit aus! Darfs auch ein englischsprachiger sein?
Kommentar by irina — 3. Dezember 2010 @ 11:38
Ich sage ja, dass ich das Gefühl habe, dass sich das Genre wandelt und auch selbstbewusster wird. Wobei mir aber auch nicht alles gefällt.
Von persönlichen No-Go’s lässt man halt einfach die Finger.
@Irina:
Vampire gehören für mich eindeutig in Horror/Mysterie. Ich konnte es schon vor meiner LiRo Zeit nicht leiden, wenn die jemand zur Fantasy gezählt hat.
Nicht alle Blogger sind Vielleser ;) Und na ja, die Endlosdiskussionen, die sowieso nichts bringen, ermüden ja eigentlich nur noch.
Ja, such mal mit aus! Ich fühle mich gehandicapt wegen den Highlandern. ;)
Kommentar by Soleil — 6. Dezember 2010 @ 17:49
@Soleil:
Ich bin ein Fall von “Bitte keine Liebesgeschichte”, und das obwohl ich eine Frau bin und damit eigentlich laut Marketingstrategen hinter jeder Liebesschmonzette hersabbern müsste. Ich mag Liebesgeschichten in den seltensten Fällen und auch nur dann, wenn sie natürlich und echt wirken. Damit meine ich eine Darstellung von Beziehungen fernab des kitschigen “Happily everafter”. Mich interessieren echte Gefühle und Figuren.
Mich stört es total, dass der Love Interest mittlerweile schon obligatorisch ist und man, sobald der erste Charakter anderen Geschlechts als die Hauptfigur auftaucht weiß, dass sich–Überraschung–eine Liebesgeschichte anbahnt. Ich finde es gibt noch so viele andere tolle Geschichten, die man schreiben und so viele andere Themen, die man behandeln kann, und der nicht zuletzt durch Medien und Werbung erzeugte Hype um Romance und Liebesgeschichten nervt mich wie kaum etwas anderes.
Kommentar by Steffi — 8. Dezember 2010 @ 18:50
@Steffi:
Das verstehe ich sehr gut, mich nervt das an Filmen immer. Sobald der erste Mann erscheint, weiß man, dass man dem Unvermeindlichen nicht entgehen kann …
Aber irgendwie steckt auch in Deiner Aussage drin, dass Du meinst, dass Liebesgeschichten von vorne herein kitschig und wenig natürlich oder echt sind, nur weil eben “Liebesgeschichte” drauf steht.
Und ich wollte eigentlich nicht mehr, als aussagen, dass mich genau das immer stört. Man muss sich auf eine Geschichte einlassen und weiß erst dann um ihren Wert. Wie kann man aber ein ganzes Genre von vorne herein abwerten? Damit meine ich weder, dass alle Frauen eigentlich auf Liebesgeschichten stehen müssten, noch, dass alle Männer diese abwerten. So eine Verallgemeinerung liegt mir fern. Gelesen wird das, was gefällt, basta. Aber nicht allen gefällt das gleiche und es muss nicht sein, wenn einer dem anderen etwas madig macht.
Es steht leider nicht dabei, ob und wenn ja welche Geschichten Du gelesen hast oder welche zu Deinen Lieblingsgeschichten zählen.
Kommentar by Soleil — 9. Dezember 2010 @ 14:36
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