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17. Dezember 2010

Das blaue Licht (2010)

Category: Filme/Serien,Rezensionen – Darkstar – 20:06

Das blaue Licht (2010)Winterzeit ist Märchenzeit. Und für das Weihnachtsprogramm 2010 hat die ARD auch dieses Jahr Märchen neu verfilmen lassen. Dieses Jahr habe ich sogar das Set für eine der Verfilmungen besuchen dürfen und meine Erlebnisse und die Infos, die ich dabei aus Schauspielern, Produzenten und Drehbuchautoren herausgelockt habe, in einem Artikel für die Nautilus verarbeitet. Wer die Zeit bis zu den Weihnachtsfeiertagen nicht mehr abwarten mag, der kann bereits jetzt die vier neuen Verfilmungen auf DVD erwerben.

Gemeinsam mit dem hessischen Rundfunk verfilmte die ARD 2010 in der Nähe von Fulda eine einstündige Version des Grimmschen Märchens „Das blaue Licht“. Darin wird der Soldat Jakob nach beendeter Dienstzeit von seinem König um den gerechten Lohn geprellt. Mittellos und verletzt steht er da und scheint als einziger seiner Kameraden den Mumm in den Knochen zu haben, es dem König heimzahlen zu wollen. Diese Gelegenheit bekommt er jedoch erst, as er in den Besitz des Blauen Lichts kommt: dem magischen Feuerzeug einer hartherzigen Waldhexe, der er beinahe ins Netz gegangen wäre. Mit Hilfe des Geistes, den er mit dem Blauen Licht beschwören kann, will sich Jakob an seinem wortbrüchigen Dienstherrn rächen. So wünscht er sich das Wertvollste aus dem Schloss herbei, das der König besitzt. Zu seiner Überraschung bringt ihm der Geist jedoch weder Gold, noch Edelsteine – sondern die schöne Prinzessin Augustine.

Das blaue Licht - Jakob und die Hexe„Das blaue Licht“ gehört zu den weniger bekannten Märchen der Brüder Grimm. In Grundzügen gleicht es Hans Christian Andersens Kunstmärchen „Das Feuerzeug“, das vielen vielleicht noch eher ein Begriff ist. Im Originaltext steht die Rache des Soldaten im Vordergrund; es ist eine Geschichte, in der der kleine Mann revoltiert. Dabei verliert er selbst seine Skrupel und erniedrigt seine Feinde. Bei den Grimms wird die Prinzessin zur Dienstmagd. Der ARD muss klar gewesen sein, dass dies in einem Familienfilm im Nachmittagsprogramm nicht wirklich funktionieren würde. Und so rückt die Liebesgeschichte, die sich zwischen Jakob und Augustine entwickelt, bei der Verfilmung in den Vordergrund. Das ist eigentlich begrüßenswert und bedient den Geschmack des älteren Publikums. Schade nur, dass sich die Gefühle zwischen Prinzessin und Soldat nicht etwas langsamer entwickeln. Dafür ist jedoch in der Verfilmung keine Zeit – die erste Hälfte des 60minüters konzentriert sich auf Jakobs magische Erlebnisse bei einer finsteren Hexe (mit sichtlich viel Spaß bei der Sache: Veronica Ferres), die zweite Hälfte steht im Zeichen der Liebe. Im Film reicht schon eine Nacht, damit die beiden unterschiedlichen Charaktere füreinander entflammen. Eine etwas längere Laufzeit hätte Jakob und Augustine sicher etwas mehr Raum gegeben, sich ineinander zu verlieben. Schlussendlich ist und bleibt „Das blaue Licht“ jedoch ein Märchen, so dass man darüber hinweg sehen kann.

Was auch für die DVDs spricht sind die teils sehr gelungenen Making Ofs, die als Extras auf die Silberscheiben mit gepackt wurden. Beim „Blauen Licht“ sind das immerhin fast 30 Minuten, in denen gezeigt wird, wie sich schöne Schauspielerinnen in hässliche Hexen verwandeln, wie ein Waldhaus in wenigen Tagen zusammengezimmert wird und wie aus Tag Nacht wird.

Das blaue Licht - Jakob und AugustineMit Veronica Ferres als Hexe, Christian Tramitz als Geist, Reiner Schöne als König und den attraktiven Jungschauspielern Christoph Letkowski & Marleen Lohse ist der Film sehr passend besetzt. Sie, ebenso wie die wunderschönen Kulissen, die prächtigen Gewänder und die gelungenen magischen Tricks machen „Das blaue Licht“ zu einem Zaubermärchen, das die erfolgreiche Tradition der inzwischen dreijährigen Märchenreihe fortzuführen mag. Der Film bietet nette Unterhaltung, auch wenn er nicht zu den gelungensten Verfilmungen der Reihe gehört.

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