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13. Februar 2011

Charlaine Harris: Grabeshauch

Category: Rezensionen,Romane – Darkstar – 17:30

GrabeshauchHarper Connelly ist eine Totenleserin: Wenn sie in die Nähe eines Leichnams kommt, spürt sie instinktiv dessen letzte Gedanken und woran er gestorben ist. Mit ihrem Stiefbruder Tolliver reist sie durch’s Land und hat aus dem Fluch einen Segen gemacht – gegen Geld spürt sie Tote auf und versucht herauszufinden, wodurch diese gestorben sind.

Ihr jüngster Fall führt sie nach Texas, wo eine reiche Geschäftsfrau aus purer Langweile Harper beauftragt herauszufinden, woran ihr Großvater gestorben ist. Dumm nur, dass Harper dabei versehentlich ein paar Ungereimtheiten aufwirbelt. Im Umfeld ihrer Auftraggeberin scheint es mehrere Leute zu geben, die gar nicht davon begeistert sind, dass Harper das nun ans Tageslicht gebracht hat. Als Tolliver und sie realisieren, in welches Wespennest sie gestochen haben, hat sich die Situation auch für sie bereits bedrohlich zugespitzt …

Der vierte Fall von Harper Connelly – auch für Quereinsteiger geeignet

Auch wenn ich behaupten möchte, dass der Roman problemlos von Leuten gelesen werden kann, die noch kein Buch über Harper Connelly gelesen hat – „Grabeshauch“ ist bereits ihr vierter Fall. Ob ein fünfter folgt, habe ich leider bis dato nicht herausfinden können. Der Verdacht drängt sich zwar auf, da die Reihe gut läuft (und es ganz aktuell gerade Verhandlungen über eine potentielle TV-Serienverfilmung gibt). Andererseits hatte ich beim Lesen von „Grabeshauch“ das Gefühl, dass Autorin Charlaine Harris in dem Buch sehr viele Storylines zu Ende bringt, die sie bereits in vorherigen Büchern aufgegriffen hat.

Der Fall wird zur Nebenrolle

Denn der Fall, mit dem das Buch beginnt, nimmt eher eine untergeordnete Rolle im neuen Harper Connelly-Krimi ein. Vielmehr stehen diesmal die familiären Verhältnisse von Harper & Tolliver im Vordergrund: Die beiden, als Stiefgeschwister aufgewachsen, haben endlich der gegenseitigen Anziehung nachgegeben und sind zu einem Paar geworden. Das ihren jüngeren Halbschwestern zu erklären ist gar nicht so leicht. Dann holt sie zudem die Vergangenheit ein: Tollivers Vater wird aus dem Gefängnis entlassen … und Harper findet endlich heraus, was mit ihrer vor Jahren verschwundenen Schwester Cameron wirklich geschehen ist.

Nett und schnell lesbar, aber nichts, was nachhaltig im Gedächtnis bleibt

Charlaine Harris (bekannt für ihre Sookie Stackhouse-Romane) beweist auch in „Grabeshauch“, dass sie einen netten, schnell lesbaren Roman über interessante Charaktere schreiben kann. Die beiden Sexszenen, die hier eingebaut sind, hätte ich persönlich nicht gebraucht, sie fallen aber auch nicht unangenehm auf. Wer Harper Connelly noch nicht kennt, muss sich aber klar machen, dass das Mystery-Element in den Romanen über die Totenleserin eigentlich kaum eine Rolle spielt. Die Grab-Romane bauen auf leichte Krimi-Elemente, vor allem aber auf ihre Hauptfiguren und deren Entwicklung.

Insgesamt sollte man vom Roman also nicht zu viel erwarten. Ich hab die rund 300 Seiten an ein paar Abenden hintereinander vor dem Schlafen gehen flüssig weg gelesen, und auch wenn ich das Ende von „Grabeshauch“ etwas überhastet fand, hat es unter’m Strich Spaß gemacht.

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Meine Rezension zu “Falsches Grab”: hier!

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