Wie verwandelt man ein beliebtes Buch in ein gutes Hörspiel?
Diese Frage hat mich dazu veranlasst, Ulla Illerhaus vom WDR zu Leibe zu rücken und sie mit Fragen zu löchern, wie es zur 2010er-Hörspielumsetzung des Otfried Preußler-Klassikers “Krabat” kam. In einem ausführlichen Interview stand sie mir Rede und Antwort, und dieses Interview findet ihr in der aktuellen Juli-Ausgabe der “Nautilus“, die passenderweise ohnehin unter anderem unter dem Titel “Waise Helden” steht.
Denn neben Krabat gibt es in der Phantastik noch zahlreiche weitere Helden ohne Eltern, die ihren Mann bzw. ihre Frau stehen, u. a. Frodo Beutlin, Luke Skywalker, Pippi Langstrumpf oder Harry Potter. Anlässlich des Abschieds von Harry Potter, der aktuell im Kino im achten und letzten Film seinen finalen Kampf gegen Lord Voldemort bestehen muss, hat die “Nautlius” in der Ausgabe 88 nicht nur mit Darstellern aus der Verfilmung von “Harry Potter und die Heiligtümer des Todes” gesprochen, sondern erforscht auch in mehreren Artikeln den Umstand, warum in so vielen Mythen und Sagen wie auch Erzählungen der Phantastik die Helden Waisen oder Findelkinder sind oder nur Pflegeeltern haben. Und im Interview gibt John Stephens als Autor von “Die Chroniken von Anbeginn: Emerald” exemplarisch die Antwort, warum Schriftsteller ihren Heroen so gerne die Eltern wegnehmen.
Worum geht’s sonst noch:
Literatur-Universen
Um Romane über Bücherwelten und Literatur-Universen, in die man wortwörtlich überwechseln kann, und über Geschichten, deren Figuren aus den Erzählungen entführt oder deren Ereignisse verändert werden, sowie um Bücher, die töten oder in deren Namen Verbrechen begangen werden, geht es im zweiten Themenblock des Heftes. Per Werkschau werden die wichtigsten Werke zum Thema vorgestellt, in der Bücher als Welten, als Ort der Handlung oder als Figuren auftreten. Dazu diskutiert der preisgekrönte serbische Autor Goran Petrovic per Interview zu seinem Roman “Die Villa am Rande der Zeit”, in dem Leser buchstäblich in ein Buch fliehen, über Bücherwelten, über Flucht als angemessenes Verhalten und über die Literatur als Ort der Demokratie und der Wahrhaftigkeit.
Tiermenschen im Weltall
Mit Tiermenschen ins Weltall und zur dunklen Seite des Mondes geht es schließlich im dritten und umfangreichsten Themenbereich dieser Ausgabe: Der deutsche Phantastik-Autor Markus Heitz hat mit der “Justifiers”-Reihe ein Universum geschaffen, wo Tier-Mensch-Hybriden in ferner Zukunft Abenteuer auf fremden Planeten erleben. Die “Nautilus” hat hierzu mit dem Initiator Markus Heitz sowie den aktuellen Roman-Autoren Lena Falkenhagen, Thomas Finn, Christoph Hardebusch und Nicole Schuhmacher gesprochen und stellt die Romane, Comics und das Abenteuerspiel vor.
SciFi:
Begleitend zum Weltraum-Thema gibt es ein Interview mit Wolfgang Hohlbein zu seiner Endzeit-SF-Saga “Invinity”, ein Film-Feature zum aktuellen Action-Film “Transformers 3”, in dem die Apollo-11-Crew auf der Mondrückseite etwas fand, was erst jetzt aufgedeckt wird, einen Setbesuch zur Produktion des 2012 startenden Independent-Films “Iron Sky”, in dem die Erde von der dunklen Seite des Mondes aus erobert werden soll, sowie anlässlich des diesjährigen Jubiläums “50 Jahre bemannte Raumfahrt” eine Werkschau der wichtigsten Weltraumfilme von 1902 bis 2012.
Wer erstmal reinlesen möchte:
Bereits seit Anfang Juni kann die Ausgabe online auf der “Nautilus”-Homepage durchgeblättert werden. Das Heft ist seit dem 17. Juni im Handel als Printmagazin und als ePaper zum Download oder per App für Tablet-PCs und Mobil-Phones erhältlich. Auf der Website gibt es zudem mengenweise Film-Clips, Trailer und Bilder-Galerien, zusätzliche Inhalte sowie die Vorschau auf die August-Ausgabe, in der es um Blutmagie, Superkräfte aus der Retorte und affige Filme geht.