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6. Januar 2013

Die Tore der Welt (DVD)

Category: Filme/Serien,Rezensionen – Darkstar – 10:37

Die Tore der Welt (DVD)Nach dem großen Erfolg der opulenten TV-Umsetzung von Ken Folletts Histo-Bestseller „Die Säulen der Erde“ war die Produktion des Sequels „Die Tore der Welt“ eine logische Konsequenz. Die Handlung spielt allerdings mehrere Generationen nach dem Vorgänger, und stellt deshalb neue Figuren in den Mittelpunkt: Zu diesen zählen die junge Caris (Charlotte Riley), die davon träumt, ein selbstbestimmtes Leben als Ärztin zu führen – ein Beruf, der im England des 14. Jahrhunderts für eine Frau freilich fast unmöglich scheint. Doch ihre Freundin Mattie scheint ihr ein leuchtendes Beispiel, da diese als Heilerin geschickter scheint als die im Kloster lebenden Mönche. Caris Weg kreuzt bald den des jungen Merthin (Tom Weston-Jones), der ebenso ein Visionär ist wie sie selbst. Nachdem sein Vater in Ungnade gefallen ist, geht der ehemalige Grafensohn beim Baumeister der Stadt Kingsbridge in die Lehre. Zwischen den beiden jungen Leuten knistert es schnell, doch ihre unterschiedlichen Schicksale reissen sie immer wieder auseinander. Denn das England des ausgehenden 14. Jahrhunderts ist im politischen Umbruch: Zu Beginn des Vierteilers hat Die Tore der Welt - Szene 2Königin Isabella ihren eigenen Ehemann vom Thron gestoßen und ihrem gemeinsamen Sohn – Edward III. – die Krone auf den Kopf gesetzt. In den unruhigen Zeiten, die darauf folgen, ist jeder für sich bedacht, seine Schäfchen ins Trockene zu bringen. Einstige Günstlinge des Königs fallen tief, andere Adelige und Mittelsmännern gereicht es zu neuen Ehren. Caris ahnt nicht, dass selbst ihre eigene Tante Petronella (Cynthia Nixon) vor Mord nicht zurückschreckt, um ihre Ziele zu erreichen …

Von einer opulenten deutsch-kanadischen Co-Produktion nach einem weltweiten Bestseller erwartet man einiges: Tatsächlich punktet die rund 6stündige Mini-Serie auch mit Bildern, die für das echte Mittelalter zwar viel zu sauber und bunt aussehen dürften, auf der Mattscheibe aber immerhin ansprechend wirken und m. E. kommt es darauf auch an. Ebenfalls überzeugend wirken die – teils namhaften – Darsteller, die für die Verfilmung verpflichtet wurden. Während die Hauptrollen Caris und Merthin selbst mit zwei unbekannten Gesichtern besetzt wurden, glänzen in den Nebenrollen einige internationale Stars wie etwa Miranda Richardson als Äbtissin und „Sex and the City“-Star Cynthia Nixon als giftmischende Petronella. Zudem gibt es auch ein Wiedersehen mit Megan Follows, die sich einst als Anne Shirley in der Jugendbuchverfilmung „Anne auf Green Gables“ in die Herzen der Zuschauer spielte, und die man m. E. leider viel zu selten im Fernsehen zu Gesicht bekommt.

Die Tore der Welt - Szene 2So weit, so gut. Was in “Die Tore der Welt” leider gar nicht funktioniert ist der Erzählfluss. Die Geschichte selbst ist nicht uninteressant, aber macht oft so unmotiviert Sprünge und reiht in solchem Tempo Szenen aneinander, dass das Endergebnis eher beliebig wirkt und keine rechte Stimmung aufkommt. Ebenfalls nicht hilfreich ist, dass so mancher Dialog recht hölzern wirkt. Das ist ärgerlich, weil man der Produktion anmerkt, dass sie so viel besser hätte werden können, hätte man auf die eine oder andere Handlungskurve verzichtet und dafür einer anderen mehr Zeit gewidmet. Dadurch wird „Die Tore der Welt“ zu einem Film, den man sich durchaus mal anschauen kann, der jedoch nicht das Potential hat, zu einem Klassiker zu werden, den man gern mehr als einmal sieht.

So gelungen für Fernsehniveau die Ausstattung auch ist – schlussendlich kann der Mittelalter-Vierteiler nicht ganz überzeugen. Das liegt nicht an den Schauspielern, die durch die Bank respektable Leistungen abliefern, sondern eher an dem Drehbuch, dass in zu großem Tempo durch die Geschichte rauscht: Der Follett-Bestseller wird zur Mittelalter-Soap, die nicht in die Tiefe geht. Schade: Hier hat man wirklich Potential verschenkt.

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