Darkstars Fantasy News


10. Juni 2013

Kurzgeschichtenwoche auf dem Blog

Category: News – Darkstar – 12:00

SturmschwesterIch liebe Kurzgeschichten. Und Kurzgeschichtensammlungen. Ich mag es, zwischendurch eine Geschichte zu lesen, der eine tolle Idee zu Grunde liegt und die mich – obwohl sie nur wenige Seiten umfasst – umhaut oder berührt oder zum Lachen bringt.

Ich erinnere mich, dass ich bereits als Jugendlicher gern Marion Zimmer Bradleys “Sword & Sorceress”-Anthologien gelesen habe, die hierzulande unter dem Titel “Magische Geschichten” herausgegeben wurden.

Und natürlich erinnere ich mich auch noch an die “Diebeswelt” vom Robert Asprin & Lynn Abbey.

Natürlich stehe auch ich auf mehrbändige Fantasy-Epen, aber mir sind auch einige wirklich großartige Kurzgeschichten im Gedächtnis geblieben, an die ich gern denke und mir auch immer mal wieder zu Gemüte führe: Susan Wades “The Black Swan” beispielsweise oder Patricia C. Wredes “Stronger than Time”, die meines Wissens bisher leider nicht auf Deutsch erschienen sind.

Und da sind wir schon beim Thema: Leider tun sich Kurzgeschichtensammlungen oft sehr schwer – zumindest in Deutschland. Oft verkaufen sie sich nur sehr schlecht und dadurch sind – zumindest die Publikumsverlage – leider mitunter etwas abgeschreckt von dieser Erzählform.

Natürlich findet man sie trotzdem: Gott sei Dank gibt es zum einen Klein- und Independentverlage, bei denen immer wieder Anthologien erscheinen. Und auch die Erfindung und der Siegeszug der ebooks wird sicher einiges dazu beitragen, dass auch kürzere Erzählformen ihren Weg auf den Markt finden.

Dennoch ist auch hier bisher die Leserschaft überschaubar. Warum nur? Ich kann doch nicht der einzige sein, der Kurzgeschichten mag, oder? Ich will’s verstehen, deshalb gebe ich meine Fragen heute mal an euch weiter.

Woran liegt es, dass Kurzgeschichtensammlungen sich oft nur sehr schwer verkaufen?

Ist das Interesse nicht da?

Findet man sie im stationären Buchhandel zu selten, so dass viele Leser gar nicht darauf kommen, dass es sowas gibt?

Halten die Leser eine mehrere hundert Seiten umfassende Geschichte für wertiger als ein Sammelband mit zahlreichen kurzen Geschichten?

Glaubt ihr, Novellen sind erfolgreicher als Kurzgeschichtensammlungen oder umgekehrt?

Lassen die Leute die Anthologien im Laden liegen, weil ein Großteil der Geschichten zu schlecht ist oder weil die Autoren zu unbekannt sind?

Ich bin auf eure Meinungen in den Kommentaren gespannt!

Tags:

6 Comments »

  1. Also, ich habe ja lange eine ziemlich Abneigung gegen Kurzgeschichten gehabt. Hauptsächlich, weil es mich meistens genervt hat, wenn ich eine Story gerne mochte, dass sie so schnell am Ende war.

    Das liegt daran, dass ich gerne Geschichten mag, die ausführlich und ruhig auch langsam sein dürfen. Bei einer Kurzgeschichte muss man aber viel schneller auf den Punkt kommen, und es gibt nur wenig Möglichkeiten, mehrere Charakter genau auszuleuchten.

    Allerdings liebe ich Kurzgeschichten, die als Bonusstories zu bekannten Serien oder in einer schon bekannten Welt spielen.

    Inzwischen besitze ich aber einige Kurzgeschichtensammlungen, vor allem durch meine Rezensententätigkeit, und stehe dem nicht mehr so ablehnend gegenüber.

    Seit ich einen E-Book-Reader besitze, stöbere ich vermehrt auf englischsprachigen Seiten und habe dadurch einige tolle Kurzgeschichten entdeckt.

    Meine Lieblingsgeschichte ‘Of Swine and Roses’ von Ilona Andrews habe ich inzwischen schon drei Mal gelesen und mich jedes Mal köstlich amüsiert.

    Seit ich allerdings selber angefangen habe, Kurzgeschichten zu schreiben, wächst meine Hochachtung vor einer gelungenen Kurzgeschichte mehr und mehr, denn eine stimmige, in jeder Hinsicht packende Kurzgeschichte erfordet einiges an schriftstellerischem Können und Inspiration.

    Kommentar by Djamena — 10. Juni 2013 @ 13:56

  2. Ich habe früher auch gerne die Anthologie von Marion Zimmer Bradley gelesen. Aber als ich es dann mal mit anderen Anthologien versucht habe, war ich etwas frustriert, weil dort immer einige Geschichten dabei waren, die ich nicht mochte. Jetzt lese ich eher mal Kurzgeschichtensammlungen von Autoren, die ich schon kenne, aber generell mag ich Romane lieber. Kurzgeschichten können einfach nicht so sehr in die Tiefe gehen, und inzwischen ist es mir sehr wichtig, die Charaktere eine Geschichte richtig kennenzulernen.

    Kommentar by Andrea — 10. Juni 2013 @ 14:39

  3. Die von MZB herausgegebenen Anthologien habe ich auch geliebt. Es gab da ja auch einige Charaktere, die man immer wieder in neuen Abenteuern erleben durfte…
    Jetzt habe ich schon seit Jahren keine Anthologie mehr gelesen. Woran das liegt, weiß ich auch nicht so genau. Es ist nicht so, dass ich Kurzgeschichten nicht mag, aber ich mag Romane auf jeden Fall lieber. Ich begleite gerne dieselben Charaktere über längere Zeit, lese deswegen auch gerne Buchreihen und schaue auch lieber Serien als Filme.

    Nachtrag: Mir ist gerade eingefallen, dass ich ja doch noch Kurzgeschichten lese. Und zwar diverse Online-Fanfiction und auch Original-Storys. Vielleicht hat das Internet da für mich die klassischen Anthologien abgelöst…

    Kommentar by Neptun — 10. Juni 2013 @ 19:25

  4. Interessant, dass ihr die Tatsache nennt, dass man einer Figur natürlich in einer Kurzgeschichte nicht so nahe kommt.

    Aber eine Kurzgeschichte hat natürlich auch eine andere Aufgabe: Sie lebt von einer tollen Idee, einem interessanten Twist, und wenn der gut ist, erinnere ich mich an so eine Geschichte oft auch lang.

    Für mich ist es auch kein Entweder/Oder. Ich lese beides gern …

    @Neptun:

    Der Einwurf mit den Online-Fanfics und den Original Storys ist interessant und den kann ich auch nachvollziehen.

    Da wäre es interessant zu wissen, ob sich Anthologien “vor dem Internet” besser verkauft haben als heute …

    Kommentar by Darkstar — 10. Juni 2013 @ 19:41

  5. Ich mochte Anthos früher gar nicht, bin aber irgendwann auf den Geschmack gekommen. Heute lese ich sehr gern Kurzgeschichten was vor allem daran liegt, dass sie schneller ausgelesen sind. Für jemanden der nicht viel Zeit hat oder immer nur kurze Strecken des Tages zum Lesen erübrigen kann, wird ohnehin eher Kürzeres lesen, weniger einen tausend Seiten Schinken. In Deutschland ist aber wohl eher der Heftroman, der ja auch kurz ist, von den Lesern bevorzugt (auch wenn natürlich niemand zugibt, Heftromane zu lesen, sprechen die Zahlen für sich). Heftromane sind schlank und sie sind preiswert, was auf so manche Antho nicht zutrifft. Die “Storys to go”, die man jetzt von verschiedenen Seiten sieht, sind vielleicht ein Indiz dafür, dass da noch andere Faktoren eine Rolle spielen könnten. Aber wenn, sollten die “to gos” sich mehr am “großen Bruder” orientieren. Wer weiß …

    Kommentar by Soleil — 11. Juni 2013 @ 18:33

  6. Ich lese ganz gern mal Anthologien, so zwischendurch und das schon seit meinen King-Anfangszeiten ;-)
    Mir gefällt es, von namhaften Autoren (z.B.) kleine Appetithäppchen zu haben, ohne gleich ein ganzes Buch lesen zu “müssen”. Man kann verweilen, eine Geschichte lesen, sacken lassen, drüber nachdenken und wenn man Lust hat, weiterlesen. Für Leserunden eignet sich das Format meiner Meinung nach auch recht gut.
    Das einzige, was mich manchmal etwas ins Schwitzen bringt, ist das Rezensieren. Je nachdem, wie kurz die Geschichten sind, muss man fein aufpassen, nicht zu viel zu verraten, da komme ich ohne Notizen auch gar nicht aus…

    Aber im Großen und Ganzen bin ich sehr pro Anthologien :)

    Liebe Grüße
    Bine II

    Kommentar by Bine II — 12. Juni 2013 @ 08:44

RSS feed for comments on this post. | TrackBack URI

Leave a comment

XHTML ( You can use these tags): <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong> .