Begleitbücher zu [Buch-]Serien sind eine tolle Sache: Man erfährt oft viel über die Welt des jeweiligen Fandoms, zu dem sie gehören, ebenso wie über die Macher, die hinter der Geschichte stehen. Zu Filmen und Fernsehserien erscheinen sie inzwischen sehr häufig, aber auch zu Romanwelten tauchen sie immer wieder mal auf.
Nun ist Charlainne Harris “Sookie Stackhouse”-Reihe ja sowohl als Romanreihe als auch in ihrer TV-Inkarnation “True Blood” äußerst beliebt, so dass es wohl nicht verwundert, dass mit “Die Welt der Sookie Stackhouse” endlich auch ein “Behind the Scenes”-Buch zu diesem Fandom erschienen ist. Überraschend ist da allenfalls, dass sich das Begleitbuch überwiegend auf die Romanreihe stützt, weniger auf die filmische Adaption.
Neben einem Vorwort von Charlaine Harris, indem die Autorin aufklärt, wie sie auf den Namen Sookie kam, einer Karte von Bon Temps, einem lexikalischen Teil, der auch auf die bisher erschienenen Romane und Kurzgeschichten eingeht, Interviews sowohl mit ihr als auch mit Alan Ball, dem Kopf der TV-Serie und – ja – Kochrezepten, bietet “Die Welt der Sookie Stackhouse” auch eine neue Novelle aus der Feder von Charlaine Harris, die von einem Ausflug von Sookie und Sam zu einer Hochzeit berichtet. Also alles, was das Fan-Herz begehrt?
Um es ehrlich zu sagen: Es gibt schlechtere Begleitbücher zu Serien, sicher aber auch bessere (z. B. der von Kim Harrison zu ihren Rachel Morgan-Romanen). Die Novelle um Sookie und Sam dürfte für Fans das Highlight des Begleitbuchs sein. Mir persönlich haben aber vor allem die Interviews mit der Autorin und mit Alan Ball gefallen. Durch diese bekommt man einen Einblick hinter die Kulissen. Dieser Teil des Buches hätte deshalb ruhig etwas länger sein dürfen; auf meiner Ansicht nach überflüssiges Material wie die Kochrezepte oder das Quiz hingegen hätte man verzichten können.
Der lexikalische Teil ist gut gelungen, war kurzweilig zu lesen, dürfte die Erinnerung der regulären Leser auffrischen und sporadische Leser (wie mich) neugierig auf die Romane selbst machen.
Die Kurzgeschichte selbst ist nett, aber nicht weltbewegend, und wer sich das Begleitbuch nur wegen ihr kaufen möchte, sollte sich das zwei mal überlegen. Zum Verständnis der Buchreihe an sich ist sie nicht notwendig (und will das auch gar nicht sein).
Alles in allem schöpft aber “Die Welt der Sookie Stackhouse” das Potential, das diese Reihe in sich birgt, bei weitem nicht aus. Es ist ein nettes Begleitbuch, aber kein Must Have. Aus dem Konzept hätte man deutlich mehr herausholen können.
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