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5. Juli 2015

Patricia Briggs: Tanz der Wölfe
Ein Mercy Thompson-Roman

Category: Rezensionen,Romane – Darkstar – 10:00

Tanz der Wölfe (Mercy Thompson 7)Sie ist wieder da: Mercy Thompson, ihres Zeichens Automechanikerin und Gestaltwandlerin aus den Tri Cities und eine der sympathischsten Heldinnen der modernen Urban Fantasy-Welle.

Nachdem der Heyne-Verlag lange gezögert hat – der letzte Mercy Thompson-Roman erschien 2011 – wurde Mitte Juni unter dem Titel “Tanz der Wölfe” endlich der bereits siebte Band der Urban Fantasy-Reihe veröffentlicht. Kein Wunder, dass ich mich sofort darauf gestürzt habe.

Diesmal endet ausgerechnet ein Einkaufsbummel mit ihrer Stieftochter Jesse für Mercy in einem Alptraum: Nicht nur verursacht ausgerechnet sie einen Auffahrunfall, sondern ihr Ehemann Adam, Anführer des lokalen Werwolfrudels, wird entführt – und mit ihm sämtliche Rudelmitglieder.

Plötzlich hat Mercy alle Hände voll damit zu tun, Jesse in Sicherheit zu bringen, herauszufinden, wer Adam und die seinen entführt hat – und zu überleben, da sie sich mit ihren Ermittlungen zwielichtigen Gestalten in den Weg stellt. Dass Mercy sich für ihren Road Trip durch die Stadt, der gleichzeitig Flucht und Jagd ist, ausgerechnet den schicken neuen Wagen der Vampirkönigin Marsilia nun, sagen wir “ausgeliehen” hat und jetzt dessen Polster vollblutet, macht ihre Lage nicht gerade angenehmer …

Meine Meinung

Ich fall’ gleich mit der Tür in’s Haus: Ich hatte mit “Tanz der Wölfe” meine Schwierigkeiten. Im Grunde genommen erzählt Patricia Briggs hier eine spannende Geschichte, aber die kommt im Mittelteil leider nicht ohne mehrere Längen aus. Und die haben dafür gesorgt, dass ich das Buch immer wieder zur Seite gelegt habe und oft nicht so recht Lust hatte, weiterzulesen. Was schade ist, denn immerhin habe ich Mercy extrem liebgewonnen und zwischendurch präsentiert Patricia Briggs ihren Lesern sehr tolle Szenen, die “glitzern” und mich begeistert haben. Ein Besuch bei Zees Sohn Tad zum Beispiel und eine damit einhergehende Stipvisite in einem magischen Versteck auf einem staubigen Dachboden. Das hat Spaß gemacht. Ansonsten ist das Buch zwar sehr actionlastig, aber wenig magisch.

Während die ersten Romane der Reihe extrem packend und atmosphärisch waren, machen sich wohl inzwischen doch Abnutzungserscheinungen bemerkbar. Bereits von Band 5, “Zeichen des Silbers“, war ich nicht ganz so begeistert wie von den vorhergehenden Büchern. Mit dem darauffolgenden Band “Siegel der Nacht” hatte mich Briggs aber wieder total angefixt. Der war anders und großartig. Nach “Fluch des Wolfes“, dem dritten Band der Spin Off-Serie “Alpha & Omega”, ist jetzt alber “Tanz der Wölfe” bereits der zweite Roman von der Autorin in Folge, der mich nicht packen konnte.

Vielleicht liegt es auch daran, dass ich das Gefühl hatte, nichts wesentlich Neues über Mercys Welt kennenzulernen. In den frühen Romanen sind wir immer tiefer in die Welt des Übernatürlichen eingedrungen: wir haben die Welt der Werwölfe, der Vampire, der Geister und des Feenvolkes immer besser kennengelernt und schließlich kam auch indianische Mythologie hinzu. In “Tanz der Wölfe” stagniert das Ganze. Zwar muss man Patricia Briggs zu Gute halten, dass sie Politik und gesellschaftliche Reaktionen auf die übernatürliche Gemeinde sehr konsequent und glaubhaft thematisiert und mit dem (hoffentlich nur temporär) untergetauchten Feenvolk scheint sie auch noch einiges zu planen, aber das hat mir diesmal nicht gereicht.

Schön war, dass Kyle, der feste Freund von Mercys bestem Freund Warren, eine größere Rolle gespielt hat, wir Zees Sohn Tad näher kennenlernen durften, der Vampir Stefan zumindest zeitweise erneut mit von der Partie war und neben einigen alten Tri Cities-Bekannten auch Asil, eine Figur aus der “Alpha & Omega”-Reihe aufgetaucht ist.

Zudem erzählt Briggs ein paar Kapitel aus Adams Sicht – etwas, das ich persönlich nicht gebraucht hätte. Ich bin lieber nah an Mercy drann. Die ist immer noch eine sympathische Heldin, aber für mich hat das jetzt nicht das Buch getragen.

Von mir gibt’s deshalb nur wohlwollende drei Sterne. Ich hoffe, der schwache Band sorgt nun nicht dafür, dass Heyne darauf verzichtet, die Reihe fortzusetzen. Denn aufgeben mag ich “Mercy Thompson” noch nicht. Patricia Briggs hat das Zeug, das Ruder wieder herumzureissen.

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2 Comments »

  1. Hallo
    Am 12.12.16 soll der achte Band von Mercy rauskommt.
    Der Titel ist “Gefährtin des Mondes “

    Kommentar by Myrjam — 23. Mai 2016 @ 09:48

  2. Auch schon gesehen und eine Newsmeldung dazu ist geplant. Freu mich schon – vor allem auch, weil man einen der Originaltitel übernommen hat. YAY!

    Kommentar by Darkstar — 23. Mai 2016 @ 11:44

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