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17. April 2016

Jean Dufaux: Der Wald der Jungfrauen (1)

Category: Comics,Rezensionen – Darkstar – 10:00

Der Wald der JungfrauenEs ist eine Hochzeit, die eine uralte Feindschaft beenden soll: Die Adelige Aube soll einen der Großen Füchse heiraten, gegen die ihr Volk bereits so lange kämpft.

Die Großen Füchse sind so groß wie Menschen, gehen aufrecht und besitzen die Fähigkeit zur Sprache. Obwohl sie sich in vielen Dingen ähneln, sind nicht viele von der Verbindung und dem Frieden, die diese bringen soll, begeistert.

Auch Aube selbst ist keine glückliche Braut. Gemeinsam mit ihrem Bruder hat sie deshalb einen perfiden Plan geschmiedet. Noch auf den Hochzeitsfeierlichkeiten betäubt sie ihren Bräutigam, im ehelichen Schlafzimmer will Aubes Bruder dem Fuchsmenschen dann den Gar ausmachen.

Der Plan der beiden wird blutig vollzogen und sorgt für Aufruhr. Zwar gelingt es der Mörderin, im mysteriösen Wald der Jungfrauen Asyl zu finden, doch der brüchige Frieden zwischen Mensch und Tier ist wieder beendet, kaum dass er begonnen hat und wird erbitterter geführt als je zuvor …

Mit “Verrat” beginnen Jean Dufaux (Script) und Beatrice Tillier ihre aufregende Geschichte vom “Wald der Jungfrauen“. Noch scheint allerdings der titelgebende Ort nur Beiwerk zu sein, der Großteil der Geschichte dreht sich um den Konflikt zwischen den Großen Füchsen und dem Volk der Menschen. Es ist interessant, wie es Dufaux nicht nur gelingt, ein nur zähneknirschend eingegangenes Friedensabkommen zu portraitieren, sondern vor allem zumindest anfangs die Tiere sympathischer erscheinen zu lassen als die Menschen. Die Großen Füchse haben recht wenig mit Werwolf-artigen Kreaturen zu tun, sondern wirken eher wie exotische Gentlemen in historischer Gewandung. Trotzdem unterteilt “Wald der Jungfrauen” seine Charaktere nicht einfach in Gut und Böse, keine der beiden Seiten ist unschuldig. Aus dieser Dynamik entsteht eine spannende Geschichte: Auch wenn man die Taten so mancher Figuren nicht gutheißen kann, so kann man sie doch zumeist nachvollziehen.

Der wahre Zauber der Erzählung geht jedoch von den phantastischen Bildern von Beatrice Tillier aus. Farbenprächtig und mit einem Gespür für atmosphärische Details setzt sie die Handlung in Szene. Trotz der rauen Geschichte setzt die Künstlerin auf pastellene Töne, so dass nächtliche Schneelandschaften magisch wirken, die Szenen eines abendlichen Balls im Schloss wie in Kerzenschein getaucht. Die reiche Ausstattung der Gewänder, die ausdrucksstarke und realistische Mimik der Figuren begeistern und laden zum Betrachten ein. Sie sorgen dafür, dass man auch dann am Ball bleibt, wenn die Geschichte sich im Mittelteil für ein paar Seiten zieht.

Insgesamt betrachtet ist “Verrat” der sehr überzeugende Auftakt einer interessanten Serie, die sowohl Phantastik-Freunden als auch Fans franko-belgischer Comics einiges bietet und die Neugier weckt auf die weiteren Bände der Serie!

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Diese Rezension erschien auch auf Media Mania!

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