Von Fährtenfindern, Schneeprinzessinnen und Außergewöhnlichen Zauberern – Septimus Heap-Autorin Angie Sage beginnt mit FährtenFinder eine neue Fantasytrilogie für Leser ab 10 Jahren.
Fährtenfinder nennt man jene Menschen, die die Fähigkeit und das Wissen besitzen, die “Alten Wege” zu bereisen: magische Tunnel. Nicht jeder kann sie durchschreiten. Sie verbinden auch weit voneinander entfernt liegende Orte so miteinander, dass man sie innerhalb kürzerster Zeit erreichen kann. Es gibt nur noch wenige von ihnen und sie schützen ihre Geheimnisse gut. Alice TodHunter Moon, kurz Todi genannt, wird am Mittsommerfest, das ihrem zwölften Geburtstag folgt, endlich in die Geheimnisse ihres Clans eingeweiht.
Doch noch ehe sie viel über ihre Kräfte erfahren kann, verschwindet ihr Vater spurlos und die Kinder des Dorfes werden von unheimlichen Kreaturen entführt. Gemeinsam mit ihrem besten Freund Oscar macht sich Todi auf die Suche nach den Verschwundenen.
Gleichzeitig begibt sich der Außergewöhnliche Zauberer Septimus Heap in ein magisches Gebäude, das sich außerhalb der Zeit befindet. Dort begegnet er einer jungen, außergewöhnlichen und selbstbewussten jungen Frau: der Schneeprinzessin Driffa. Als sie ihn um Hilfe bittet, wird Septimus in ein Abenteuer verwickelt, in dessen Verlauf sich sein Weg bald mit dem Todis kreuzt …
Obwohl FährtenFinder der Auftakt einer neuen Reihe ist und unabhängig von den Septimus Heap-Büchern gelesen werden kann, freuen sich die Fans von Angie Sage sicher über die Wiederbegegnung mit vielen liebgewonnenen Charakteren. Jenna ist inzwischen eine erwachsene Königin, Septimus hat Marcia als Außergewöhnlicher Zauberer abgelöst und die Botenratte Stanley ist inzwischen wirklich in die Jahre gekommen.
Ganz klar, wer die eine oder andere Septimus Heap-Geschichte bereits kennt, findet sich schneller in Angie Sages glitzernder, magischer Welt zurecht. Da das Abenteuer aber überwiegend aus der Sicht neuer Figuren erzählt und ein neuer Gegenspieler eingeführt wird, kommt man auch als Neueinsteiger gut zurecht, wenn man sich auf die Geschichte einlässt. Und die ist schillernd und spannend. Es gibt Monster und Magie, sympathische Nebencharaktere und hassenswerte Gegner; verzauberte Wege, Schneestürme und Piratenschiffe.
Und es gibt für die Figuren emotional einiges zu verdauen. Die Darstellung der schweren Stunden, die beispielsweise Todi nach dem Verschwinden ihres Vaters erlebt, sind glaubhaft in die überwiegend schnell fließende Handlung eingearbeitet.
Dadurch, dass Angie Sage ihre Geschichte in vielen kurzen und dadurch gut verdaulichen Kapiteln erzählt, kommt nie Langeweile auf. Da es sehr oft Perspektivwechsel gibt, muss man zwar konzentriert zuhören. Aber das sorgt nur dafür, dass man sich noch tiefer in die Geschichte hineinfallen lassen kann.
Sehr positiv überrascht war ich von der Lesung durch Katja Danowski. Vor einigen Jahren hatte ich bereits ein Fantasybuch gehört, dass sie eingelesen hatte, und war nicht mit ihr warm geworden. Diesmal ging es mir ganz anders. Ihre markante Stimme passt wunderbar zu Todi und der rauen, natürlichen Welt der Fährtenfinder.
Außerdem ist es Danowski gelungen, in bester Rufus Beck-Manier sämtlichen Charakteren eigene Stimmen zu geben. Dadurch macht sie nicht nur die Figuren unterscheidbar, sondern erzeugt auch Atmosphäre und lädt zum wiederholten Hören ein.
Hoffentlich erscheinen auch die Nachfolgebände dieser Trilogie als Hörbuch und hoffentlich liest auch wieder Katja Danowski!
Laufzeit: ca. 5,5 Stunden.
Eine Hörprobe gibt’s auf der Verlagswebsite.