Darkstars Fantasy News


25. April 2018

AVENGERS 3 – INFINITY WAR
SPOILERFREIE Meinung zur Preview

Category: Filme/Serien,Rezensionen – Darkstar – 07:00

Avengers 3

Ich durfte Avengers: Infinity War bereits sehen, und ich habe mir überlegt, bei meiner Review wie folgt vorzugehen. Ich verrate euch nichts vom Inhalt des Streifens, sondern gehe auf einige Fragen ein, die sich mir im Vorfeld gestellt haben, und die vielleicht auch euch interessieren:

Kann man den Film überhaupt als Avengers-Film bezeichnen, oder ist es eher ein sämtliche Marvel-Movie-Superhelden-in-einem-Film-Film? Hat der Film eine nennenswerte Handlung oder ist das ganze nur eine riesige Materialschlacht? Gibt es charakterorientierte Momente und funktioniert Infinity Wars als Ensemble-Film? Holt er den Zuschauer auch emotional ab? Gibt’s tatsächlich unvorhergesehene Überraschungen? Haut er so richtig rein oder hat er sein Potential verschenkt?

Ist der Streifen nur eine große Materialschlacht oder hat er auch eine Handlung?

Infinity War baut auf sämtliche Streifen auf, die ihm vorangegangen sind. Er richtet sich an die Fans, die jetzt ein gewaltiges, buntes Spektakel sehen wollen, bei dem es eher auf den Adrenalinrausch als auf die emotionale Reise ankommt. Die Logik muss mitunter zugunsten bombastischer Sequenzen zurückstecken. Die Handlung ist vorhanden, weißt einige unerwartete Wendungen auf (mehr dazu später), ist aber insgesamt eher dünn und Mittel zum Zweck.

Das ist okay so, denn:

Der Film ist immer noch eine Comicverfilmung und will es sein.

Auch in den monatlich erscheinenden US-Comicserien kommt es immer wieder zu großen Events, in denen eine Vielzahl unterschiedlicher Helden aufeinander treffen und gemeinsam einen Feind besiegen. In den Comics ist es meist so, dass die jeweiligen Helden nicht mehr als zwei oder drei Panels bekommen. Für ausführliche, ruhige Momente unter den Charakteren oder gar Charakterentwicklung istkein Platz. Das wollen die meisten Leser auch nicht. Die wollen ein Actionfeuerwerk.

Und nach dieser Formel wurde auch – anders als Avengers 1 und 2 – der dritte Avengers-Film gebaut.

Gibt es Überraschungen?

Oh ja, durchaus.

Sicher habt ihr euch im Vorfeld Gedanken dazu gemacht, welche Figur im Verlauf der Handlung ins Gras beißt und wie es dazu kommen könnte. So auch ich. In einem Fall war ich komplett überrascht und habe überhaupt nicht damit gerechnet. Haben auch Figuren überlebt, mit deren Ableben ich gerechnet hatte? Ich will nicht spoilern … ,-)

Auch habe ich teilweise nicht damit gerechnet, welche Figuren im Film auftauchen – und welche nicht.

Lohnt sich 3D?

Selbst habe ich den Film zwar nur in 2D gesehen (und schon da sah er echt sehr gut aus). Ich glaube aber, dass die 3D-Effekte wirklich sehr lohnenswert wirken dürften.

Avengers: Infinity War ist der erste Film, der komplett mit den neuen IMAX-Kameras gedreht wurde.

Wenn ihr also ein IMAX in der Nähe habt: Nutzt die Gelegenheit und schaut den Film dort!

Die Gegner in Marvel-Filmen sind oft ziemlich lahm. Wie ist das diesmal?

Ich war überrascht, wie gut mir Thanos gefallen hat. Vor allem aber war ich überrascht darüber, dass er eine ganze Horde ziemlich cooler Antagonisten im Schlepptau hatte, die dafür gesorgt haben, dass unsere Helden ziemlich ins Schwitzen geraten sind. Natürlich bleiben die sehr zweidimensional. Das ist aber nicht schlimm, weil die unterschiedlichen Figuren mir echt Spaß gemacht haben.

Wie sieht das mit emotional mitreißenden Momenten aus?

Ja, gab es. Hier kommt es sicher darauf an, an welchen Figuren man hängt. Im Grunde folgen wir im Film drei unterschiedlich zusammengewürfelten Gruppen. Die meisten davon bekommen Gelegenheit zu glänzen.

Es gibt einen Moment, bei dem ich beinahe begeistert von meinem Stuhl aufgesprungen bin, und einen anderen, bei dem ich Tränen in den Augen hatte.

Allerdings haben es die Drehbuchautoren und die Russos in den meisten Fällen versäumt, diese emotionalen Szenen ordentlich vorzubereiten. Aufgrund der beschränkten Screentime und der Vielzahl der Charaktere war das vermutlich nicht möglich. So fällt der emotionale Impact für mich etwas flacher aus, als er es sonst gewesen wäre.

Auch was die Dialoge der Charaktere angeht: An zwei, drei Stellen hatte ich das Gefühl, man wolle künstlich Tiefe erzeugen, indem man Figuren Dinge sagen ließ, die man inzwischen schon zu oft genau so in anderen Filmen gehört hat. Hier wäre ein etwas besseres Händchen im Drehbuch nicht nur vorteilhaft, sondern auch notwendig gewesen. Es fällt auf, weil genau das den Marvel Studios in vorangegangenen Filmen bereits besser gelungen ist.

Nicht falsch verstehen bitte: Die Story und die Handlung funktionieren. Die Regisseure und Drehbuchautoren verstehen sich offenbar einfach mehr auf Action und Humor als auf emotionalen Tiefgang.

Wie viele Avengers stecken in Avengers: Infinity War?

Filmplakate und Trailer verraten es: Nicht nur die Avengers sind diesmal mit an Bord, sondern auch die Guardians of the Galaxy. Zudem tauchen noch Figuren auf, die wir aus den jeweiligen Einzel-Superheldenstreifen wie etwa Black Panther kennengelernt haben.

Avengers 2 – Age of Ultron ist es vor ein paar Jahren recht gut gelungen, eine Balance zwischen den Figuren zu halten und vielen Charakteren einen Moment zu geben. Im Vorfeld habe ich mir stark Sorgen gemacht, dass das aufgrund des fast schon unüberschaubar großen Ensembles diesmal im Grunde gar nicht möglich ist.

Den Drehbuchautoren Christopher Markus und Stephen McFeely als auch den Regisseuren Anthony & Joe Russo ist die Herkules-Aufgabe, die ganzen Figuren in einem Film unterzubringen, ganz in Ordnung gelungen. Die Gewichtung haben sie dabei ganz klar auf einige ausgewählte Figuren gelegt. Ob einem das Endergebnis besser oder weniger gut gefällt, hängt deshalb davon ab, welche Figuren man besonders in sein Herz geschlossen hat.

Erstaunlich wenig Screentime für die eigentlichen Avengers

Insgesamt kann man sagen, dass den ursprünglichen Avengers erstaunlich wenig Screentime eingeräumt wurde. Einige wichtige Figuren aus Avengers 1 und 2 haben gefühlt kaum mehr als fünf Dialogzeilen gehabt. Viel Platz eingeräumt wurde hingegen den Guardians-Figuren, die beim Publikum ja auch extrem beliebt sind.

Ich ganz persönlich tue mich deshalb sehr schwer, den Film als Avengers-Film zu bezeichnen. Da wäre mir der Titel: Marvel: Infinity Wars lieber gewesen, weil der bei mir eine andere Erwartungshaltung erzeugt hätte. (Auch der Trailer wird für mich dem Film, was diese Gewichtung angeht, nicht gerecht).

Fazit:

Avengers 3 wird zweifellos ein Hit an den Kinokassen – am Streifen werden sich aber auch die Geister scheiden.

Insgesamt hängt es aus meiner Sicht deshalb stark davon ab, was für Marvel-Fans ihr seid. Wenn euch vor allem Filme wie Guardians of the Galaxy und Thor 3 gefallen haben, ist das euer Film. Wenn ihr (wie ich) eher Fans von Avengers 1 oder Captain America: Civil War seid, könntet ihr ein wenig enttäuscht sein.

Avengers: Infinity War läuft am kommenden Donnerstag im Kino!

 

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