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3. September 2018

Heike Knauber: Najaden
Das Siegel des Meeres

Category: Rezensionen,Romane – Darkstar – 12:00

Najaden - Das Siegel des MeeresDie Küstenstadt Glarnos fällt unter dem Ansturm der schakalköpfigen Krieger zweier Wüstenprinzen. Meliaé, die Tochter des Ersten Gildenmeister der Stadt, gerät in die Gefangenschaft Safays, einem der Brüder. Sie soll ihm helfen, das geheimnisvolle Siegel des Meeres zu finden, über das die Stadt wacht.

Was weder Safay noch Meliaé ahnen: Sie selbst ist das lebendige Siegel des Meeres. Meliaé stammt vom Meeresvolk der Najaden ab, maritimen Gestaltwandlern, die tief verborgen im Ozean leben. Als sie es herausfinden, ist es für den Wüstenprinz zu spät. Die junge Frau wird von ihrem Volk gerettet und taucht ein in die magische Welt ihrer Vorfahren.

Safay gibt nicht auf. Er macht sich auf die Suche nach den sagenumwobenen Feuerinseln, der angeblichen Heimat der Najaden. Und Meliaé kann trotz der Wunder, die sich um sie herum entspinnen, ihren Entführer nicht vergessen …

Handlungsgetriebene High Fantasy

Das mag jetzt ein bisschen wie ein Fantasy Romance-Roman klingen. Tatsächlich ist Najaden – Das Siegel des Meeres aber eine sehr handlungsgetriebene High Fantasy:

Heike Knauber malt mit ihren Worten in ihrem Debüt eine opulente, phantastische Welt, die sowohl von orientalischen Mythen als auch von griechischen Sagenmotiven inspiriert ist. Die Motive sind jedoch allesamt verfremdet und zu einer neuartigen Highfantasy-Welt zusammengesetzt. Damit hebt sich das Buch, was das Setting betrifft, sehr wohltuend von zahlreichen anderen High Fantasy-Debüts ab. Mich hat sie damit absolut überzeugen können. Auch stilistisch ist ihr das gelungen. Sie schreibt packend und kurzweilig und wechselt gekonnt zwischen actionreichen Momenten und stimmungsvollen Beschreibungen ab.

Meliaé drehte ihre Hände und fuhr über die weiß schillernde Schlangenhaut auf ihren Unterarmen. Sie tastete nach ihren erhitzten Wangen und fühlte die weichen Schuppen auch dort. (…) Im nächsten Moment schmetterte sie ihr peitschender Schwanz gegen den Zisternenboden.

Die Najaden in diesem Roman sind ebenso kraftvoll wie faszinierend. Mit den Feuerinseln, zu denen die Autorin auf ihren Reisen nach Indonesien, Sri Lanka und Yucatan inspiriert wurde, schafft Heike Knauber zudem ein unverbrauchtes, faszinierendes Setting.

Zwei Schwierigkeiten hatte ich ehrlicherweise dann doch: Zum einen sind sämtliche Charaktere unglaublich brutal. Das passt zwar zu der Welt: männerdominiert; machohaft. Aber zu den vielen Figuren, die fast alle bis auf wenige Ausnahmen ohne mit der Wimper zu zucken über Leichen gehen, fehlte mir persönlich ein Gegengewicht.

Das andere ist die Liebesgeschichte zwischen Meliaé und Safay, die sicher viele Leserinnen sehr begeistern wird. Und auch, wenn die Figuren innerhalb ihrer Welt glaubhaft handeln, fällt es mir schwer, es einer jungen Frau abzukaufen, sich zu einem Mann hingezogen zu fühlen, der sie entführt, betäubt und schlägt und der sich für sie interessiert, obwohl er selbst nicht genau sagen kann warum.

Ich weiß aber auch, dass solche Plots sehr beliebt sind, und wenn ihr so was mögt, kommt ihr sicher auf eure Kosten.

Trotz dieser kleinen Einschränkung hat mich Najaden gepackt und mir beim Lesen Spaß gemacht. Aufgrund des Settings eignet sich der Roman übrigens ganz herrlich als Urlaubs- und Strandlektüre.

Insofern:
Eine spannende Welt und eine talentierte neue Stimme, die ich unbedingt im Auge behalten werde.

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