Darkstars Fantasy News


28. Juli 2009

The Lair – Season One

Category: Filme/Serien,Rezensionen – Darkstar – 12:00

The LairSchwule Vampir-Hexer betreiben einen Sexclub auf einer amerikanischen Insel. So lässt sich ganz plakativ die erste Staffel der US-Mystery-Soap “The Lair” zusammenfassen, die gerade frisch als Doppel-DVD-Box auch hierzulande erschienen ist. Das Label ProFun Media, das sich auf schwule und lesbische Unterhaltung fokussiert, legt die Serie in Deutschland auf – allerdings nur mit amerikanischer Tonspur, wahlweise mit deutschen Untertiteln.
Der Lokalreporter Thom stößt auf seiner Suche nach einer heißen Story auf den exklusiven Nachtclub The Lair. Die Örtlichkeit soll in Verbindung stehen mit den Morden an mehreren Männern, die in der letzten Zeit splitternackt und ausgeblutet am Stadtrand aufgefunden wurden. Thom weiß allerdings nicht so recht, ob er seinem Informanten trauen kann oder ob dieser ihm nur einen Bären aufbinden will. So verfolgt er die Sache auch zunächst nicht weiter. Erst als sein Lover Jonathan nach einem Streit nicht nach Hause zurückkommt und am nächsten Tag ebenfalls schwer verletzt in der Gosse gefunden wird, wird er hellhörig. Jonathan hat zwar überlebt, scheint aber komatös und kann nicht verraten, was ihm zugestoßen ist. Die Polizei steht vor einem Rätsel. Mit Hilfe seiner besten Freundin Laura begibt sich Thom deshalb im Alleingang auf Spurensuche. Was er herausfindet, kann er beinahe selbst nicht glauben: The Lair wird von merklich seltsamen Gestalten betrieben, die über zauberische Kräfte zu verfügen scheinen und auf das Trinken von menschlichem Blut angewiesen sind. Scheinbar mühelos gelingt es dem Clubbesitzer Damian, Thom mit einem Bann zu belegen, was diesem fast das Leben kostet. Der Reporter hat wenig Hoffnung, beim örtlichen Sheriff Gehör zu finden – doch als der tote Körper eines der ermordeten Opfer vor laufender Überwachungskamera in der Leichenhalle aufsteht und diese aus eigenem Antrieb verlässt, ist auch dieser bereit, nach unorthodoxen Erklärungen zu suchen. Der von den Toten Auferstandene hingegen schert sich nicht darum. Er ist das neueste Mitglied eines machtvollen Hexen-Zirkels, dessen ganze Existenz von einem verfluchten Artefakt abzuhängen scheint …

Wie die Gay-Mystery-Soap “Dante’s Cove” wurde die schwule Vampir-Serie “The Lair” vom US-Sender here.tv in Auftrag gegeben und darf, obwohl von einem anderen kreativen Kopf erdacht, als deren Spin Off angesehen werden. Zwischen beiden Serien gibt es einige lose Parallelen. Es ist jedoch nicht notwendig, die eine zu kennen, um der anderen folgen zu können. Überhaupt schlägt “The Lair” einen nicht unbedingt erwachseneren, aber wesentlich aggressiveren Ton an als seine Schwester-Serie. Die Protagonisten sind allesamt gut zehn Jahre älter als die Anfang-Zwanziger aus “Dante’s Cove”. Statt knackiger Beachboys setzen die Produzenten auf muskelbepackte, tätowierte Kerle. Auch die Sexszenen sind weniger zahm: Nicht selten fallen Bodybuilder und Lederkerle in Gruppenorgien übereinander her. Auch wenn “The Lair” nicht zum Hardcore-Porno verkommt, rechtfertigt das die FSK 16-Altersbegrenzung. Krasser als die auch hierzulande im Fernsehen gelaufenen Sexszenen aus der Gay-Kult-Show “Queer As Folk” wird es allerdings nie.
Auch handlungstechnisch möchte sich die Serie offensichtlich etwas reifer geben. Ein Subplot beschäftigt sich beispielsweise mit der schwierigen Beziehung der Reporterin Laura und ihrem arbeitslosen, gewalttätigen Lebensgefährten.

Mit Mainstream-Produktionen – auch und gerade im Mystery-Bereich – kann sich “The Lair” dennoch nur schwer messen. Schon allein die Unterschiede im Budget schlagen sich in der Qualität in sämtlichen Bereichen nieder: Das Set wirkt teilweise recht billig und erinnert an Versatzstücke aus einem Pornofilm. Die Special Effects überzeugen nur bedingt. Die Schauspieler selbst agieren mitunter etwas hölzern, was jedoch auch an den Dialogen liegen könnte. Zumindest die Sexszenen sind recht gut gelungen, was sich dahingehend erklären dürfte, dass der eine oder andere Schauspieler seine Karriere als Porno-Darsteller gestartet hat.
Trotzdem: Die skurrile, teilweise trashige Mixtur macht die Serie irgendwie kultig und die sechs halbstündigen Folgen lassen sich gut hintereinander wegsehen. Unterm Strich liefert “The Lair” Szene-Unterhaltung im Stil von “Dante’s Cove”, allerdings etwas weniger verspielt und dafür handfester.

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Ein Kommentar »

  1. Was es nicht alles gibt!

    Kommentar by Treelight — 29. Juli 2009 @ 19:00

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