Darkstars Fantasy News


16. Januar 2010

Kelly Meding: In drei Tagen bist du wieder tot

Category: Rezensionen,Romane – Darkstar – 09:28

In drei Tagen bist du wieder totAls Evangeline erwacht, liegt sie auf einem Obduktionstisch. Nackt. Und der Körper, in dem sie erwacht, ist nicht der ihre. Nun ist die junge Frau einiges gewohnt, schließlich ist sie eine Jägerin, die – normalerweise in der Gruppe – Jagd auf Dregs macht: auf Blutsauger, Kobolde, kurz Geschöpfe des Zwielichts. Aber in einem Leichenschauhaus und in einem fremden Körper das Bewusstsein wieder zu erlangen, ist definitiv etwas, was selbst für sie ungewöhnlich ist. Irgend etwas scheint bei ihrem letzten Einsatz gehörig schief gegangen zu sein.

Das Dumme ist nur, dass sie sich an die Zeit vor ihrem ersten Tod nicht erinnern kann.

Verzweifelt macht sich Evangeline auf die Suche nach einem Verbündeten, der ihr helfen kann, auf Spurensuche zu gehen und herauszufinden, was so gründlich schief gegangen ist. Als wäre dies nicht schon schlimm genug, bleiben ihr zudem nur drei Tage Zeit, das Rätsel zu lösen. Denn ansonsten stirbt sie erneut – und zwar endgültig!

Buffy meets Tru Calling?

Die Prämisse von Kelly Medings Debütroman „In drei Tagen bist du wieder tot“ klingt bestechend und individuell genug, um sich von den zahlreichen anderen Urban Fantasy-Romanen abzuheben. Beim Lesen des Klappentextes hat mich die Idee ein bisschen an eine Kreuzung aus „Buffy the Vampire Slayer“ und „Tru Calling“ erinnert. Als ich dann noch erfahren habe, dass der Roman in Deutschland früher erscheinen würde als die amerikanische Originalausgabe, war mein Interesse endgültig geweckt.

Beim Lesen habe ich jedoch leider recht schnell festgestellt, dass Kelly Meding das Potential ihrer Geschichte nicht voll ausschöpft. Die Idee, anstelle von Kapitelübersichten einen rückwärts laufenden Countdown zu verwenden, ist ein toller und passender Einfall. Überhaupt gefällt mir, dass die Handlung zeitlich nur drei Tage umfasst: das macht die Story dicht. So interessant das Konzept auch ist, stilistisch wirkt der Erstling der Autorin nicht ganz rund. So recht konnte ich mich mit dem Erzählstil von Evangeline – sie ist die Ich-Erzählerin des Romans – jedenfalls zunächst nicht anfreunden. Ob dieses kleine Manko im Stil Kelly Meding anzulasten ist oder aber der Übersetzung, kann ich leider nicht beurteilen, da ich das Original nicht kenne. Mit Fortschreiten der Handlung habe ich mich dann daran gewöhnt. Das mag daran liegen, dass Meding immerhin ein gutes Händchen dafür hat, eine Story zu konstruieren, die ihr Zielpublikum (Leser ab 14 Jahren) anspricht: Anstatt auf einen großen Romance-Plot zu bauen wie viele ihrer Kolleginnen, setzt sie auf eine rasante Handlung: Evangeline jagt nicht nur ihren Mörder, sondern wird auch von ihren ehemaligen Teammitgliedern gejagt, da diese glauben, sie sei eine Verräterin. Die Bezeichnung „magischer Thriller“ ist also durchaus treffend.

Fazit

„In drei Tagen bist du wieder tot“ ist kein schlechter Roman und Urban Fantasy-Leser(inne)n durchaus zu empfehlen. Zumindest als Lektüre für Zwischendurch.

Fakten:

Titel: In drei Tagen bist du wieder tot
Autorin: Kelly Meding
Originaltitel: Three Days to Dead
Übersetzung: Simon Weinert
Verlag: PAN
Aufmachung: Broschiertes TB, 475 Seiten
Preis: 9,95 €

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4 Comments »

  1. Ich stimme dir voll und ganz zu. Ich hatte nur extreme Probleme mit der Alterseinstufung, da ich vor allem den Grund für Evangelines Tod und auch ihren doch recht häufigen Hang zur Brutalität NICHT für Jugendliche geeignet finde. Ansonsten war es ein unterhaltsames und weitestgehend erstaunlich romantikfreies Buch, dessen Potential nicht voll ausgeschöpft wurde.

    Kommentar by Corry — 16. Januar 2010 @ 19:45

  2. Schön, du hast den Roman also auch gelesen.

    Ich neige dazu, dir zuzustimmen, was die Gewalt angeht. Andererseits denke ich mir, dass Jugendliche tagtäglich mit so viel Gewalt umgehen, dass sie der Roman auch nicht schocken wird.

    Kommentar by Darkstar — 16. Januar 2010 @ 23:30

  3. Ich fand die Art der Vergewaltigung ein wenig zu krass, zumal sie in eine Story eingebettet ist, bei der das “psychologische Umfeld” für Jugendliche ab 14 zu kurz kommt. Ich weiß nicht so richtig, wie ich’s erklären soll.
    Kämpfe, Rachegefühle etc. sind okay, da stimme ich dir voll und ganz zu. Das ist im Vergleich zu so manchem Film geradezu harmlos …

    Kommentar by Corry — 18. Januar 2010 @ 00:19

  4. Ich habs nicht geschafft das Buch fertig zu lesen, irgendwie hats mich nicht gefesselt.
    Lag es an meiner Stimmung und das Buch hat einen Neuanfang verdient? Lohnt es sich oder ist es Zeitverschwendung und man sollte lieber was anderes lesen?

    Kommentar by Judith — 12. Februar 2011 @ 12:03

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