Als potentielle Vampirjägerin hat sie in der siebten Staffel Buffy ja bereits Erfahrung im Dämonenjagen sammeln können. Und nachdem sie in den letzten beiden Jahren vor allem durch sehr erfolgreiche Internet-Independent-Produktionen auf sich aufmerksam gemacht hat (in Dr. Horribles Sing Along Blog und in ihr eigenen Webserie The Guild) schlüpft die extrem sympathische Vollblut-Künstlerin Felicia Day nun in die Haut einer berühmten Märchenfigur.
In der TV-Produktion des amerikanischen Senders SyFy Red Riding Hood: Werwolf Hunter wird sie die Titelrolle spielen. Der Film gehört zu einer Reihe filmischer Neuinterpretationen klassischer Märchen, bei denen die Produzenten den berühmten Vorlagen nur gewisse Motive entleihen und daraus actionreiche, brutale Phantastik-Streifen entwickeln. So zumindest der Plan. Denn nachdem ich den ersten Film dieser Art gesehen habe, ist mir klar geworden: Ein solches Vorgehen kann funktionieren, muss es aber nicht!
Im Fall von Beauty and the Beast war das Ergebnis nämlich unterirdisch: Die Handlung ist sehr einfach und nicht immer plausibel gestrickt, die darstellerischen Leistungen sind allenfalls durchschnittlich und sowohl die Kostüme als auch die Kulissen recht billig. Im Mittelalterdorf wirkt Belles Minirock und ihr Mieder aus rosafarbenem Leder ziemlich deplaziert, die Waffen erinnern an Spielzeugattrappen. Vom Look her erinnert vieles an Xena. Was bei der Serie um die schlagkräftige Amazone allerdings bestens funktioniert hat, geht hier nicht auf. Dafür scheint sich die Produktion selbst zu Ernst zu nehmen. Die Dialoge sind teils so pathetisch, die Handlung so platt, dass man kaum glauben mag, dass der Film sich nicht als Persiflage versteht.
Ich hoffe trotzdem wider besseres Wissen, dass die anderen Streifen besser sein werden. In Red Riding Hood: Werwolf Hunter ist die Hauptdarstellerin beispielsweise einer Familie traditioneller Werwolfjäger an, die in die Zwickmühle gerät, als ausgerechnet ihr Lover von einem Gestaltwandler gebissen wird. Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube, dass dieser Film in der Gegenwart angesiedelt ist.
Weitere Pläne hat man u. a. auch für die Story von Hänsel & Gretel. Hier geht Hänsel offenbar nach den traumatischen Erlebnissen seiner Kindheit auf Hexenjagd, muss aber irgendwann feststellen, dass seine eigene Schwester Lehrling bei einer Hexe geworden ist.
Was genau ist da los?!
Werden jetzt nach und nach die Märchen adaptiert?!
Nun, eigentlich habe ich da gar nichts gegen, immerhin sind es DIE Stoffe, die immer funktionieren. Vor allem findet man die Strukturen ja auch in den meisten Liebesgeschichten wieder – Aschenputtel und König Drosselbart sind da meine Favouriten – aber wenn sie jetzt die Geschöpfe des Zwielichts reinmischen???
Naja, Rotkäppchen auf Werwolfjagd … etwas gewöhnungsbedürftig.
Kommentar by Corry — 11. März 2010 @ 13:53