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18. Dezember 2010

Die Prinzessin auf der Erbse (2010)

Category: Filme/Serien,Rezensionen – Darkstar – 16:30

Die Prinzessin auf der ErbseWährend sich die ARD in den beiden vergangenen Jahren für die erfolgreiche „6 auf einen Streich“-Reihe nur auf die Verfilmung von Märchen der Gebrüder Grimm konzentriert hat, wurden 2010 auch erstmals zwei Märchen aus der Feder von Hans Christian Andersen umgesetzt. Eines davon ist „Die Prinzessin auf der Erbse“.

Die Originalvorlage aus dem Märchenbuch ist allerdings nur wenige Seiten lang. Das erlaubt es glücklicherweise den Machern, die Geschichte um den Prinzen, der keine rechte Prinzessin finden will, sehr frei zu adaptieren. Um das bekannte Grundgerüst konnte so eine völlig neue Geschichte herum gebaut werden, in der viele Figuren tragende Rollen spielen, die es im Original gar nicht gibt: Die intrigante Schwester des Königs beispielsweise, prominent besetzt mit Iris Berben, die nur darauf wartet, dass ihr Neffe unverheiratet bleibt, damit sie den Thron erben kann. Dafür ist ihr jedes Mittel recht. Als ihr königlicher Bruder für seinen Sohn doch noch eine Braut aus dem Ärmel schüttelt, befiehlt sie ihrem treuen Handlanger, die anreisende Prinzessin verschwinden zu lassen, ehe es zur Hochzeit kommt.

Dabei ist die Prinzessin selbst auch nicht begeistert von der Idee, einen Unbekannten heiraten. Um dem Schicksal, dass ihr ihre Eltern zugedacht haben, doch noch zu entkommen, macht sie sich während der Reise aus dem Staub. Die Prinzessin taucht in einem von einer Nonne geführten Waisenhaus unter und gibt sich als Bürgerliche aus. Doch der Handlanger der Königsschwester bleibt ihr auf den Fersen …

Die Prinzessin auf der Erbse - Die AntagonistenMit „Die Prinzessin auf der Erbse“ haben sich die Drehbuchautoren und das Produktionsteam viele Freiheiten erlaubt – und das ist gut so. Trotz opulenter Kulissen und traumhafter Kostüme sind es vor allem die Figuren, die hier – anders als im Märchen – an Profil gewinnen. Denn nicht nur die Prinzessin (attraktiv und überzeugend: Rike Kloster), sondern auch der Prinz (Robert Gwisdek) ist nicht gerade scharf darauf, eine Fremde zu ehelichen. Er träumt von einem etwas liberaleren Leben. So kommt es, dass auch er in falscher Identität erstmals im Waisenhaus seine eigentliche Braut trifft. In ungezwungener Umgebung ist es den beiden möglich, sich kennen zu lernen und ineinander zu verlieben, ohne dass sie zunächst ahnen, wer der andere ist.

Anders als z. B. im „Blauen Licht“ haben in „Die Prinzessin auf der Erbse“ die beiden jungen Hauptprotagonisten etwas mehr Zeit, Gefühle füreinander zu entwickeln. Die Liebesgeschichte der beiden steht klar im Vordergrund, wodurch der Film auch dem erwachsenen Publikum etwas bietet. Gleichzeitig dürfte die humorvolle, manchmal etwas überspitzte Art, in der vor allem die Bösewichte des Films dargestellt werden, gerade Kindern gefallen. Ich selbst war sehr angetan davon, wie das Motiv der Erbse im Allgemeinen und die Prinzessinnen-Probe mit der Erbse unter den Matratzen im Speziellen in den Film eingearbeitet wurde. Den Machern gelingt eine glaubhafte und amüsante Lösung, die ich nicht für möglich gehalten hätte.

Wie bei den anderen ARD-Märchenverfilmungen sind die Schauspieler mit Spaß am Werk, die Musik ist wunderbar und die Geschichte, auch wenn sie im einstündigen Konzept nur an der Oberfläche kratzt, gefällt. Fans der Reihe bekommen auf der DVD zudem noch ein immerhin 67minütiges Making Of geboten. Ein Making Of also, das länger ist als der Hauptfilm selbst!Die Prinzessin auf der Erbse - der König und sein Sohn

So klassisch all die Motive auch sind, auf die der Film setzt, in einem Märchen funktionieren sie wunderbar. „Die Prinzessin auf der Erbse“ – das ist eine 60 Minuten lange, locker leichte Romanze, die zwar Klischees bedient und hier und da etwas überspitzt daher kommt, aber nichtsdestotrotz die ganze Familie unterhält.

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