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21. Februar 2011

Markus Heitz’ Justifiers (1) Collector (Band 1)

Category: Comics,Rezensionen – Darkstar – 21:31

Collector (Band 1)Markus Heitz muss ich hier vermutlich niemandem mehr vorstellen. Seine „Zwergen“-Romane genießen schließlich Kultstatus und den Deutschen Phantastik Preis hat er in den vergangenen Jahren in diversen Kategorien so oft gewonnen, dass ich gar nicht mehr mitzähle. Auch von seinem Justifiers-Projekt haben die meisten vermutlich zumindest schon mal gehört.

Bei Justifiers handelt es sich ursprünglich um ein amerikanisches Rollenspielsystem, an dem sich der Autor vor einiger Zeit die Rechte gesichert hat und zu dem nun im Rahmen eines Shared World-Projekt Heitz und diverse Autorenkollegen Romane schreiben.

Justifiers, eine reinrassige Science Fiction-Saga, berichtet im Grunde genommen von zahlreichen Welten, die von der Alienrasse der Collectors „befriedet“ werden – zum Schrecken der ursprünglichen Bewohner der jeweiligen Planeten. Verschiedenen Facetten dieser Welt widmen sich neben Heitz unter anderem auch Christoph Hardebusch, Lena Falkenhagen und Thomas Finn. Collector, der Auftaktroman zur Reihe stammt aus Heitz‘ eigener Feder – und dieser wird jetzt als mehrteiliges Comicabenteuer adaptiert.

Zur Story

Es ist das Jahr 3.017. Die Menschheit lebt in Eintracht mit zahlreichen außerirdischen Wesen verstreut über Tausende von Planeten. Riesige Konzerne regieren das All. Der ehemalige Pilot Anatol Lysander lebt mit seinen beiden Frauen und seinen sechs Kindern auf einem weit entfernten Planeten der Greater United States of America. Vor Jahren hat er an Versuchen teilgenommen, die bis dato gültigen Geschwindigkeitsrekorde beim Flug durchs All zu durchbrechen. Davon wurde jedoch sein menschlicher Körper arg in Mitleidenschaft gezogen. Ziemlich abgerissen verdient er deshalb heute sein Geld eher schlecht als recht als Dolmetscher. Um seine Einkünfte etwas aufzubessern, neigt er dazu, schon mal die eine oder andere Unterhaltung fehlerhaft zu übersetzen und aus den daraus resultierenden Verwicklungen seinen Profit zu schlagen. Dumm nur, dass er eines Tages dabei von einer kirchlichen Würdenträgerin erwischt wird. Lysander muss Hals über Kopf fliehen, um sein Leben nicht zu verlieren – und landet in den Fängen einer fremden Alienrasse …

Ein viertel Jahrhundert später:

Seit ihrem Auftauchen vor rund 25 Jahren hat die außerirdische Rasse der Collectors zahlreiche Planeten unter ihre „Obhut“ genommen. Was zu Beginn nach einem verlockenden Angebot klang, hat sich inzwischen als Alptraum erwiesen: Denn die Collectors zwingen die einstigen Bewohner der befriedeten Welten in eine Form moderner Sklaverei. Die meisten Menschen und Kreaturen fügen sich in ihr Schicksal. Doch dann entschließen sich eine Kirchendienerin, eine Dealierin und der desillusionierte, inzwischen erwachsene Sohn Lysanders jeweils getrennt voneinander, sich gegen das Regime aufzulehnen …

Düstere Zukunft, kaputte Helden

Es ist eine düstere Zukunft, die Markus Heitz uns im Justifiers-Universum präsentiert. Und es sind kaputte Helden, mit denen er es bevölkert. Desillusioniert, abgerissen und mitunter gar korrupt sind die Protagonisten, die sich schließlich dazu entscheiden, etwas gegen die Vormachtstellung der Collectors zu tun. Inwiefern sie wirklich etwas bewirken können, wird in diesem ersten Band noch nicht klar.

Band 1 der Comicumsetzung begnügt sich damit, Setting und Hauptfiguren einzuführen – das aber erfreulicherweise ohne große Umschweife, sondern sehr direkt und innerhalb einer rasanten Handlung. Die ist tatsächlich recht cineastisch, wie es Autor und Klappentext versprechen. Actionlastig, futuristisch, dreckig und mit einer ordentlichen Portion Sex und Gewalt. Die Art, wie die Geschichte erzählt wird, trägt deutlich eine männliche Handschrift. Heitz erzählt von richtigen Kerlen und heißen Bräuten, die keinen Bock darauf haben, sich von einer beschissenen Alienrasse wie den Collis verarschen zu lassen.

Bunte, verwaschene Bilder, die zur Story passen

Probeseite aus CollectorEs dauert allerdings eine Weile, bis man sich zwischen den bunten Bildchen zurecht findet; bis sich abzeichnet, worauf Heitz hinaus will und bis man eine Bindung zu den Hauptfiguren entwickelt. Inwiefern das der Romanvorlage selbst anzulasten ist oder aber der Adaption durch Jörg Krismann und dem begrenzten Rahmen des Comics, kann ich nicht beurteilen.

Für die Zeichnungen zeigt sich Hannes Radke verantwortlich, dessen Stil der Story gerecht wird. Mit der Qualität frankobelgischer Comicalben kann „Justifiers“ zwar nicht ganz mithalten. Dazu wirkt die Farbgebung ab und an zu verwaschen und grobflächig, wenngleich auch Figuren und Hintergründe oft zu gefallen wissen. Oft hätte man sich ein bisschen mehr Details gewünscht. Die leicht schmuddelige Farbgebung andererseits passt wie die Faust aufs Auge zu den kaputten Helden und der düsteren Story.

Fazit

Alles in allem bietet der Auftaktband auf 48 Seiten den Beginn einer direkten, schnörkellosen Science Fiction-Story und ist nicht zuletzt die perfekte Alternative für alle, die sich nicht durch den kompletten Roman wühlen wollen!

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