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29. Juli 2011

Juliet Marillier: Das Kind der Stürme

Category: Hörbücher,Rezensionen – Darkstar – 19:35

Kind der Stürme (Audible)Da draußen gibt es eine ganze Welt, Tochter, und du musst deinen Platz darin einnehmen. Die Familie von Sevenwaters hat eine Schuld zu begleichen, und das wird sie auch tun. 

Fainne wächst in einem verworrenen Höhlenlabyrinth an der Küste der irischen See auf. Nach dem viel zu frühen Tod ihrer Mutter unterrichtet ihr Vater, ein einstiger Druide, in der Kunst der Zauberei. Dass sie der Sproß einer verbotenen Liebe ist, erfährt sie erst, als sie bereits fast erwachsen ist.  Um zusammen sein zu können, haben ihre Eltern ihr vorheriges Leben hinter sich gelassen, und so hat Fainne ihre Verwandten, die Hüter von Sevenwaters, nie kennengelernt.

Als ihr Vater beschließt, sie dorthin zu schicken, wittert Fainnes Großmutter, die Hexe Oonagh, ihre Chance. Sie will ihre Enkelin zu ihrem Werkzeug machen, um sich an den Herren von Sevenwaters zu rächen. Tief im Herzen der irischen Wälder fällt es Fainne jedoch schwer, ihren Onkel Sean und dessen Familie als die grausamen Menschen zu sehen, als die sie ihr beschrieben wurden. Als Oonagh erkennt, dass ihre Enkelin ihrem Einfluss zu entgleiten droht, entsinnt die Hexe einen perfiden Plan…

Mit „Kind der Stürme“ beschließt Juliet Marillier ihre ursprüngliche Sevenwaters-Trilogie. Anders als „Tochter der Wälder“ und „Sohn der Schatten“, die beide jeweils für sich allein stehend gelesen bzw. gehört werden können, ist es für das Verständnis von „Kind der Stürme“ ratsam, wenn man die vorangegangenen beiden Teile kennt. Zwar ist auch Fainnes Geschichte in sich abgeschlossen; mit ihr führt die australische Autorin jedoch auch Handlungsstränge zu Ende, die sie im ersten und zweiten Teil aufgegriffen hat: Die Hexe Oonagh trachtet bereits in „Tochter der Wälder“ danach, Sevenwaters in ihre Gewalt zu bringen. Auch die lang währende Fehde zwischen Iren und Briten um drei mystische Inseln findet in „Kind der Stürme“ ihr Ende – wenn auch nicht ohne einen Preis zu fordern. Wer schlussendlich das von den Feen prophezeite Kind mit dem Zeichen des Raben ist, von den in den vorangegangenen Bänden die Rede war, bleibt lange Zeit unklar. Fainne könnte es sein, aber auch auf Liadans Sohn treffen sämtliche Merkmale zu.

War „Tochter der Wälder“ in erster Linie märchenhaft und „Sohn der Schatten“ romantisch, so ist „Kind der Stürme“ vor allem magisch. Fainne ist eine ganz andere Heldin als ihre Tante Liadan oder ihre Großmutter Sorcha: Sie ist bei weitem nicht so willensstark und selbstsicher wie diese beiden. Es dauert, bis sie eine Seite wählt, und der Weg dorthin ist steinig und schwer. Sie strauchelt und begeht große, fast unverzeihliche Fehler. Dass macht sie für den einen oder anderen Hörer vielleicht weniger sympathisch, andererseits jedoch menschlicher. Dadurch, dass sie von ihrem Vater und ihrer Großmutter in der Zauberkunst unterrichtet wurde, spielt Magie eine größere Rolle als in den beiden vorangegangenen Teilen.

Obwohl Fainne anders ist als die Protagonistinnen von Teil 1 und Teil 2 gelingt es Hörbuchsprecherin Tanja Geke, auch für sie die richtige Stimme zu finden. Das liegt freilich auch daran, dass Juliet Marilliers Stil und Gekes Stimme so gut miteinander harmonieren.

Insgesamt erweist sich „Kind der Stürme“ als spannender, dramatischer Abschluss einer märchenhaften Trilogie, die zu Recht zu einem Klassiker des Genres wurde und jetzt endlich komplett als Hörbuch vorliegt. Bleibt zu hoffen, dass Audible auch bald den frisch als Roman erschienenen vierten Teil der Reihe, „Die Erben von Sevenwaters“ vertont.

Das Hörbuch bei Audible downloaden: hier!

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