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5. Dezember 2011

Die Sterntaler (2011)

Category: Filme/Serien,Rezensionen – Darkstar – 18:00

Die Sterntaler (2011)Seit die ARD vor vier Jahren ihre Reihe von neuen Märchenverfilmungen (sehr erfolgreich) aus der Taufe gehoben hat, werden in jedem Jahr über die Weihnachtsfeiertage neue Filme ausgestrahlt. Das wird dieses Jahr nicht anders sein: Neben Aschenputtel, Die zertanzten Schuhe und Jorinde & Joringel wurde Die Sterntaler neu interpretiert. Bereits jetzt sind die neuen Filme auf DVD erhältlich – entweder einzeln oder (teilweise) innerhalb einer Sammelbox. Und ich hab sie mir bereits angeschaut.

Obwohl „Die Sterntaler“ vermutlich zu den berühmtesten Grimms-Märchen gehört, hätte ich mit einer Verfilmung nicht unbedingt gerechnet. Das liegt schlicht und ergreifend daran, dass die Vorlage im Original nur ein paar wenige Sätze lang ist. Und daraus soll ein einstündiger Film werden? Was zunächst wie ein Handicap wirkt, erweist sich für diese Märchenverfilmung allerdings als Segen. Anstatt penibel auf eine originalgetreue Umsetzung des Stoffes zu achten, konnten die Produzenten eine völlig neue, eigenständige Geschichte erzählen. Einzig ein paar wenige, klassische Bilder, die man mit dem Märchen verbindet, bleiben erhalten und werden in die Handlung geschickt eingebunden.

Meira Durand als Mina in “Die Sterntaler”Das namenlose Mädchen der Vorlage wird hier zur kleinen Mina. Bereits vor einigen Jahren wurden ihre Eltern mitsamt aller anderen Erwachsenen des Dorfes, in dem sie lebt, vom König in den Kerker geworfen, um ihre Steuerschulden abzuarbeiten. So sind in Minas kleinem Dorf nur die ganz Jungen und die Alten zurückgeblieben. Alle darben Hunger. Im Winter ist die Situation besonders schlimm, und es gibt kaum genug Essen für alle. Mina macht sich deshalb auf die gefahrvolle Reise zur Königsburg, um beim gestrengen Herrscher um Gnade zu bitten. Unterwegs erlebt sie einige aufregende Abenteuer und findet in einem sprechenden Hund einen ungewöhnlichen Gefährten …

„Die Sterntaler“ ist das erste der neuen Weihnachtsmärchen, das im Winter gedreht wurde. Die Schneelandschaften und die Kargheit sind nicht nur der tragischen Geschichte zuträglich, sondern auch der Märchenstimmung generell. Winterzeit ist Märchenzeit und ein bisschen Schnee ist besonders zauberhaft, das wissen wir spätestens seit „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“. Da kommt einfach Stimmung auf. Eine Atmosphäre, die durch einen gelungen Instrumentalscore noch unterstrichen wird.

Rufus Beck in “Die Sterntaler”Auch die Darsteller überzeugen. Meira Durand als Mina agiert für ihr Alter glaubhaft und charismatisch, Juliane Köhler mimt eine edle und weltfremde, aber warmherzige Königin und Rufus Beck, den ich persönlich vor allem als Hörbuch-Stimme von „Harry Potter“ kenne, gibt hier mit Sichtlich Spaß den fiesen Halunken.

Während sich viele der Neuverfilmungen der ARD an ein Familienpublikum richten und auch Phantastik-interessierten Jugendlichen einiges bieten, erweist sich „Die Sterntaler“ als ein Film, der vor allem für Kinder gut funktioniert. Nicht nur finden die kleinen Zuschauer in Mina eine tolle Identifikationsfigur mit Vorbildfunktion; auch inhaltlich und stilistisch ist die Geschichte auf dieses Publikum zugeschnitten.

Der Film ist sowohl als Einzel-DVD als auch innerhalb der siebten Sammelbox der ARD-Märchenreihe erschienen; dort zusammen mit „Die zertanzten Schuhe“ und „Des Kaisers neue Kleider“. Auf beiden Versionen ist als Extra ein Making Of enthalten.

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