Die Weihnachtsfeiertage stehen vor der Tür und ein neuer Eis und Feuer-Roman ist noch lange nicht in Sicht. Wer eine Ersatzdroge braucht, dem empfehle ich J. V. Jones High Fantasy-Epos “Sword of Shadows”.
Die ersten Bände sind vor Jahren bei Knaur auf Deutsch erschienen, die neueren Bände sind aber bis dato nur auf Englisch erhältlich, weil nach dem Einstellen der Fantasy-Linie bei Knaur bislang kein Verlag die Reihe wieder ins Programm genommen hat. Zu unrecht, eigentlich, denn die Serie liest sich extrem spannend.
Wie das seit George R. R. Martin sehr modern ist, wird die Reihe aus Sicht mehrere Point of View-Charaktere erzählt, unter ihnen der Clans-Krieger Raif, der eine geheimnisvolle Begabung hat, die ihn unweigerlich jedes Ziel mit Pfeil und Bogen treffen lässt und Ash Marsh, in der große magische Kräfte erwachen und die aus diesem Grund vor ihrem Ziehvater, dem düsteren Stadthalter von Spire Vanis in den eisigen Norden fliehen muss.
Obwohl die Serie in der gleichen Welt spielt wie Jones Debüt-Trilogie um das “Buch der Worte” gibt es nur wenig Berührungspunkte zwischen den beiden Reihen und die Kenntnis der “Buch der Worte”-Bände ist für das Verständnis vom “Schwert der Schatten” in keiner Weise vorausgesetzt. Jones hat sich außerdem einen gänzlich neuen Handlungsschauplatz für ihre epische Saga ausgesucht.
Angesiedelt sind die Romane im rauhen Norden einer phantastischen, teils mittelalterlichen, teils archaischen Welt: Splitterndes Eis, Bäume, die in der Kälte zerbersten, von Eis überzogene Höhlen, eine rauhe Clan-Kultur, geheimnisvolle Wesen, ein Turm, der nach unten führt … – das und noch viel mehr bietet “A Cavern of Black Ice” und seine drei bisher erschienenen Nachfolgebände.
Das einzige Problem: Die Saga ist mit vier im englischen Sprachraum erschienen Büchern noch nicht abgeschlossen, und J. V. Jones braucht für ein neues Buch derzeit ungefähr genau so lange wie George R. R. Martin.
Trotzdem: Sehr lesenswert und die richtige Ersatzdroge für alle, die unter Game of Thrones-Entzug stehen.
Arrgh, das liegt seit über einem Jahr auf meinem SUB, ich habe das völlig vergessen. Durch das Cover dämmerte es aber bei mir, dass das Buch in meinem Bestand ist.
Ich habe einfach zu wenig Zeit und zu viele Bücher.
Aber danke fürs erinnern.
Kommentar by Djamena — 13. Dezember 2012 @ 22:57
Ich weiß, dass ich den ersten Band schon gelesen habe… vor Jahren. Ich glaube mich noch düster zu erinnern, dass ich das Buch sehr brutal fand und dass ich manche Entscheidungen des Protagonisten nicht so ganz nachvollziehen konnte.
Aber naja, von GoT habe ich mittlerweile auch den Eindruck, dass Gewaltszenen unangebracht eingesetzte werden, einfach nur weil es erwartet wird (neben Plots, die unnötig in die Länge gezogen werden und Politikgeschwafel, das zur eigentlichen Handlung mutiert).
Vielleicht wird es Zeit, SoS nochmal eine Chance zu geben. Der zweite Band liegt ungelesen eh schon im Regal rum.
Kommentar by Peggy — 14. Dezember 2012 @ 06:40
Echt, du fandest ihn so brutal? Also stimmt schon, zimperlich ging es da nicht zu, aber nach heutigen Maßstäben fand ich es jetzt nicht zu heftig.
Ich freue mich auch schon auf einen Re-Read, denn ich habe gerade “Watcher of the Dead” (Band 4) geschenkt bekommen ,-)
Kommentar by Darkstar — 14. Dezember 2012 @ 19:19
[…] Ursurpatoren und ein einfacher Junge, der über sich hinaus wächst. Jones Fantasy-Epos “Das Schwert der Schatten“, das sie später verfasst hat, ist wesentlich düsterer als das lichte “Buch der […]
Pingback by Darkstars Fantasy News » Helle High Fantasy | News & Interviews aus der wunderbaren Welt der Fantasy - ein Fantasy Blog — 2. August 2013 @ 12:00