Darkstars Fantasy News


2. August 2013

Helle High Fantasy

Category: News – Darkstar – 12:00

Belgariad 1In den letzten Jahren ist High Fantasy ganz schön “dark & gritty” geworden: Düster, manchmal auch dreckig; die Helden sind oft keine Strahlemänner, sondern haben nicht selten Dreck am Stecken. Ich mag diese Art Fantasy sehr und habe vor Jahren den stetigen Wandel begrüßt. Heute wird sie oft als rauer, aber “realistischer” angesehen als so manche High Fantasy-Saga aus den 80er Jahren.

Wie gesagt, ich habe Spaß an diesen Werken, darüber vergesse ich aber manchmal, dass auch die klassischen Quest-Mehrteiler eine Menge Spaß machen können. Jene Bücher, in denen noch strahlenden, wenn auch oft tollpatschige Helden im Mittelpunkt standen, den weise Zauberer und schöne, wenn auch oft zickige Prinzessinnen begleiteten und der gegen grausame, dunkle Herrscher und Antagonisten antraten. Jene Bücher, in denen das Schicksal einer ganzen Welt auf dem Spiel steht, in dem es zum Kampf zwischen Licht und Dunkel kommt und in denen magische Schwerter und geheimnisvolle Prophezeiungen vorkommen.

Heute möchte ich die Gelegenheit nutzen, euch drei Genre-Klassiker vorzustellen, die es teils nur noch antiquarisch gibt, dafür aber oft für einen schmalen Taler gebraucht. Ehrlicherweise muss ich gestehen, dass ich diese Reihen alle in den 90er Jahren gelesen habe, als ich Fantasy-technisch noch wesentlich unerfahrener war als heute. Das heißt, mit meinem heutigen Blick auf die Bücher würden mich gewisse Schwachpunkte sicher mehr stören als früher. Aber damals hat mir das Lesen viel Spaß gemacht, ich will die Reihen auch unbedingt nochmal lesen und ich bin mir sicher, dass sie vielen Fantasy-Lesern auch heute viel Spaß machen können:

David Eddings – Die Belgariad Saga

Belgariad 2Für den Bauernjungen Garion ist es nur eine alte Prophezeiung, die nichts mit seinem Leben zu tun hat: Solange das Auge Aldurs, ein magisches Juwel, mit dem der Gott Aldur seinen finsteren Bruder Torak schlug, bei den Menschen von Riva ruht, können sie in Ruhe und Frieden leben.

Dann aber ist das magische Juwel verschwunden, und für den jungen Garion wird aus dem alten Mythos bitterer Ernst. Das Schicksal hat ihn auserwählt, zusammen mit dem unsterblichen Zauberer Belgarath und dessen Tochter den kostbaren Stein zu finden.

Denn sollte das Magische Auge dem finsteren Gott Torak in die Hände fallen, dann wäre die Welt unwiderruflich verloren.

Alte Götter, geheimnisvolle Prophezeiungen, listenreiche Zauberer und ein Bauernjunge mit mysteriöser Herkunft – David Eddings “Belgariad-Saga” gab der Fantasy Anfang der 80er neuen Auftrieb. Die fünfteilige Romanreihe wurde zum Verkaufsschlager und stellte sich als wegweisend für den Markt seinerzeit voraus. Man kann aus heutiger Sicht an der “Belgariad Saga” vieles bekriteln: Die Charaktere sind teils recht stereotyp und entsprechen Fantasy-Klischees und manchmal macht der Autor es seinen Figuren zu einfach. Viele Handlungsstränge durchschauen Vielleser heute sicher auch. Damals wurde ie “Belgariad”-Saga aber zum Bestseller und auch mir hat sie irre viel Spaß gemacht. Ausgestattet mit tollen Titelbildern und Landkarten der fiktiven Länder haben mich die Bücher fasziniert.

Und die “Belgariad”-Saga, ebenso wie der Nachfolger “Malloreon”-Saga oder die “Elenium”-Trilogie aus der Feder des Autors lohnen auch heute noch – trotz aller Kritikpunkte.

Dave Duncan – Die Pandemia-Saga

PandemiaSeit ewigen Zeiten wacht der Rat der vier Hexenmeister über das magische Gleichgewicht in Pandemia. Doch die vier Auserwählten – ein Elf, ein Kobold, ein Zwerg und eine Hexe – spüren, dass sich große Veränderungen anbahnen ..

Wohlbehütet lebt Prinzessin Inos in Krasnegar, im Norden von Pandemia, bis ihr Vater sie nach Kinvale schickt, wo sie die höfischen Sitten erlernen soll. Besonders der Abschied von ihrem besten Freund Rap, dem Stallburschen, fällt ihr schwer. Doch Rap ist kein gewöhnlicher Stalljunge. Er besitzt besondere Fähigkeiten. Kennt er eines der geheimnisvollen “Worte der Macht”, die die magischen Fähigkeiten eines Menschen verstärken?

Plötzlich interessieren sich zwielichtige Gestalten für Rap. Als der König schwer erkrankt, bricht Rap nach Kinvale auf, um Inos zurückzuholen. er ahnt nicht, dass er sich auf eine gefährliche Reise begibt, die schon lange von den Göttern geplant wurde …

Die Pandemia-Saga wurden rund 10 Jahre nach Eddings Belgariad-Saga geschrieben und sind deutlich von deren Strickmuster beeinflusst. Auch hier finden wir halsstarrige Prinzessinnen edle Stallburschen – außerdem Trolle, magische Fenster und phantastische Abenteuer. Klassische High Fantasy der 90er Jahre – nicht dark und gritty, aber dafür unheimlich süffig zu lesen.

J. V. Jones – Das Buch der Worte

MelliandraDrei Schicksale:

In den königlichen Gemächern der Burg Harvell rebelliert die junge Lady Melliandra gegen ihre Zwangsvermählung mit dem zwielichtigen Prinz Kylock. Und in den Küchen entdeckt der Bäckerjunge Jack plötzlich seine magischen, noch unkontrollierten Fähigkeiten. Zusammen fliehen die beiden aus der Burg, verfolgt von einem machtgierigen Zauberer.

Gleichzeitig bricht der junge Ritter Tawl zu den legendären Sehern von Larn auf, um hinter das Geheimnis der Prophezeiung von Marod zu kommen …

Die Trilogie um “Das Buch der Worte” (Band 1 erschien 1995) ist die einzige Saga, die ich heute vorstelle, die aus der Feder einer Autorin stammt. Mit ihrer Debütrilogie hat J. V. Jones jedoch bewiesen, dass Frauen ihren männlichen Kollegen in nichts nachstehen. Auch hier gibt es Palastintrigen, grausame Ursurpatoren und ein einfacher Junge, der über sich hinaus wächst. Jones Fantasy-Epos “Das Schwert der Schatten“, das sie später verfasst hat, ist wesentlich düsterer als das lichte “Buch der Worte”, auch wenn es in der gleichen Welt spielt. Aber trotzdem ist der Zyklus lesenswert und in drei Bänden abgeschlossen.

***

Alle drei Zyklen sind derzeit nur antiquarisch erhältlich – dafür findet man sie aber in den üblichen Tausch- und Kaufbörsen oft besonders günstig. Wem es nach all der Tragik von “Game of Thrones” nach etwas lichterer Fantasy verlangt, findet hier genau das Richtige!

5 Comments »

  1. Find es schade, dass es kaum noch neue “helle” Fantasy gibt. Immer alles nur düster und dreckig, ist auf Dauer auch nervig… muss man wohl wirklich mal wieder die alten Schmöker ausgraben ;-)

    Kommentar by Sandra — 2. August 2013 @ 14:22

  2. Melliandra ist mir in letzter Zeit öfter untergekommen und meist waren alle begeistert. Darum steht es schon eine ganze Weile auf meiner Wunschliste.
    Duncan war nie mein Fall, Eddings mochte ich.

    Kommentar by Soleil — 3. August 2013 @ 11:59

  3. Hallo

    @Sandra: Ich will in den nächsten Tagen ein paar aktuellere High Fantasy-Bücher vorstellen. Vielleicht ist da dann was für dich dabei…

    @Soleil: Duncan hat mir gut gefallen, aber das ist Jahre her. Vielleicht ist Zeit für ein Re-Read. “Melliandra” merkt man natürlich an, dass es ein Erstling ist; aber ich fands halt nett.

    Kommentar by Darkstar — 5. August 2013 @ 18:41

  4. Ich mag klassische High Fantasy. Hab ich schon immer gemocht. Ich mag eben einfach Geschichten, in denen jemand uneigennützig handelt, in denen das Wohl der Gemeinschaft über das eigene gestellt wird.

    Mag sein, dass Grim&Gritty realistischer ist, aber genau das will ich persönlich als Leser nicht. :)

    David Eddings hab ich nie gelesen. Von Dave Duncan kenne ich nur die Serie um die Königsklingen und Omar. Vor allem seine Geschichten um Omar haben mir gut gefallen.

    Kommentar by Stephan — 5. August 2013 @ 20:14

  5. Ja, alles gelesen – zu der Zeit, wo man noch alles lesen konnte, was im Lieblingsgenre auf den Markt kam. *g*

    Kommentar by Susanne — 5. August 2013 @ 22:33

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