Endlich erscheint mal wieder eine Gay Fantasy bei einem deutschen Großverlag. Heyne gibt ab 15.06. C. S. Pacats “Der verschollene Prinz” eine Chance – und ich hoffe, er findet sein Publikum.
Fraglich ist für mich gerade, ob die Taktik aufgeht, vom Klappentext her nicht wirklich in den Mittelpunkt zu rücken, dass es sich dabei um Fantasy mit schwulen Hauptfiguren handelt – auch wenn das Cover und auch die Inhaltsbeschreibung das durchaus andeuten.
Trotzdem: Riskiert man hier nicht, dass das falsche Publikum zugreift und das Buch wieder in die Ecke pfeffert? Und noch schlimmer, dass interessierte Leser das Buch gar nicht erst für sich entdecken?
Wie dem auch sei, der deutsche Klappentext liest sich jedenfalls wie folgt:
Eigentlich ist der Kriegerprinz Damen der rechtmäßige Erbe von Akielos, doch dann gerät er in Gefangenschaft und wird in die Sklaverei verkauft – ausgerechnet an Laurent, den Kronprinzen des verfeindeten Königreiches Vere.
Laurent ist eitel, arrogant und grausam, und er steht für alles, was Damen hasst. Doch noch während er Fluchtpläne schmiedet, lernt Damen Laurent besser kennen, und schon bald weiß er nicht mehr, was wichtiger für ihn ist:
Seinen eigenen Thron zurückzugewinnen oder an Laurents Seite zu kämpfen und das Geheimnis um dessen eiskaltes Herz zu lösen …
Ihr seht, was ich meine. Wenn da statt Damen Prinzessin Daria stehen würde, dann wüsste man sofort, was auf einen zukommt. So wollte ich aber sicherstellen, dass meine Assoziation nicht nur Wishful Thinking sein würde, und deshalb hab ich ein bisschen recherchiert.
Und siehe da: “The Captive Prince“, wie der Roman im Original heißt, ist tatsächlich eine schwule Fantasy. Es ist außerdem der Auftaktband einer Trilogie und ich bin gespannt und hoffe, dass auch alle drei Bände der Saga bei uns erscheinen werden.
Es ist – glaube ich – das erste Mal, dass ein großer Verlag eine schwule Fantasy-Romance auf den Markt bringt und diese auch (halbwegs) so vermarktet. Korrigiert mich, wenn ich mich irre.
(Romane wie Lynn Flewellings Schattengilde-Reihe oder den Darkover-Roman “Hasturs Erbe” zähle ich da mal nicht mit rein, weil da die schwule Liebesgeschichte nicht Dreh- und Angelpunkt des ganzen Romans ist).
Ich bin mächtig gespannt und sage für heute: Vielen Dank, Heyne!
Jetzt heißt es Daumen drücken, dass das Buch im Deutschen nicht floppt!
