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20. Juli 2015

Kino-Tipp: ANT-MAN
Warum ihr den Film unbedingt sehen solltet

Category: News – Darkstar – 08:00

ANT-MAN MovieAls die Marvel-Studios ANT-MAN angekündigt haben, war ich nicht der einzige, der gesagt hat: Echt jetzt?! ANT-MAN?! Ich meine, jetzt wird’s aber etwas haarsträubend. Und warum zum Teufel bringen sie jetzt eine B-Liga-Kandidaten auf die große Leinwand und es gibt immer noch keinen Superheldenstreifen mit einem Female Lead?! Na wenn das mal nicht total albern wird und sie da mal nicht baden gehen.

Wie ich gedacht habe, denken glaub ich viele, und es kann schon sein, dass Marvel mit ANT-MAN Baden geht – aber wenn das der Fall ist, liegt’s definitiv nicht am Film, denn ich hab ihn in der Preview gesehen und kann sagen, er ist richtig toll! Tatsächlich ist er einer meiner Lieblings-Marvel-Filme bisher.

Woran das liegt, verrat ich gleich, aber erstmal ein paar Worte zum Inhalt:

Darum geht’s oder Ist das jetzt noch ‘n Origin-Film?!

Als junger Mann hat Wissenschaftler Dr. Hank Pym (Michael Douglas) ein unglaublich phantastisches Serum geschaffen, mit dem man seine Körpergröße schrumpfen und seine Kräfte vervielfachen kann. Nach einer traumatischen Erfahrung ist ihm allerdings bewusst geworden, wie gefährlich diese sogenannten Pym-Partikel sind und er hält die Daten hinter Verschluss.

ANT-MAN with ANTS

Bis sein einstiger Protegé kurz davor steht, die “Ant-Man-Technologie” neu zu entdecken und diese an terroristische Vereinigungen zu verkaufen. Pym braucht jemand, der zum Ant-Man wird und ihn dabei hilft, seinen einstigen Schüler aufzuhalten.

Hier kommt Scott Lang (Paul Rudd) ins Spiel, frisch aus dem Gefängnis entlassen und mit dem festen Vorsatz, sein Leben endlich wieder in den Griff zu bekommen. Nur leider gelingt ihm das nicht so recht. Niemand will ihm einen Job geben, und so lang er den nicht hat, will seine Ex (Judy Greer) nicht, dass er seine Tochter sieht. Kurz: verzweifelte Situationen erfordern verzweifelte Maßnahmen. Und so lässt sich Scott auf einen Deal ein, der ziemlich schnell ziemlich schräg wird …

Der Trailer verrät ganz gut, was einen erwartet, ohne zu viel zu verraten:

Jepp. ANT-MAN ist ein Origin-Film, also ein Streifen, in dem nicht nur einige neue Figuren ins Marvel-Franchise eingeführt werden, sondern in dem wir auch die Geburt eines neuen Helden erleben. Aber zum einen ist Scott Lang ein anderer Typ als seine Vorgänger (er ist der klassische Kriminelle mit dem goldenen Herzen, der gerade eine ziemlich beschissene Zeit durch macht, sich aber trotzdem nicht unterkriegen lässt und auch immer mal wieder einen flotten Spruch auf den Lippen liegen hat – insgesamt sehr sympathisch). Zum anderen ist auch der Film tonal anders als Thor, Captain America & Co.

In seiner Mischung aus ernsten und lustigen Momenten lässt er sich vielleicht noch am ehesten mit Iron Man vergleichen. Ein Kinozuschauer neben mir meinte, ANT-MAN sei für ihn das helle Pendant zum sehr düsteren Captain America 2 (den ich total toll fand) – und damit hat er recht! Trotz ernster Themen ist er ein leichter-lockerer und humorvoller Film mit echt schrägem Humor. Am Anfang hatte ich die Befürchtung, dass mir der schräge Humor mit der Zeit echt auf den Senkel gehen würde, aber keine Bange, sie reiten das Pferd nicht zu Tode.

ANT-MAN without Suit

Für mich ist der Film jedenfalls ganz klar der beste Marvel-Streifen seit Avengers 1 und Winter Soldier – ich glaube, ich fand ihn auch einen Tick runder als Avengers 2.

Und wo wir gerade bei anderen Superhelden sind, die im gleichen Kosmos leben …

Verknüpfung zum Franchise

Obwohl der Film sehr gut auf eigenen Beinen steht und praktisch in einem kleinen, in sich abgeschlossenen Kosmos spielt, ist er hervorragend mit dem Superhelden-Franchise von Marvel verbunden. Gleich einige Darsteller aus anderen Filmen geben hier in Cameo-Auftritten ihr Stelldichein – und zwar nicht nur einfach als Gimmik für die Fans, sondern als echten Beitrag für die Handlung, die durch diese Begegnungen vorangetrieben wird – und natürlich auch die Weichen für die Zukunft stellt. Es ist ja kein Geheimnis, dass Ant-Man auch im sehnlichst erwarteten Captain America 3: Civil War auftaucht (den wir moageeks nicht umsonst gern als Avengers 2.5 bezeichnen).

Wer auftaucht, verrate ich an dieser Stelle freilich nicht!

Was macht den Film aber jetzt so gut?

Zum einen fand ich es toll, dass es mal nicht um “das Ende der Welt” geht, sondern eine wirklich böse Bedrohung innerhalb eines sehr kleinen Wirkungskreises aufgebaut wird. Im Grunde genommen spielt der Film in einer Stadt, und kaum jemand bekommt mit, was hier wirklich vor sich geht, was auch erklärt, warum die Avengers nicht einfach zur Rettung eilen.

Scott und Hope

Vor allem aber halten sich actionreiche, humorvolle und ernste/tragisch/traurige Momente in der Waage und haben Ant-Man für mich deshalb auch zwischendurch zum Gefühlskino gemacht. Natürlich kommt der Film nicht ohne Platitüden und Klischees aus und der Antagonist (Corey Stoll) war der klassische Superschurke, wie wir ihn schon tausendmal gesehen haben. Leider. Das war echt lahm. Aber sein Storyarc nimmt weniger als die Hälfte des Films ein. Deshalb bemängle ich das nicht so sehr wie es sonst eigentlich der Fall wäre.

Sehr zentral in die Handlung eingebetet ist das Thema “Vater-Tochter”-Beziehungen. Dabei ist das liebevolle, aber von äußeren Umständen heraus schwierige Verhältnis zwischen Scott und seiner kleinen Tochter ein Spiegelbild zur wesentlich komplizierteren Beziehung zwischen Hank Pym und seiner Tochter Hope (Evangeline Lilly). Zu Beginn dieses Films ist ihr Verhältnis sehr frostig, obwohl sich beide offensichtlich nach der Liebe und Anerkennung des jeweils anderen sehnen. Sie arbeiten miteinander, aber merklich widerwillig. Erst nach und nach erfährt man, was in der Vergangenheit geschehen ist, um die beiden so zu entfremden.

Hope bekommt in Ant-Man eine sehr große Rolle zugedacht; sie ist sehr sympathisch und entwickelt sich – auch wenn sie keine Superheldin ist – zu einer Figur, mit der zu rechnen ist und von der man hoffentlich noch viel im Franchise sehen wird. Wer die Comics kennt und die Frisur der Figur gesehen hat, weiß sicher, worauf ich hinaus will.

Was mich am meisten überrascht hat:

Die Darsteller

Evangeline Lilly hat die zerrissene, verbissene Figur richtig gut gespielt. Ich hatte die Schauspielerin noch nicht groß auf dem Schirm, aber sie hat mich vor allem in den tragischen Momenten echt überzeugt. Toll!

Hank Pym & sein Gegner

Ebenso angetan war ich von Michael Douglas, der den verbitterten, in die Jahre gekommenen Wissenschaftler ebenso überzeugend gibt wie Paul Rudd den einfallsreichen Kleinkriminiellen mit dem goldenen Herzen. Irgendwie hat man Rudd gegen den Strich besetzt und ich hätte eine solche Rolle nicht von ihm erwartet, und genau dadurch wird’s für mich total rund.

Und obwohl sie nur eine kleine Rolle spielt, will ich an dieser Stelle unbedingt erwähnen, dass Judy Greer, die Scotts Ex spielt, eine wirklich tolle Schauspielerin ist, von der ich – ich schick das jetzt mal so ins Universum – bitte gern mehr sehen möchte und sie bitte auch gern in größeren Rollen. Daumen hoch!

Und ja, in 3D

Ihr wisst, ich bin eigentlich nicht sooo der 3D-Fan. Das liegt vor allem daran, dass ich finde, Hollywood verliert sich gern in geilen Bildern und Special Effects und vergisst darüber hinaus leider manchmal, dass es vor allem eine tolle, auch mal tiefergehende Story erzählen sollte.

ANT-MAN und die Ameisen 2

ANT-MAN ist aber ein Film, für den ihr, wenn ihr ihn euch im Kino anschaut, gern auch den Aufpreis für 3D zahlen solltet. Aufgrund der Tatsache, dass ob der Fähigkeiten des Ant-Man viel mit Perspektive gespielt wird und wir teils in eine “Liebling, wir haben die Kinder geschrumpft”-Welt eintauchen, bietet sich das 3D Erlebnis an und eine große Leinwand hilft dabei, noch tiefer in den Film abzutauchen. Wer also ein IMAX in der Nähe hat, dem empfehle ich sogar das.

Fazit

Als ich in die Preview gegangen bin, hatte ich eigentlich keine rechte Lust auf den Film, und obwohl ich Paul Rudd mag, hab ich mich doch gefragt, inwiefern mich der Streifen mitnehmen würde. Jetzt kann ich sagen, er hat mich nicht nur mitgenommen, sondern mitgerissen.

Ja, ANT-MAN ist anders als viele andere Marvel-Superhelden-Filme, aber genau deshalb gut. Er ist lustig, teils überdreht, aber auch herzergreifend, und die Mischung machts. Ich hoffe wirklich auf ein Sequel!

Also auf: Ab in’s Kino!

P.S. Im aktuellen Podcast der moageeks hab ich übrigens auch ein bisschen über meine Eindrücke zum Film gesprochen. Wenn ihr also noch neugierig seid, hört ihn euch an!

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