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8. November 2015

Soman Chainani: The School for Good and Evil

Category: Rezensionen,Romane – Darkstar – 18:22

School for Good and Evil (1)Willkommen auf der Schule für Gut und Böse! Hier wird’s märchenhaft …

Seit zahllosen Generationen werden alle vier Jahre in einer Sommernacht je zwei Jugendliche aus dem kleinen Walddörfchen Gavaldon von einer mysteriösen Macht entführt. Ihre Abbilder tauchen dann kurze Zeit später als Rotkäppchen, Rapunzel oder tapferes Schneiderlein in Märchenbüchern auf. Die Sage geht, dass die entführten Jugendlichen auf die Schule für Gut und Böse gebracht werden, wo sie lernen, zu Figuren in einem Märchen zu werden.

Während sich die Dorfbewohner anschicken, dieses Jahr dem fiesen Entführer keine Chance zu geben, fiebert die Dorfschönheit Sophie seinem Erscheinen regelrecht entgegen. Sie träumt davon, die Hauptrolle in einem Märchen zu spielen, sich in einen Prinzen zu verlieben und glücklich zu sein bis ans Ende ihrer Tage. Sehr zum Unverständnis ihrer besten Freundin Agatha, einem unscheinbaren, kränklich aussehenden Mädchen, das im Haus am Friedhof lebt, nur schwarze Kleider trägt und die totale Außenseiterin ist. Eigentlich sollte Agatha nur Sophies “gute Tat” sein, aber inzwischen hat sie das spröde Goth-Mädchen richtig ins Herz geschlossen.

Dass ihr Agatha, als der geheimnisvolle Entführer nachts tatsächlich auftaucht, die Tour vermassen will, um sie zu retten, findet Sophie allerdings alles andere als witzig. Doch Agathas Rettungsversuch schlägt phänomenal fehl, und schließlich landen beide Mädchen in der Schule für Gut und Böse. Allerdings steckt man Sophie nicht, wie fest angenommen, in die Schule für Gut, sondern in der Schule für Böse.

Während Agatha unter oberflächlichen, rosarote Kleider tragenden Mädchen in Prinzessinnen-Etikette, Tiersprache und der Geschichte des Heldentums unterrichtet wird, soll die entsetzte Sophie lernen, wie man Zauberflüche ausspricht, Todesfallen baut und überhaupt ein ganz und gar garstiger Widersacher wird. Und das schlimmste daran, obwohl sie es gar nicht will, ist sie offenbar richtig gut darin!

Schnell wird den Mädchen klar, dass die Schule für Gut und Böse kein Ort ist, an dem sie alt werden möchten. Nach Hause schaffen sie es aber nur, wenn sie zusammen halten. Doch wenn die eine gut, die andere böse ist – hat ihre Freundschaft dann überhaupt eine Chance?

Turbulent, witzig und verspielt

Soman Chainani erzählt eine rasante Internatsgeschichte, die er mit viel Einfallsreichtum und Märchenreferenzen über Märchenreferenzen ausschmückt. “The School for Good and Evil – Es kann nur eine geben” ist der Auftaktband einer Trilogie und hat mir richtig Spaß gemacht.

Inhaltlich richtet sich der Autor an Leser ab 12 Jahren. Wenngleich auch ältere Märchenfans – wie ich – hier auf ihre Kosten kommen, glaube ich, dass mir das Buch als 12jähriger nochmal doppelt so viel Spaß gemacht hätte. Chainani schmeißt mit Märchemotiven nur so um sich und die Schule für Gut und Böse bildet eine wunderbare Kulisse, die an Hogwarts erinnert, auch wenn sie ganz anders ist. Inmitten blauer Wälder erheben sich – getrennt durch einen Burgraben voller Schlamm und einem See – die muffigen, düsteren Turmgemäuer der Schule für Gute und die strahlenden Glastürme der Schule für Gute. Sophie und Agatha müssen sich fiesen Mitschülern, schrecklichen Lehrern, Folterkammern, skurilen Unterrichtsstunden wie etwa “Garstifizierung” und “Märchen-Überlebenstraining” stellen. Dabei wird ihre Freundschaft auf eine harte Probe gestellt.

Ein Vergleich mit Shannon Hales “Ever After High” drängt sich auf, die ungefähr für das gleiche Zielpublikum geschrieben zu sein scheint. Mit “The School for Good and Evil” ist Soman Chainani meines Erachtens doch eine Nasenspitze vorne dran. Der Autor zieht rasant durch die Handlung, beschreibt aber alles sehr plastisch, so dass man sich die feuerspeienden Gargoyles oder die nur aus Knochen bestehenden Vögel sehr gut vorstellen kann. Das ist ein Stoff, der sich unheimlich gut als Animationsfilm eignen würde! Das wunderschöne Titelbild fängt jedenfalls sehr gelungen die Stimmung und Atmospähre des Romans ein.

Es ist schön, dass “The School for Good and Evil” vor allem gute Laune macht, zum Schmunzeln und Lachen einlädt, und es trotzdem schafft, beinahe unbemerkt und nebenbei auch ernsteren Fragen nachzugehen.

Gerade – aber nicht nur – für jugendliche Märchenfans ein wahrer Pageturner. Ich freu’ mich schon auf die Fortsetzung!

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