Weiter gehts mit dem eSerial-Talk zu Seanan McGuires ebook-Serial “Indexing”. Worum es geht und was es mit dem eSerial-Talk auf sich hat, könnt ihr in diesem Beitrag nachlesen; den ersten eSerial-Talk zu Indexing: bitte klicken.
Wie immer gilt: There’ll be Spoilers!
S01E03: Honey Do
Märchentyp des Tages: Goldlöckchen und die drei Bären
In Honey Do übersteht die unfreiwillige Newcomer-Agentin Demi Santos ihren ersten Außeneinsatz im Team von Henrietta “Henry” Marchen. Das ATI Management Bureau hat den Anruf einer panischen jungen Frau namens Jennifer abgefangen, die von Bären berichtet, die ihren Vorgarten heimsuchen.
Den Akten ist zu entnehmen, dass die junge Frau nicht zum ersten Mal Opfer solcher Bären-Attaken ist. Bereits zum wiederholten Mal versuchen die übernatürlichen Märchenmächte, das Leben von Jennifer in eine moderne Version von “Goldlöckchen und die drei Bären” zu verwandeln. Und dieser Märchentypus geht nicht in allen seinen Varianten glimpflich für die Protagonistin aus.
Henry und ihr Team geben sich deshalb als Wildhüter aus und besuchen Jennifer, um vor Ort Direkthilfe zu leisten. Doch die Macht einer aktiven Erzählung lässt sich nicht so leicht brechen. Und plötzlich haben Henry, Demi & Co. einen ganz schönen Schlamassel an der Backe …
Meine Meinung
Nun haben wir sie doch: Eine Monster-of-the-Week-Episode. Neulich habe ich mir noch lauthals gewünscht, dass uns Seanan McGuire in “Indexing” damit verschont.
Anders aber als zunächst von mir vermutet ist das gar nicht schlimm, denn zum einen ist eine Monster-of-the-Week-Folge so früh in einer Serie durchaus in Ordnung. Zum anderen aber ist die Story richtig gut! Und das nicht nur, weil sie mit ein, zwei unerwarteten Wendungen und einem überraschenden Ende aufwartet.
Besonders gefallen hat mir zudem, dass man das schräge Team um Herny in Action sieht. Und zwar nicht sofort verstrickt in einem schrägen Märchen-Fall, sondern zunächst während eines ganz normalen Morgens im Büro. Und obwohl Henry einfach nur mit einer Ladung Donuts zur Arbeit kommt, habe ich das Gefühl, Sloane, Demi, Jeff und Andy nach einer Runde Geplänkel und Gestichel wesentlich besser zu kennen.
Überhaupt mag ich, wie unterschiedlich und auch divers der Cast von “Indexing” ist:
Demi – äußerst sympathisch – ist eine Latina, die noch sichtlich unsicher in ihrer neuen Rolle ist und nicht so recht weiß, was man nun genau von ihr erwartet; Sloane ist eine übel gelaunte, schnippische Diva mit Schuh-Tick, deren Status als böse Stiefschwester vor einigen Jahren deaktiviert werden konnte und die ihr Herz am rechten Fleck hat; Andy stellt sich als schwul heraus und wir erfahren, dass er mit seinem Partner ein Kind adoptieren möchte. Aber bitte keinesfalls mit Schützenhilfe desATI Management Bureaus, weil er ahnt, dass sein Nachwuchs dann höchstwahrscheinlich selbst ein deaktiverter Märchentypus sein würde.
Handlungstechnisch ist “Honey Do” eine runde Episode, die ich mir auch gut als TV-Folge einer Urban Fantasy-Serie im Fernsehen vorstellen könnte.
Ich vergebe 3,5 Sterne. So kann’s weitergehen!
Und weiter geht’s nächsten Dienstag mit Episode S01E04: Blended Family.