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28. Oktober 2018

Tracy Banghart: Iron Flowers
Die Rebellinnen (Hörbuch)

Category: Hörbücher,Rezensionen – Darkstar – 17:34

Iron Flowers 1Pflichtbewusst begleitet die unangepasste Nomi ihre schöne Schwester Serina in den königlichen Palast. Auf Letzterer ruhen die ganzen Hoffnungen der Bewohner der Provinz, aus der sie kommt. Serina soll zu einer Grace des Thronfolgers werden, zu einer Konkubine, und dadurch Einfluss auf die politischen Pläne des Herrscherhauses nehmen können. Nomi hingegen soll ihrer Schwester als Zofe dienen.

Doch durch die rebellische Ader Nomis kommt alles anders. Das Auge des Thronfolgers ruht plötzlich auf ihr, nicht auf Serina. Als diese zudem für ein Verbrechen beschuldigt wird, dass sie nicht begangen hat, überstürzen sich die Ereignisse. Nomi wird zu einer neuen Grace im Harem des Prinzen, Serina hingegen verbannt. Beide müssen sie – ohne die Hilfe der jeweils anderen – in einer Umgebung zurecht kommen, für die sie nie geschaffen wurden …

Tracy Banghart überrascht

Tracy Banghart überrascht in Iron Flowers insofern, als dass sie eine auf den ersten Blick nicht unbekannte Geschichte erzählt, bald aber mit den Erwartungen des Publikums bricht.

Denn der Twist um den plötzlich erzwungenen Rollentausch der Schwestern, den ich in der Beschreibung erwähne und den erfahrene Leser bald vorausahnen, bleibt nicht der einzige in der Handlung. Banghart ist sich der Erwartungen ihrer LeserInnen bewusst und spielt mit ihnen.

Mediterranes Setting

Die Welt von Iron Flowers ist zudem deutlich mediterraner als das sonst übliche Setting. Frauen haben hier kaum Rechte. Sie dürfen nicht lesen lernen oder selbständig arbeiten, Bildung bleibt ihnen verwehrt und einen Ehemann sucht ihre Familie für sie aus. Wie eingeschränkt ihr Leben tatsächlich ist, begreift Serina erst im Verlauf der Handlung, während Nomi bereits früher aufbegehrt. Besonders gut gefallen hat mir, dass sich beide Schwestern im Verlauf der Handlung deutlich weiterentwickeln. Ihre Wandlung geschieht dabei glaubhaft. Beide sind stark auf ihre Weise, keine verkommt zum Klischee.

Die Hörbuchversion

Da die Geschichte aus zwei Perspektiven erzählt wird, hat sich Goya libre für zwei unterschiedliche Sprecherinnen entschieden – eine hervorragende Wahl. Dadurch wird akustisch sofort klar, welche Schwester wir gerade durch ihr nächstes Kapitel begleiten. Sowohl Coco Plümer als auch Theresa Horeis machen ihre Sache sehr gut.

Weniger gefallen hat mir die Schnelligkeit, mit der die Handlung teilweise vorangeschritten ist. Teilweise wirkte das Geschehen gehetzt; zwar hatte ich nicht das Gefühl, dass der Geschichte selbst etwas fehlt, aber mitunter hat sich die Atmosphäre nicht ganz so opulent aufgebaut, wie ich mir das gewünscht hätte. Ob das nun an Bangharts Vorlage liegt oder an den Kürzungen für das Hörbuch kann ich nicht abschätzen.

Alles in allem hat mir aber Iron Flowers wirklich gut gefallen. Ich bin bereits gespannt auf den nächsten Teil!

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