Darkstars Fantasy News

Die Boten des Königs sind eine Schar Reiter, die als Auge und Ohr ihres Herrschers dienen. Ausgestattet mit einer magischen Brosche, die ihnen übernatürliche Fähigkeiten verleiht, durchstreifen sie das Land und sorgen für Recht und Ordnung nach dem Gesetz des Königs.

Nachdem sich die Kaufmannstochter Karigan im – in sich abgeschlossenen – Vorgängerband eigentlich dazu entschieden hatte, sich nicht der Gemeinschaft der Boten des Königs anzuschließen, wirft sie diesen Vorsatz sehr zur Freude der Leser in “Die Botin des Königs” über Bord.
Anstatt sich jedoch auf ruhige und entspannte Art mit ihrem neuen Aufgabengebiet vertraut machen zu können, holt das Abenteuer sie recht schnell ein: Nicht nur, dass der magische Wall, der das Königreich schützt, durchlässig wird und die austretende wilde Magie im ganzen Land sich in allerhand gefährlichen Auswüchsen manifestiert. Karigan wird auch noch in Visionen vo der allerersten Grünen Reiterin heimgesucht. Deren ursprüngliche Reiterbrosche hat sie nämlich geerbt.
Hin- und hergerissen zwischen Vergangenheit und Gegenwart sucht Karigan nach einer Möglichkeit, das Böse, dass sich im Schwarzschleierwald zum Kampf bereit macht, aufzuhalten.
Und wäre das nicht bereits chaotisch genug für eine frischgebackene Botin, muss sie sich auch noch mit ihren Geführen für Zacharias auseinander setzen – ihrem König!

Wie bereits “Der magische Reiter” ist der Roman eine Neuauflage eines seinerzeit unter dem Titel “Der Spiegel des Mondes” bei Knaur erschienenen Buches. Und ebenfalls wie beim “magischen Reiter” wurde die Übersetzung überarbeitet.
Stilistisch wirkt der zweite Teil sogar noch etwas runder als Britains Debüt, das an sich schon zu gefallen wusste. In “Die Botin des Königs” beweist die Autorin, dass in der Geschichte um die Grünen Reiter noch viel Potential steckt und es sich bei ihren Geschichten keinesfalls um ein billiges Plagiat von Mercedes Lackeys erfolgreichen Herolden von Valdemar-Romanen handelt, obwohl die Ähnlichkeit gewisser Grundelemente einfach nicht wegzuleugnen sind.

Die Hauptfigur Karigan selbst untermauert ihren Ruf als sympathischer Coming of Age-Charakter, der hier zwar schon viel genauer weiß, wo er hin will, trotzdem jedoch noch viel zu lernen hat – und das auch tut. Gerade im Handlungsstrang um die Erste Reiterin, die Karigan in ihren Visionen begegnet, tritt dies deutlich (und unterhaltsam) zu Tage.

Der Besuch des Lesers in der Welt der Boten des Königs macht jedenfalls wieder großen Spaß – vielleicht sogar mehr als der erste Abenteuertripp.Wer solcherart Fantasy mag, der wird dem Charme der Reihe erliegen und gespannt auf den für April angekündigten dritten, bisher hierzulande unveröffentlichten Teil warten. Anders als der Verlag momentan nämlich propagiert, wird dies nicht Karigans letztes Abenteuer sein. Auf ihrer Website teilt die Autorin ihren Besuchern mit, dass es sich bei ihrem Zyklus um eine offene Serie handelt. Zur Zeit schreibt Britain übrigens am vierten Band. Sehr gute Neuigkeiten, wie ich finde, denn Karigan ist eine Figur, der ich immer wieder gern begegne.
Auch wenn es eher Durchschnittskost ist, die Britain mit ihren Büchern vorsetzt, so ist diese doch so nett geschrieben, dass ich die Reihe tatsächlich zum Lesetipp für das Frühjahr 2009 küre.

Fakten:

Titel: Die Botin des Königs
Reihe: Die Reiter-Saga, Band 2
Autorin: Kristen Britain
Originaltitel: First Riders Call
Übersetzer: Michael Nagula
Verlag: Heyne
Aufmachung: Taschenbuch, 767 Seiten
Preis: 13,00 EUR

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